Viktoria News
Im Tabellenkeller ist noch nichts entschieden
07. Februar 2020

Lage der Liga (Teil 1 von 2): Burghausen will den sportlichen Chemie-GAU noch abwenden / Pokal-Halbfinalist FC Memmingen auf Liga-Abwegen

In exakt einem Monat (am 7. März 2020) rollt der Ball für Viktoria Aschaffenburg in der Regionalliga Bayern wieder. Das Tabellenbild, das sich seit dem letzten Spieltag Ende November 2019 als Standbild präsentiert, wird wieder bewegte Bilder liefern und im Zuge der letzten zwölf Spieltage mit Sicherheit noch die eine oder andere Veränderung erfahren...Einige Vereine sehen sich schon zum jetzigem Zeitpunkt ihrem Wunschszenario ganz nahe, so dass als Handlungsanweisung für die letzte Saisonphase ein simples „Weiter so“ genügt. Das gilt in erster Linie für den zuletzt nahezu außer Konkurrenz spielenden Tabellenführer Türkgücü München, aber auch für die erstmals im oberen Tabellendrittel auftauchende Viktoria aus Aschaffenburg, die die Wintertabelle bis zum Saisonende im Mai gar nicht mehr groß aufgetaut sehen möchte. Mit einem etwas mulmigen Gefühl blicken hingegen die meisten Vereine aus der unteren Tabellenhälfte auf die aktuelle Tabelle, ist in ihrem Fall die Abstiegsgefahr doch noch längst nicht gebannt. Sportlicher Überlebenskampf stand bei der Viktoria in der Regionalliga lange Jahre auf dem Programm, in dieser Saison ist man nicht involviert. Das wiederum erlaubt es uns, im ersten Teil unseres Berichts zur „Lage der Liga“, einen entspannten Blick auf die untere Tabellenhälfte zu werfen und deren „Protagonisten“ kurz vorzustellen.[caption id="attachment_21088" align="alignleft" width="600"] Jochen Seitz und sein Team stehen nach 22 Spielen auf Platz 5 und haben in dieser Saison bislang alle Erwartungen erfüllt (© Moritz Hahn)[/caption]Die Trennlinie zwischen oberer und unterer Tabellenhälfte ist in dieser Spielzeit selten klar definiert, denn zwischen dem Neunten Aubstadt und dem Zehnten Augsburg II liegt ein vier Punkte breiter Graben. Die Schwaben sind damit der derzeit „schlechteste“ Vertreter der seit dem Aufstieg der kleinen Bayern zum Trio geschrumpften Profireserven, blieben zuletzt allerdings siebenmal in Folge ungeschlagen (15:3 Punkte). Die sieben Punkte Abstand zur direkten Abstiegszone müssen dem Team von Coach Josef Steinberger zwar augenblicklich keine schlaflosen Nächte bereiten, aber ein 1a-Ruhekissen sind sie auch nicht. Die noch benötigten 12 Punkte zu holen, sollte allerdings angesichts der Routine der zudem im Abstiegskampf erfahrenen Fuggerer kein Ding der Unmöglichkeit sein. Die wirklich prekäre Zone beginnt erst beim drei Punkte schlechter platzierten FV Illertissen auf Rang 11. Der frühere bayerische Amateurmeister hat zwar einiges vom Glanz der Anfangsphase eingebüßt, war aber bis zuletzt ausnahmslos Stammgast in der oberen Tabellenhälfte und kennt Abstiegsnöte nur vom Hörensagen. In jüngster Zeit haben vier Niederlagen in Folge die Lage beim FVI zugespitzt. Gänzlich anders stellen sich die Voraussetzungen beim Zwölften TSV Rain am Lech dar. Der letztjährige Aufsteiger aus der Bayernliga Süd schien zunächst auch im dritten Anlauf den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft zu bestätigten. Noch am 17. Spieltag beschäftigten sich die Blumenstädter mit ihrem Lieblingsspielzeug „Rote Laterne“ – Regionalliga-Gesamtbilanz: An 51 von 132 Spieltagen war der TSV Schlusslicht – , dann katapultierten sie sich mit vier Siegen aus fünf Spielen aus der Abstiegszone, auf die sie nun sogar ein Drei-Punkte-Polster vorweisen. Zuversicht in Rain, tiefe Ernüchterung in Burghausen. Wer hätte den renommierten Ex-Profi-Club auf Rang 13 auf Tuchfühlung zur Abstiegszone erwartet? Der Tabellendritte der Vorsaison hat das Jahr mit einer rabenschwarzen Serie abgeschlossen und mit zuletzt zehn sieglosen Spielen (davon sechs Niederlagen) ernsthafte Abstiegsgefahr heraufbeschworen. Letztere schreckt bei Schalding-Heining keinen, schließlich sind die Niederbayern sportlichen Existenzkampf in der Regionalliga gewohnt und haben diesen noch immer siegreich für sich gestaltet. Daher dient das hauchdünne Pünktchen Vorsprung auf die Abstiegszone im Passauer Westen wohl eher als Motivation denn als Schreckensszenario.[caption id="attachment_21247" align="alignleft" width="600"] Nach der Last-Minute-Niederlage in Schalding startete die Viktoria eine beispiellose Siegesserie und setzte sich im ersten Tabellendrittel fest (© Moritz Hahn)[/caption]

