Seitz-Elf hofft im Heimspiel gegen den TSV Buchbach auf Fortsetzung ihrer Herbstoffensive / Zwei Teams, ein Mantra: Klassenerhalt
Die Rückrunde beginnt für die Viktoria wie die Hinrunde geendet hat, nämlich mit einem Heimspiel. Am kommenden Samstag (3.11.) gastiert der Tabellenneunte TSV Buchbach am Schönbusch. Am Untermain wollen die feschen Buchbach-Buam zum vierten Mal in Folge ihr „schönes Auswärtsgesicht“ (Vereins-Homepage) zeigen. Mit dem angestrebten zweiten Heimsieg in Folge beabsichtigt das Team von Jochen Seitz hingegen, dem rot-weißen Auswärtsspuk ein Ende zu setzen und der ins Auge gefassten Ü30-Punkte-Marke zur Winterpause ein großes Stück näher zu kommen.In einem Im Mai diesen Jahres gegebenen Interview – der TSV hatte soeben im Endspurt durch zwei Siege gegen Burghausen und Nürnberg den direkten Klassenerhalt geschafft – beschrieb dessen sportlicher Leiter Georg Hanslmeier das Phänomen TSV Buchbach so:
„Ich denke der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, dass wir seit Jahren ein eingespieltes Team haben. Jeder kann sich auf jeden verlassen! Auch die Wertschätzung der Verantwortlichen jedem einzelnen Mitarbeiter gegenüber ist sehr wichtig. Von der Putzfrau bis zum besten Spieler sitzen wir alle im gleichen Boot und paddeln in dieselbe Richtung!“[caption id="attachment_19612" align="alignleft" width="600"]
Viktoria Aschaffenburg möchte am Samstag (3.11.) zuhause gegen den TSV Buchbach zum dritten Mal in Serie jubeln (© Mario Wiedel)[/caption]Dabei kennzeichnete der 12. Platz in der Vorsaison, in der man zuletzt immerhin stattliche acht Punkte Vorsprung auf einen Relegationsplatz hatte, in der Regionalliga-Laufbahn der Rot-Weißen so etwas wie einen Tiefpunkt. In den ersten vier Spielzeiten hatten sich die Oberbayern bärenstark gezeigt und jeweils einen einstelligen Tabellenplatz belegt. Sein Glanzstück vollbrachte man in der Saison 2014/15, als man hinter den Würzburger Kickers und den beiden Münchner Vereinen einen überragenden vierten Platz belegen konnte. Bayerischer Amateurmeister wurden die zu diesem Zeitpunkt längst auf Profipfaden wandelnden Würzburger Kickers, als „Amateurmeister der Herzen“ durfte damals aber wohl der TSV Buchbach bezeichnet werden.
Klassenerhalt als Dauerthema
Vor jeder Saison bläst man bei den Oberbayern in punkto sportliche Ziele ins gleiche Horn:
„Eine Prognose abzugeben ist immer schwierig. Für uns wird es in erster Linie wieder darum gehen, so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Und der ist wie in jedem Jahr in der höchsten deutschen Amateurliga unser Ziel.“ Ein bisschen ist da freilich auch Koketterie im Spiel, denn Jahr für Jahr schicken die Oberbayern eine spielstarke Mannschaft aufs Feld und tätigen hochkarätige Transfers, vor dieser Saison beispielsweise den Angreifer Sammy Ammari von Greuther Fürth II, der mit sieben Toren derzeit treffsicherster Akteur im rot-weißen Trikot ist. Coach Anton Bobenstetter (im 12. Jahr quasi schon Vereinsikone) ist Realist genug, um zu erkennen:
„Jede Mannschaft in der Regionalliga rüstet Jahr für Jahr brutal auf, da müssen auch wir jedes Jahr mindestens einen Volltreffer landen, um mithalten zu können.“Der neunte Tabellenplatz, den die Oberbayern derzeit belegen, fußt heuer in erster Linie auf bärenstarken Auswärtsleistungen. Zuletzt konnte man auswärts in wichtigen Spielen gegen Mitkonkurrenten dreimal den Platz als Sieger verlassen (3:0 in Pipinsried, 4:3 in Schalding und 3:1 in Garching), auch bei Topteams wie Bayern München (2:2) und Schweinfurt (1:1) konnte man überraschend punkten. In der heimischen SMR-Arena dagegen wurden die angereisten Gäste nicht nur mit Spezialitäten wie Sau vom Grill und Steckerlfisch verwöhnt, sondern erhielten als unfreiwillige sportliche Dreingabe oft auch noch die drei Punkte. Aus den letzten vier Heimspielen konnte der TSV nur einen Zähler einfahren.
Jochen Seitz warnt vor Standards
Der Rückrundenauftakt mit dem Heimspiel gegen Buchbach ist für Jochen Seitz „ein Spiel wie jedes andere“:
„Wir sprechen ja nicht von einer Zäsur, der Spielbetrieb geht nahtlos weiter. Anders wäre es, wenn da jetzt die Winterpause dazwischen gelegen hätte.“ Buchbach reist mit der Empfehlung von zuletzt drei Auswärtssiegen an den Schönbusch und gilt wie die Weiß-Blauen als ein Team, das sich – wenigstens momentan – auswärts wohler fühlt als zu Hause. TSV-Coach Bobenstetter sieht die Heimmannschaften in gewissem Sinne sogar benachteiligt.
„Der Gegner hat viel Ballbesitz, man selber bekommt aber die Räume und gewinnt. Mit Ballbesitzfußball gewinnt man auf diesem Niveau nichts mehr, man braucht einfach die Räume, die sich nach Ballverlusten ergeben“, lässt er sich in punkto Auswärtsphilosophie tief in die Karten blicken.[caption id="attachment_2828" align="alignleft" width="640"]
Blick in die Historie: Am 22. September 2012 konnte sich Viktoria Aschaffenburg beim allerersten Aufeinandertreffen mit 4:2 gegen den TSV Buchbach durchsetzen (Archiv / © Moritz Hahn)[/caption]Die damit geernteten Früchte haben auch Jochen Seitz beeindruckt:
„Gerade zuletzt in Garching haben sie ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht und mit 3:1 gewonnen. Sie haben in den letzten Spielen immer im 4-4-2-System gespielt. Darüber, ob man sich beim TSV auf den jeweiligen Gegner einstellt oder einfach sein Ding durchzieht, lässt sich nur spekulieren. Im Hinspiel gegen uns haben sie allerdings mit Fünferkette operiert, was bedeutet, dass wir uns auf beide Varianten einstellen müssen. Nichtsdestotrotz wollen wir natürlich dem Spiel unseren Stempel aufdrücken.“ Aufzupassen gelte es vor allem bei Standardsituationen:
„Da ist Buchbach sehr präsent.“ Zudem gelten die Oberbayern als kampfstarker und unangenehm zu bespielender Gegner, der nur zwei Zähler weniger auf der Habenseite hat wie die Viktoria, aber im Bezug auf sein Saisonziel Klassenerhalt genauso im Soll ist wie die Weiß-Blauen. Der letzte und einzige Sieg in den bisher sieben Parteien gegen Buchbach gelang der Viktoria übrigens beim ersten Aufeinandertreffen, das mittlerweile schon über sechs Jahre zurückliegt. Am 22. September 2012 konnte man die Rot-Weißen am Schönbusch mit 4:2 in die Schranken weisen.Personelle Nöte plagen Jochen Seitz zum Rückrundenauftakt keine. Bis auf den noch verletzten Lucas Oppermann sind alle Spieler an Bord.
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