Am kommenden Freitag (19 Uhr) gastieren die Blau-Weißen bei den oberbayerischen Überlebenskünstlern / Jochen Seitz: „Müssen uns schnell akklimatisieren“
Vergangenes Wochenende hatte das Team von Jochen Seitz im letzten Testspiel gegen den ambitionierten Regionalliga-Südwest-Vertreter TSG Hoffenheim II schon einmal die Gelegenheit, sich an die raue Regionalliga-Luft zu gewöhnen. Keine Woche später startet man nun unter „Realbedingungen“ mit einem Auswärtsspiel beim Regionalliga-Bayern-Dauerbrenner TSV Buchbach in die Saison 2018/19.[caption id="attachment_19023" align="alignleft" width="600"]
Hat die Viktoria auch beim Auftakt-Match in Buchbach Grund zum Jubeln? (© Funkhaus Aschaffenburg)[/caption]Die in ihre mittlerweile siebte Regionalliga-Saison gehenden Fußballer aus dem im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn befindlichen Markt Buchbach machten in den ersten vier Spielzeiten mit durchweg einstelligen Platzierungen von sich reden, zeigten aber in den letzten beiden Jahren eine leichte Tendenz zur unteren Tabellenhälfte (Vorsaison Platz 12). Entsprechend formuliert Coach Anton Bobenstetter das Saisonziel der Rot-Weißen für die anstehende Runde mit „Klassenerhalt“ sehr vorsichtig. Die 56-jährige Trainer-Institution, die den TSV bereits in der A-Klasse trainierte, weiß um die Tücken des Geschäfts und auch darum, dass Regionalliga-Fußball bei einem kleinen Amateurverein auch nach so langer Zeit nie zur Selbstverständlichkeit wird. Weshalb er denn auch langfristige Perspektiven über den kurzlebigen sportlichen Erfolg stellt:
„Wir wollen den Verein so lange wie möglich in der Regionalliga halten.“ Den Mythos des oberbayerischen Überlebenskünstlers befeuert nicht zuletzt auch die regionale Presse, wenn sie schreibt: „…Aber absteigen? Kann Buchbach offensichtlich nicht. Die Katze mag vielleicht sieben Leben haben, der TSV hat sicher mehr.“ (Münchner Merkur)In die neue Spielzeit geht der TSV mit einem Kader von 25 Spielern – und mit einer von sportlichem Leiter Georg Hanslmeier getätigten und wenigstens in Teilen auch zur Viktoria passenden Aussage:
„Wenn wir noch einen Kracher kriegen, der uns vorne die Spiele entscheidet, werden wir sicher zuschlagen, aber auch ohne einen weiteren Angreifer sind wir gut aufgestellt und haben das Zeug zum neuerlichen Klassenerhalt.“ Ein Blick auf die Offensivreihe der Rot-Weißen mit namhaften Regionalliga-Akteuren wie Aleksandro Petrovic, Stefan Denk, Thomas Breu und Patrick Drofa bestätigt ihn zweifellos in dieser Einschätzung.
Jochen Seitz: „Wir haben ein großes Ziel…“
Die zurückliegende intensive Vorbereitung bestärkt Viktoria-Coach Jochen Seitz im Glauben an einen guten Saisonstart:
„Wir haben gut gearbeitet und hoffen, dass wir am Freitag topfit auf der Matte stehen. Das Training schrauben wir in dieser Woche etwas herunter, um ausgeruht an den Start zu gehen. Wir werden aber auch anhand einer Videoanalyse noch einmal die Fehler aus dem letzten Spiel gegen Hoffenheim besprechen und aufarbeiten.“Wer den Erfolg ins Auge fasst, sollte grundsätzlich nie zurückblicken, vor allem aber dann nicht, wenn der Blick zurück keine Motivation erzeugt.
„Das interessiert mich eigentlich überhaupt nicht, denn es ist jedes Mal ein neues Spiel und die Zusammensetzung der Teams ist auch immer anders“, pariert Jochen Seitz denn auch folgerichtig den Verweis auf die aus Sicht der Viktoria stark ausbaufähige Bilanz gegen den TSV Buchbach. Erwähnt werden muss die Statistik trotzdem, schon um der Informationspflicht zu genügen: Von sechs Regionalliga-Partien konnten die Weiß-Blauen lediglich eine gewinnen, in der Buchbacher SMR-Arena wartet man angesichts von drei 0:1-Niederlagen noch auf das erste Erfolgserlebnis. Jochen Seitz erwartet gegen einen Gegner, dessen Stärken in seiner Aggressivität und Kampfkraft liegen, gleichwohl ein Spiel auf Augenhöhe:
„Wichtig ist, uns sehr schnell zu akklimatisieren, dann haben wir eine reelle Chance, zu bestehen.“Buchbach ist – neben Illertissen und Memmingen – eine von drei Amateurmannschaften, die der Regionalliga Bayern seit ihrer Geburtsstunde zur Saison 2012/13 ununterbrochen angehören. Der daraus resultierende Erfahrungsschatz ist ein großes Plus der Oberbayern, das Jochen Seitz unumwunden einräumt:
„Der TSV ist ein eingespieltes Regionalliga-Team mit erfahrenen Spielern, die genau wissen, wie man in dieser Liga agieren muss.“Seine Zuversicht, bei seiner Trainer-Premiere in Bayerns Elite-Amateurklasse auch einem alten Regionalliga-Hasen das Fell über die Ohren ziehen zu können, bezieht Jochen Seitz nicht zuletzt daraus, dass er sich wie angekündigt eingehend über den Gegner informiert hat, um sein Team im Sinne einer erfolgreichen Saisonpremiere optimal einstellen zu können
. „Eine große Tugend des TSV Buchbach ist seine mannschaftliche Geschlossenheit. Die Oberbayern spielen ein sehr erfolgreiches 4-4-2-System und arbeiten mit den beiden Viererketten diszipliniert nach hinten. Zudem sind sie ein sehr laufstarkes Team, das viel mit Standards und langen Bällen operiert“, fasst er seine gewonnenen Erkenntnisse zusammen.
„Wir haben ein großes Ziel, nämlich aus Buchbach Punkte mitzunehmen“, präzisiert der Viktoria-Coach noch einmal den Anspruch, den sein neu formiertes Team am Freitagabend auf dem Rasen der SMR-Arena in die Tat umsetzen soll.
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