Vom Youngster zum Routinier: Viktorias „Mr. Zuverlässig“ bestritt in Nürnberg sein 150. Pflichtspiel für die Weiß-Blauen
Als er am vorletzten Spieltag mit seinem Tor zum 3:3 dem SVA in der Nachspielzeit einen wichtigen Punkt bei der Club-Reserve sicherte, unterstrich Roberto Desch einmal mehr seine Joker-Qualitäten. Dass er just an diesem Tag zum 150. Mal im weiß-blauen Trikot auflief, verlieh seinem Last-Minute-Tor eine besondere Note. Hinter der nackten Zahl steht viel Wertschätzung: Seit Roberto vor nunmehr sieben Jahren zu den Aktiven stieß, wurden sein unbändiger Einsatzwille und einwandfreier Charakter von allen im Amt befindlichen Viktoria-Trainern mit Einsätzen honoriert.[caption id="attachment_22104" align="alignright" width="300"]
Roberto Desch - 150 Pflichtspiele für Viktoria Aschaffenburg[/caption]Der 26-jährige in Bad Soden-Salmünster gebürtige Mittelfeldspieler begann seine Karriere im Kindesalter beim FSV Mernes und schloss sich nach kurzen Zwischenstationen bei Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach als 15-Jähriger der Viktoria an. Er durchlief dann sämtliche Stationen bis zur U19 und spielte auch in der inzwischen abgemeldeten U23. Sein erstes Pflichtspiel für die erste Mannschaft absolvierte Roberto am letzten Spieltag der Regionalliga-Bayern-Saison 2012/13, als er im Auswärtsspiel in Illertissen in der 69. Minute für Steffen Bachmann eingewechselt wurde. Trotz einer 1:3-Niederlage konnte man letztlich den Klassenerhalt feiern. Bis zum heutigen Tag absolvierte das Viktoria-Eigengewächs 151 Pflichtspiele (Stand 06.11.2019) für den SVA in der Bayernliga Nord, der Regionalliga Bayern und dem Toto-Pokal. In der Startelf stand er 76-mal, fast genauso oft, nämlich 75-mal, wurde er eingewechselt, womit er zum Top-Joker im weiß-blauen Team avancierte. Diesen Status hat er sich aber nicht nur in quantitativer, sondern auch in qualitativer Hinsicht verdient.
Heute wie vor sechs Jahren: Roberto ist immer für wichtige Tore gut
Auf Anhieb fallen dem Viktoria-Insider zwei bedeutende Partien ein, in denen der 1,78 Meter große Blonde mit dem zielsicheren Schuh das Zünglein an der Waage spielte. Am 12. Oktober 2013 – manch einer dürfte sich noch an die Regenschlacht erinnern – wurde er im Heimspiel gegen den TSV 1860 München II in der 63. Minute für Zino Zampach eingewechselt und traf in der Nachspielzeit zum umjubelten 2:2-Ausgleich. Dieser Treffer war überaus bemerkenswert in einer Saison, in der es sonst nicht viel zu lachen gab. Die zweite „Bude“, die aus seinen zehn Pflichtspieltoren besonders herausstach, war jene, die er sich anlässlich seines 150. Pflichtspiels für den SVA am vorletzten Spieltag in Nürnberg selbst zum Jubiläumsgeschenk machte. Lange lief der SVA einem 2:3-Rückstand hinterher, ehe Roberto, in der 80. Minute für Egson Gashi ins Spiel gekommen, in der Nachspielzeit zum verdienten Ausgleich traf.Es werden sicherlich noch viele Spiele und das ein oder andere Tor für den SVA hinzukommen. Freilich sind ihm Routiniers wie Simon Schmidt und Daniel Cheron in der Einsatzstatistik noch ein ganzes Stück voraus. Bei Robertos erst 26 Lenzen, seiner Heimatverbundenheit und sportlichen Beständigkeit darf jedoch davon ausgegangen werden, dass er in nicht allzu weiter Ferne auch in der Liga der Altjubilare mitspielen wird. Aber schon jetzt ist ganz Mernes mächtig stolz auf ihn, wie wir bei einem fröhlichen Umtrunk im dortigen Vereinsheim im Anschluss an das im Juli dieses Jahres absolvierte Vorbereitungsspiel in Erfahrung bringen konnten.
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