Viktoria News
2:1 – Viktoria stürmt die Wacker-Festung
18. August 2018

Gegen Tore von Pasqual Verkamp und Luca Dähn half auch keine Chemie / Ersatzkeeper Neuberger avancierte zum Turm in der Schlacht

„Ausgerechnet“ beim Tabellenzweiten Wacker Burghausen hat die Mannschaft von Jochen Seitz den ersten Auswärtssieg der Saison eingefahren und die Talfahrt auf eisglatter Regionalliga-Piste gestoppt, noch bevor sie Schussgeschwindigkeit annehmen konnte. Vor 931 Zuschauern in der Wacker-Arena konnte der SVA die frühe Führung der Oberbayern nicht nur postwendend drehen, sondern zudem den Gegner in der zweiten Hälfte mit Offensivaktionen beschäftigen, was dazu beitrug, dass man den Vorsprung über die Zeit bringen konnte. Eine herausragende Rolle spielte dabei freilich auch der an diesem Tag zwischen den Pfosten stehende Viktoria-Keeper Peter Neuberger, der mit einigen Glanzparaden den in der zweiten Hälfte auf den Ausgleich drängenden Favoriten zur Verzweiflung brachte. Stammkeeper Ricardo Döbert war durch eine Magen-Darm-Grippe außer Gefecht gesetzt und musste kurzfristig passen.Als Doppelspitze hatte Jochen Seitz Neuzugang Michél Harrer und Pasqual Verkamp aufgeboten. Die erste Chance hatten die sofort in die Offensive gehenden Gastgeber, als in der 5. Minute im Anschluss an eine Ecke ein Distanzschuss knapp das Tor verfehlte. Die erste nennenswerte Szene der Viktoria war eine Direktabnahme von Daniele Toch aus der 15. Minute. In der 17. Spielminute fiel der Führungstreffer für Wacker. Goalgetter Sascha Marinkovic startete einen Sololauf und ließ Neuberger mit einem platzierten Schuss aus 14 Metern keine Abwehrchance. Die Gastgeber setzten nach, aber bei einer Gelegenheit von Marius Duhnke war Neuberger auf dem Posten und abermals Marinkovic verfehlte mit einem Heber knapp den Kasten. In der 29. Minute schlug die „Stunde“ von Roberto Desch: Mit einem Traumpass von links bediente er Pasqual Verkamp, der in zentraler Position aus sechs Metern eiskalt zum 1:1 vollstreckte. Auch danach versteckte sich die Viktoria nicht und wurde in der 39. Minute belohnt, als der an diesem Tag stark aufspielende Clay Verkaj einen Eckball genau auf den Kopf von Luca Dähn zirkelte. Gegen dessen platzierten Kopfball ins linke untere Eck war Wacker-Keeper Flückinger machtlos. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte Marinkovic nach einer Flanke die Riesenchance zum Ausgleich, brachte das Leder aber im anschließenden Gewühl aus einem Meter nicht über die Linie.[caption id="attachment_19533" align="alignleft" width="600"] Viktoria-Kapitän Simon Schmidt genießt den Moment mit den Vorständen Holger Stenger, Manfred Fleckenstein und Stefan Sickenberger (© Viktoria Aschaffenburg)[/caption]

Peter Neuberger hielt den Dreier fest

[caption id="attachment_19535" align="alignright" width="200"] Peter Neuberger zeigte aus dem Stand eine überragende Leistung[/caption]Die Gastgeber eröffneten den zweiten Durchgang mit einer Kopfballchance im Anschluss an einen Freistoß, doch die Viktoria hielt durch Roberto Desch, dessen Schuss den Außenpfosten touchierte (53.), und zwei Distanzschüsse von Michél Harrer knapp über das Tor (59. und 68.) dagegen. Peter Neuberger parierte auf der Gegenseite einen Schuss aus kürzester Distanz von Marius Duhnke (66.), in der 77. Minute avancierte er mit einer Glanzparade gegen den eben für Marinkovic eingewechselten Thomas Winklbauer endgültig zum Matchwinner. Einen 20-Meter-Schuss von Clay Verkaj konnte Wacker-Keeper Franco Flückinger in der 81. Minute parieren. In der 83. Minute kam der Lilien-Neuzugang Silas Zehnder für Clay Verkaj ins Spiel und damit zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz für die Viktoria. Auch in den besonders sensiblen Schlussminuten verbunden mit einer wütenden Schlussoffensive der Hausherren zeigte sich Peter Neuberger unbeeindruckt und lenkte einen 35-Meter-Gewaltschuss von Wacker-Kapitän Buchner über die Latte. In der vierminütigen Nachspielzeit wollte es Wacker in der Person von Lucas Aigner mit Schüssen aus 16 und 40 Metern (Brechstangen-Distanz) noch einmal wissen, doch „Schlusstragödie“ stand heute nicht auf dem Spielplan der Viktoria, die sich nach Abpfiff von Schiedsrichter Wittmann über ihren zweiten Saisonsieg freuen durfte, der auch in der Sprache des neutralen Beobachters „als etwas glücklich, aber nicht unverdient“ bezeichnet wurde.

