Leander Aust verlässt Viktoria Aschaffenburg nach 11 Jahren. Er kam zur Saison 2010/2011 zur Viktoria-Jugend und hat seitdem diverse Jugendmannschaften gecoacht.Im vergangenen Jahr war er der Held (siehe Beitrag aus September 2020, LINK Beitrag DKMS), mit seinen Mannschaften hat er mehrere Male die Meisterschaft einfahren können, jetzt verlässt er die Viktoria nach 11 erfolgreichen Jahren als aktiver Jugendtrainer. Ein Schritt, der für beide Seiten sicher nicht leicht war, denn Leander hat im letzten Jahrzehnt die Jugendarbeit der Viktoria mitgestaltet und sein Herz schlägt blau und weiß. Warum er sich trotzdem für diesem Schritt entschieden hat, darf er im Folgenden selbst erklären.
Warum hast du dich entschieden, Deinen Vertrag nicht zu verlängern? Es war keine leichte Entscheidung, allerdings hat das „Feuer“ die letzte Zeit, Bedingt auch durch Corona extrem abgenommen. Meine Einstellung war immer, wenn ich etwas mache dann zu 100% und ich hatte die letzte Zeit das Gefühl das hier immer mehrere Prozent fehlen.Bleibst du dem Fußball erhalten? Stand jetzt, werde ich dem Fußball vorerst nur als Zuschauer erhalten bleiben. Ich würde mich freuen, wenn die kommende Saison einigermaßen in normalen Verhältnissen abläuft. Dann freue ich mich umso mehr zurück an den Schönbusch zu kommen, um tolle Fußballspiele zu sehen.Wie siehst du die Entwicklung der Viktoria in den letzten Jahren? Für mich ist die Entwicklung der letzten Jahre der Wahnsinn. Es wurde viel erreicht und jeder im Vereinsumfeld hat hierzu seinen Beitrag geleistet. Ich bin zur Insolvenz der Viktoria gekommen in welcher in der hessischen Verbandsliga Süd gespielt wurde. Wenn man jetzt sieht, dass man um die Relegation zur 3. Liga spielt ist das schon etwas verrückt. Aber positiv verrückt. Natürlich betrifft das auch die Jugendarbeit. Wenn man sieht, dass die U15 in der höchsten Spielklasse antreten darf und auch die anderen Teams in den höchsten Spielklassen antreten und sich hier Jahr für Jahr beweisen ist das Indiz dafür, dass top Arbeit abgeliefert wird.Was war dein schönstes Erlebnis? / Was dein Schlimmstes? Mein schönstes Erlebnis war der Gewinn des Bayerischen Baupokals in meiner ersten Saison bei der Viktoria. Auch die Meisterschaft mit dem Jahrgang 2000 in der U13 als wir uns mit Kickers Würzburg ein Kopf-an-Kopf Rennen um die Meisterschaft geliefert haben und am vorletzten Spieltag mit einem Unentschieden gegen den Rivalen aus Würzburg die Meisterschaft sicherten. Natürlich war aber auch jede andere Meisterschaft ein unvergessenes Erlebnis. Ich kann mich Ad-hoc nicht wirklich an ein schlimmes Erlebnis erinnern. Jede Niederlage ist natürlich nicht so schön, aber jetzt nicht so, dass man nicht darüber hinweg kommt.Du hast viele Talente kommen und gehen gesehen, welches war aus deiner Sicht der stärkste Viktoria Spieler? Puh das ist schwer zu beantworten. Richtig schwer. Da jeder Spieler seine Stärken hatte. Ich finde, dass es schwer ist Spieler nach Stärken zu messen bzw. zu pauschalisieren da der ein oder andere Spieler auf seiner Position überragend war. Ich glaube ich würde hier auch dem ein oder anderen Spieler unrecht tun, wenn ich ihn nicht nennen würde, so dass ich auf diese Frage keine konkrete Antwort habe.Was wünschst du der Viktoria für die Zukunft? Natürlich wünsche ich der Viktoria für die Zukunft nur das Allerbeste. Es würde mich freuen, wenn die 1. Mannschaft in die 3. Liga aufsteigt da hier auch die Jugend davon partizipiert. Es wäre auch für Aschaffenburg eine tolle Geschichte Traditions-Teams wie Mannheim, Kaiserslautern, Duisburg oder auch 1860 München mit ihren Fans am Schönbusch begrüßen zu dürfen. Es war eine überragende Zeit bei der Viktoria mit allen Höhen und Tiefen. Es hat mich gefreut den Verein, im speziellen die Jugendarbeit, mitprägen zu dürfen und es wird unvergesslich bleiben.„Persönlich und aus Sicht des Vereins bedauere ich den Schritt von Leander“ sagt Jugendvorstand Sven Schmidt-Tudl zum Abschied des langjährigen Trainers und DKMS-Helden. „Wir werden ihn vermissen, wünschen ihm aber natürlich für seinen Weg alles Gute. Vielleicht kommt man ja mal wieder zusammen, uns würde es freuen.“
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