Jung und torhungrig war er, der gerade erst der Viktoria-Jugend entwachsene Kurt Hauner, als er in der Spielzeit 1954/55 erstmals bei den Aktiven in der 2. Liga Süd vorspielte. Zusammen mit den gut ein Jahrzehnt älteren Heinz Budion und Hans Neuschäfer bildete er nach dem Aufstieg in die Eliteklasse die Abteilung Attacke der Weiß-Blauen, die die Oberliga-Spitzenteams fortan das Fürchten lehren sollte. Das Trio der Himmelsstürmer ist seit dem letzten Sonntag mit dem Erlöschen des letzten Fixsterns wieder komplett.
Gleich in seiner ersten Oberliga-Saison 1955/56, die die Viktoria sensationell als Fünfter abschloss, sollte der nur Kurti Gerufene voll einschlagen. Er brachte es auf 13 Saisontreffer und war damit hinter der hängenden Spitze Hans Neuschäfer bester Schütze der Viktoria. Beide zusammen erzielten damit mehr als die Hälfte aller Viktoria-Saisontore (61). Nach dieser spektakulären Saison sollten sich noch vier weitere Spielzeiten in der Oberliga Süd anschließen, in denen Kurt Hauner weitere 32 Treffer zur Torbilanz der Weiß-Blauen beisteuerte. Mit dem Abstieg der Viktoria in der Spielzeit 1959/60, die man als Vorletzter beendete, war das Kapitel Oberliga Süd abgeschlossen, nicht aber das Kapitel Kurt Hauner, zählte der doch zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 24 Lenze.
Kurt Hauner blieb seinem SVA auch in den unteren Klassen treu, selbst nach drei Spielzeiten in der 2. Liga Süd der Absturz bis in die 2. Amateurliga (Landesliga) Hessen erfolgte. Dort – wir schreiben mittlerweile die Saison 1964/65 – konnte die Viktoria auf Anhieb die Meisterschaft erringen und dank tatkräftiger Mithilfe des zwischenzeitlich zum Oldie gereiften, aber unvermindert treffsicheren Kurti auch die Klippe Aufstiegsrunde in die Oberliga Hessen. Das war Hauners letzte große Tat als Aktiver für seinen SVA, ehe er seine Karriere nach insgesamt 171 Partien in weiß-blauem Dress in langen Jahren als Spielertrainer bei den Sportfreunden Sailauf ausklingen ließ.
Der Ur-Aschaffenburger Kurt Hauner, blieb, wie andere „Asse von einst“ auch, seiner Viktoria über den Spielerstatus hinaus verbunden. Bis in die Neuzeit war er ein regelmäßiger Besucher der Heimspiele am Schönbusch. Die möglicherweise im Raum stehende 3. Liga und die Geburt einer neuen goldenen Generation kann er nun leider nicht mehr erleben. Wir Viktorianer aber blicken einstweilen mit Stolz auf die großen Stunden zurück, die uns ganz sicher gegeben waren, und werden „Knipser-Kurti“ jederzeit ein ehrendes Andenken bewahren.
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Stand: 11. März 2021 / Verfasser: Wolfgang Fleischer & Moritz Hahn
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