Viktoria News
2:1 – Wer will da noch in Schönheit sterben?
28. Oktober 2018

Beim Sieg gegen Augsburg II leistete die Viktoria viel Überzeugungsarbeit in Sachen Ergebnisfußball und darf nun auf die beste Hinrunde in ihrer Regionalliga-Bayern-Geschichte verweisen

Manchmal muss sich nicht viel ereignen und die Zuschauer verlassen trotzdem glücklich das Stadion. So geschehen im Heimspiel der Viktoria gegen die Augsburger Reserve, dass die Weiß-Blauen mit 2:1 gewannen. „In jedem Fall waren wir effizienter“, bilanzierte Jochen Seitz trocken und konnte sich dabei unwiderleglich auf das Endergebnis berufen. Gästekeeper Flemming Niemann bekam diese Effizienz am schmerzlichsten zu spüren: Ansonsten ohne Beschäftigung musste er zweimal hinter sich greifen. Sein Widerpart Peter Neuberger indes bezahlte seinen freien Nachmittag nur mit einem Gegentreffer.[caption id="attachment_20206" align="alignleft" width="600"] Die Viktorianer um Kapitän Simon Schmidt bejubeln in der 43. Spielminute die 1:0-Führung durch Max Grünewald (© Moritz Hahn)[/caption]Die Defensive stabilisieren wollte Jochen Seitz gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass die Viktoria bis auf Rosenheim (3:0) bisher in allen Heimspielen (oft schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt) mit 0:1 in Rückstand geraten war. Mit einer Fünferkette stellte man sich den im Spielaufbau gefälligen, aber offensiv wenig variablen und ihr Glück stereotyp mit hohen Flanken versuchenden Gästen entgegen. Dies blieb wirkungslos, da die Viktoria-Abwehr im Luftkampf jederzeit im Bilde war. Sich daraus ergebende Möglichkeiten zum Kontern verscherzten sich die Weiß-Blauen durch zu langsames Umschaltspiel bzw. häufige Fehler im Spielaufbau, wie sie überhaupt insbesondere im Mittelfeld gegen die zweikampfstarken Profis des Öfteren das Nachsehen hatten. So verstrich die Zeit, wobei die zweite „0“ auf der Anzeigetafel, die nicht geschossenen Tore des Gegners, mit jeder Zeigerumdrehung heller strahlte. Die erste „0“ – die nicht geschossenen eigenen Tore – missfiel wiederum Max Grünewald, der es in der 43. Minute an der Zeit fand, mit einem Paukenschlag die Zuschauer aus der leise vor sich hin plätschernden Sinfonie hochfahren zu lassen. Auf ein schönes Zuspiel von Björn Schnitzer schoss er zunächst einen Verteidiger an, der das Leder so unglücklich abfälschte, dass Grünewald nunmehr freie Bahn und keine Mühe hatte, aus kurzer Distanz das Leder im Tor zu versenken. Gut gemacht Grüne, aber diesen „Trick“ musst Du uns noch mal erklären!

Keine gehobene Stimmung nach Stowassers Heber

Der Pausentee hatte eine mild anregende Wirkung auf das Spiel, aber in den Strafräumen tat sich weiterhin nicht viel. Die Viktoria spekulierte augenscheinlich darauf, dass der FCA nun öffnete, um ihrerseits zu kontern. Doch die zögerlichen Gäste taten ihr den Gefallen nicht und standen verhältnismäßig tief. Da sie andererseits bei eigenem Ballbesitz nicht entschlossen nachrückten, verbreiteten sie zunächst auch weiterhin in der Offensive keinen Schrecken. Dies änderte sich schlagartig in der 63. Minute, als Hamza Boutakhrit nach mehreren Schussversuchen der Augsburger im Anschluss an einen Freistoß schließlich für den bereits geschlagenen Neuberger auf der Linie klären musste. In der 68. Minute komplettierte Björn Schnitzer etwas, was für das heutige Spiel so außergewöhnlich war, dass selbst der Maulaff – heutiges Motto: „Trommeln für den Sieg“ – kurz vergaß, die Blechtrommel zu rühren: zwei Großchancen im Fünf-Minuten-Takt! Ein schönes Solo schloss Schnitzer mit einem Flachschuss ab, doch dieser ging knapp am langen Pfosten vorbei. Dem Wunsch des Trainers, das 2:0 nachzulegen, nicht nachgekommen zu sein, zeitigte dann in der 73. Spielminute Konsequenzen, als der Augsburger Stowasser den etwas zu weit vor seinem Kasten postierten Neuberger mit einem Heber aus 35 Metern überlistete. Wie schon in der ersten Halbzeit bei vielen unbedrängt geschlagenen Flanken standen auch hier die Viktoria-Spieler zu weit weg vom Gegner, was den Treffer maßgeblich begünstigte.[caption id="attachment_20207" align="alignleft" width="600"] In der 86. Minute brandete Jubel bei den 1.000 Zuschauern auf. Luca Dähn hatte per Kopf und nach toller Vorarbeit von Daniel Cheron das 2:1 erzielt (© Moritz Hahn)[/caption]

Cheron kam, sah und flankte

In der Pause den TSV 1860 als Gegner im Pokal-Halbfinale zugelost bekommen und dann zu Hause nur 1:1 gegen Augsburg spielen? Das konnte Fortuna nicht mit ansehen und schickte in der 84. Minute Daniel Cheron aufs Feld. Der erkämpfte sich keine zwei Minute später den Ball an der Grundlinie und flankte nach innen, wo Viktorias „Goldköpfchen“ Luca Dähn mit seinem fünften Saisontor zum 2:1-Endstand vollstreckte.

Warum wir keine guten Spiele sehen wollen

„Wir haben schon besser gespielt, da haben wir allerdings verloren“, meinte Jochen Seitz nachher. Nein, wenn gut spielen diesen Preis hat, dann verzichten wir darauf lieber. Und mal im Ernst: So schön kann doch kein Spiel sein wie der Blick auf die aktuelle Tabelle…
Am nächsten Samstag (14 Uhr) wird`s zünftig, wenn zum Auftakt der Rückrunde der TSV Buchbach mit Kulttrainer Anton Bobenstetter am Schönbusch gastiert. Die auf Tabellenplatz neun befindlichen Oberbayern sind speziell in der Fremde eine harte Nuss und haben die letzten drei Auswärtsspiele gewonnen. zurück

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