Special Guest im Keller: Für Memmingen geht`s ans Eingemachte

Was uns zu den vier „Bewohnern“ des Tabellenkellers bringt. Mit dem TSV 1860 Rosenheim und dem SV Heimstetten sind darunter zwei Teams, die schon in der Abschlusstabelle der Vorsaison Relegationsplätze belegten und sich seinerzeit nur knapp vor dem Abstieg retten konnten. Den VfR Garching als Schlusslicht und Abstiegskandidat hatte vor dem Saisonstart hingegen kaum einer auf dem Schirm, denn die Münchner Vorstädter hatten sich in den vorangegangenen vier Spielzeiten seit ihrem Wiederaufstieg ausgesprochen solide präsentiert. Als die eigentliche Überraschung ist aber anzusehen, dass sich auch der FC Memmingen im Tabellenkeller eingenistet hat und als Vorletzter grüßt. Die Allgäuer gehören seit der Gründung der Liga zu deren festem Inventar und sind aus dieser schwerlich wegzudenken. Mit dem Erreichen des auf den 31. März terminierten Halbfinales im BFV-Toto-Pokal gegen den Drittligisten TSV 1860 München konnte sich das Team für den Ligafrust etwas schadlos halten. Von diesem Großevent erhofft man sich nicht zuletzt eine Initialzündung für das Finale im Kampf um den Klassenerhalt. In diesem mischen noch alle Teams mit, denn anders als an der Tabellenspitze herrscht im Keller eine drangvolle Enge. Dies wiederum hat den positiven und der Spannung zuträglichen Nebeneffekt hat, dass sich alle involvierten Teams noch berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen dürfen.

Seltenes Himmelsschauspiel: Der „Stern des Südens“ ist im Sinken begriffen…

Kurios und in dieser Konstellation noch nie da: Sämtliche in der unteren Tabellenhälfte positionierten stammen aus dem bayerischen Süden. Der Stamm der Franken ( Ober-, Mittel- oder Unterfranken) hat sich für den Moment aus der anrüchigen Tabellenzone verabschiedet und gehört nun ausnahmslos der Beletage der Regionalliga Bayern an. Nach aktuellem Stand lässt sich eines mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit voraussagen: Der (oder die) Absteiger aus der Regionalliga Bayern gehören in der kommenden Saison der Bayernliga Süd an. Der Aufsteiger in die 3. Liga andererseits auch, aber das ist Gegenstand des in Kürze erscheinenden 2. Teils des Berichts zur Lage der Liga.
Stand: 7. Februar 2020 // Wolfgang Fleischer & Moritz Hahn zurück

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