Jochen Seitz: Redlich verdiente „ausgleichende Gerechtigkeit“

Naturgemäß euphorischer war Jochen Seitz, der zur Beschreibung seiner Gemütslage das Adjektiv „sensationell“ in Anspruch nahm. „Sensationell“ sei es gewesen, wie seine Mannschaft, die mit viel Leidenschaft in das Spiel gegangen sei, auf den unverdienten Rückstand reagiert habe und zurückgekommen sei. „Wir haben dann schnell die Kurve gekriegt und nach vorne gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir einen sehr guten Fußball gespielt und hätten noch das ein oder andere Tor mehr schießen können. Für mich war das eine Reaktion, die so nicht zu erwarten war: nach drei unglücklichen Niederlagen, noch dazu ohne vier, fünf Stammspieler, so eine Leistung abzurufen. Zugegebenermaßen standen wir in der zweiten Halbzeit zeitweise unter Druck, aber wir blieben über unsere Konter stets gefährlich. Wenn wir da noch das 3:1 nachgelegt hätten, spricht nachher keiner von einem glücklichen Sieg. Wenn man natürlich nur knapp führt und bis zum erlösenden Schlusspfiff die ein oder andere brenzlige Situation überstehen muss, dann muss man mit so einer Beurteilung leben. Aber eigentlich interessiert das auch keinen. Wir haben die vorausgehenden Spiele sehr unglücklich verloren, insofern können wir hier von ausgleichender Gerechtigkeit reden“, sieht Jochen Seitz die Waage nun wieder etwas mehr im Lot. Verdient sei der Sieg gleichwohl gewesen, weil man viel investiert habe, im Gegensatz zum letzten Auswärtsspiel in Schweinfurt auch in offensiver Hinsicht. Dies sei das Hauptverdienst von Michél Karrer, der vorne die Bälle halten konnte und dadurch für Entlastung sorgte, lobte der Coach den Neuzugang.Mit diesem Favoritensturz hat sich der SVA eindrücklich zurückgemeldet und zugleich beste Eigenwerbung betrieben für ihr nächstes Heimspiel gegen den Tabellensiebten VfB Eichstätt (Samstag, 25. August, 14 Uhr). Der ehemalige Bayernliga-„Klassenkamerad“ hat an diesem Freitag den VfR Garching mit 3:1 in die Schranken gewiesen und ist seit der 1:5-Auftaktniederlage gegen die kleinen Bayern in sechs Spielen bei 12:3 Punkten unbesiegt geblieben. 
7. Spieltag, 17. August 2018, um 19:00 Uhr in Burghausen (Wacker-Arena // Franz-Alexander-Str. 7, 84489 Burghausen)

SV Wacker Burghausen - Viktoria Aschaffenburg 1:2 (1:2)

Burghausen: Franco Flückinger - Lukas Aigner, Felix Bachschmid (77. Martin Holek), Muhamed Subasic, Marius Duhnke (80. Manuel Omelanowsky), Sascha Marinkovic (73. Thomas Winklbauer), Stefan Wächter, Kevin Hingerl, Thorsten Nicklas, Christoph Schulz, Christopher Buchner (Trainer: Wolfgang Schellenberg) Aschaffenburg: Peter Neuberger - Hamza Boutakhrit, Simon Schmidt, Luca Dähn - Philipp Beinenz, Kevin Wittke, Daniele Toch (56. Max Grünewald), Clay Verkaj (83. Silas Zehnder), Roberto Desch - Pasqual Verkamp (71. Daniele Bruno), Michél Harrer (Trainer: Jochen Seitz) Tore: 1:0 Sascha Marinkovic (17.), 1:1 Pasqual Verkamp (29., Roberto Desch), 1:2 Luca Dähn (39. Clay Verkaj) Gelbe Karten: keine / Daniele Toch (40.), Michél Harrer (87.) Schiedsrichter: Tobias Witmann - Manuel Müller, Florian Garr Zuschauer: 931 (Wacker-Arena)
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