Viktoria News
300 Schlachten für die Viktoria und keine Spur von „Verbannung“
30. Juli 2021

Im Heimspiel gegen die SpVgg. Greuther Fürth II am Freitagabend begeht Daniel Cheron sein großes Dienstjubiläum / Den Ärmel unseres weiß-blauen Bonaparte schmückt neuerdings die Kapitänsbinde

Nonchalant, wie es seinem französischen Naturell entspricht, schickt sich der mittlerweile 34-jährige Daniel Cheron am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die SpVgg. Greuther Fürth II an, eine Marke zu setzen, die die meisten aktiven Spieler allenfalls vom Hörensagen kennen: Zum 300. Mal wird „Cheri“ an diesem Freitag in einem Pflichtspiel das weiß-blaue Trikot tragen, was in der Neuzeit nur von dem nach 413 Einsätzen für den SVA gerade erst von der Fußballbühne abgetretenen Kapitän Simon Schmidt getoppt wird.

In seiner zehnten und aller Wahrscheinlichkeit auch letzten Saison am Schönbusch darf Daniel Cheron sein Team nun als Mannschaftskapitän aufs Feld führen. Diese Entscheidung von Coach Jochen Seitz darf durchaus als eine Reverenz an eine „Vereinskoryphäe“ verstanden werden, die auf zehn Jahre pralles Viktoria-Leben zurückblicken kann. In der Saison 2011/12 vom damaligen Verbandsliga-Rivalen Sportfreunde Seligenstadt an den Schönbusch gewechselt, tastete sich Daniel analog zur Viktoria an die höheren Ligen heran und reifte letztlich durch das Prinzip „learning by doing“ zu einem gestandenen Regionalligaspieler. Er konnte dabei weder auf eine profunde Ausbildung in der Jugend eines Profivereins aufbauen noch hatte er vor seinem Einstieg bei der Viktoria mit 24 Jahren schon Erfahrungen bei höherklassigen Vereinen gesammelt. Vor diesem Hintergrund ist es umso beeindruckender, dass Daniel Cheron sich auch in höheren sportlichen Gefilden durchgebissen und sämtliche Stürme – vornehmlich in Gestalt von Trainerwechseln – überdauert hat.


Daniel Cheron hat am 30. Juli 2021 sein 300. Pflichtspiel für Viktoria Aschaffenburg bestritten und das erlösende Tor zum 2:2-Unentschieden gegen die SpVgg. Greuther Fürth II erzielt (© Moritz Hahn / Marian Hartmann)

Immer gesetzt

Unter acht Trainern, denen zum Großteil nur eine geringe Halbwertszeit beschieden war, hat Cheron in seiner Zeit am Schönbusch gespielt und bisher hat noch jeder die Qualitäten des sowohl offensiv als auch defensiv verwendbaren Außenbahnspielers erkannt. Er trat und tritt bis zum heutigen Tag als Torschütze und Vorlagengeber auf. Daniel angesichts seiner Einsatzzeiten und Startelf-Einsätze in all den Jahren das Prädikat „Stammspieler“ abzusprechen, grenzt fast schon an Majestätsbeleidigung. Bei allen Unterschieden in der fußballerischen Sozialisation hat er mit seinem Vorgänger im Kapitänsamt, Simon Schmidt, gerade dieses gemeinsam: Er war bei den Weiß-Blauen immer gesetzt. Wie Letzterer zeigt er auch im vorgerückten Fußballeralter keine Verschleißerscheinungen, der viel zitierte Knick in der Leistungskurve ist bislang nicht auszumachen. Was im Zusammenklang mit seiner großen Erfahrung sicherlich den Ausschlag gegeben hat, dass Cheris Vertrag kürzlich um ein weiteres Jahr verlängert wurde und ihm zudem die Kapitänsbinde angetragen wurde. Daniel ist also weiterhin mittendrin im Geschehen, wobei – das sei nur nebenbei bemerkt – in dieser Saison der relativ kleine Kader ohnehin keine Nebenrollen zu vergeben hat.

„Elba“ kann warten…

Die physische wie psychische Frische des alten Haudegen Daniel Cheron rechtfertigen die Erwartung, dass sich zu den 300 Spielen am Samstag im Laufe der Saison noch einige hinzugesellen werden. Das Erreichen einer weiteren Marke mit Jubiläumswert (350 Spiele) scheitert (wenigstens in der aktuellen Saison) an den Gesetzen der Mathematik. Denkbar wären aber bei entsprechender Fortune und unbedingtem Willen noch 333. Woanders trinkt man dann Hochprozentiges, aber in diesem speziellen Fall wäre das dann Anlass, eine gute Flasche französischen Rotwein zu entkorken und bei gelöster Stimmung darüber zu sprechen, ob es vertragsmäßig wirklich nichts mehr gibt oder ob nicht doch noch ein klitzekleiner „Absacker“ in Frage käme. Wir wollen da aber nicht vorgreifen, sondern vielmehr dem Genuss des Augenblicks den Vorzug geben. Wer am Schönbusch wie Gott in Frankreich lebt, braucht noch keinen Gedanken an „Elba“ verschwenden.


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Stand: 30. Juli 2021 / Autor: Wolfgang Fleischer / Redaktion: Moritz Hahn

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