Die 0:4-Niederlage vom Dienstagabend beim TSV Aubstadt abschütteln hieß die Devise in den vergangenen drei Tagen rund um das Team der Viktoria. Cheftrainer Jochen Seitz schwor seine Mannschaft darauf ein, sich wieder auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und in Sachen Lauf- und Zweikampfbereitschaft im Vergleich zum Spiel am Dienstag eine Schippe zuzulegen. Gesagt – getan!
Vor dem Anpfiff gab es neben dem 120-jährigen Jubiläum der Viktoria, die in einem eigens entworfenen Jubiläumstrikot angetreten war, noch einen weiteren Grund zu feiern: Kapitän Daniel Cheron wurde nachträglich für sein 300. Pflichtspiel im Trikot der Weiß-Blauen geehrt – eine Woche nachdem er bei seinem Jubiläum im Heimspiel gegen Greuther Fürth II mit seinem Treffer in letzter Sekunde für den Ausgleich gesorgt hatte.
Trainer Jochen Seitz nahm in der Formation seiner Mannschaft im Vergleich zu den Vorwochen Änderungen vor: Hamza Boutakhrit rückte wieder auf die rechte Außenverteidigerposition und Daniel Cheron übernahm den Part auf der linken Abwehrseite. Philipp Beinenz lief dafür im rechten offensiven Mittelfeld auf. Eine Umstellung, die dem Spiel seiner Mannschaft guttat. Die Viktoria zeigte sich mit gänzlich veränderter Einstellung als noch am Dienstag: Läuferisch stark und immer auf der Suche nach spielerischen Lösungen. So entwickelte sich von Beginn an eine Feldüberlegenheit für die Hausherren. Logische Folge: Das 1:0 für den SVA. Nach einem tollen Ballgewinn von Philipp Beinenz und einem gekonnten Zuspiel auf Elias Niesigk, passte dieser quer zu Benedict Laverty, der Wacker Schlussmann Markus Schöller keine Chance ließ (16.). Nur zwei Minuten später legte die Seitz-Elf nach und erhöhte durch Kapitän Daniel Cheron auf 2:0. Sekunden später hätten die Weiß-Blauen gar vorzeitig auf 3:0 erhöhen können, doch Angreifer Elias Niesigk krönte seinen Sololauf leider nicht und setzte den Ball knapp am Tor vorbei.In der 23. Spielminute war es wieder Elias Niesigk, der nach einem weiten Einwurf von Hamza Boutakhrit eine Kopfballverlängerung nur knapp verpasste.
Immer wieder fand die Viktoria spielerische Lösungen und setzte mit langen Diagonalbällen die Abwehr des als Tabellenzweiter angereisten SV Wacker immer wieder unter Druck. In der 32. Minute dann einmal ein Versuch der Gäste, sich im Spiel zu Wort zu melden, doch der Distanzschuss von Moritz Moser war kein Problem für SVA-Keeper Max Grün. Fünf Minuten später fehlten gleich zwei Mal nur Zentimeter zur 3:0-Führung: Zunächst verzog Benni Baier einen Schuss aus der Distanz nur denkbar knapp am Gehäuse der Gäste vorbei, danach verpasste ebenfalls nur um Millimeter Elias Niesigk eine Hereingabe von Hamza Boutakhrit. Die Zweikampfführung der Gäste wurde zunehmend härter und es gab einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, darunter einen nicht erkannten Rückpass eines Burghausener Spielers auf seinen Keeper. Gelbe Karten zückte Schiedsrichter Christoph Knauer aber nicht – zumindest nicht gegen Burghausen. Stattdessen schickte er SVA-Cheftrainer Jochen Seitz wegen Meckerns auf die Tribüne (40.) Dieser hatte sich besonders über die Fehlentscheidung beim Rückpass geärgert und dies auch geäußert. Doch seine Mannschaft zeigte die entsprechende Reaktion – und zwar mit dem dritten Treffer: Nach einem Freistoß von Roberto Desch war es Hamza Boutakhrit, der das Spielgerät über die Torlinie drückte (45.) Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen.
Zur zweiten Halbzeit nahm Cheftrainer Jochen Seitz einen ersten Wechsel vor: Für Benni Baier kam Tim Littmann in die Partie. Benedict Laverty rückte daher auf die rechte Mittelfeldseite, Littmann agierte über die linke. Nach zwei Standardsituationen für die Gäste aus Burghausen, die Max Grün im Tor der Viktoria beide ohne Probleme parieren konnte, war es wieder Stürmer Elias Niesigk, der Pech im Abschluss hatte. Sein Schuss knallte an den Pfosten (52.) Das hätte das 4:0 sein können. In der 63. Spielminute prüfte der eingewechselte Sammy Ammari aus elf Metern Max Grün, doch auch diesen Ball hatte der Schlussmann sicher. Im Gegenzug hätte nach einer Ecke von Roberto Desch erneut Hamza Boutakhrit zuschlagen könne, doch er erwischte den Kopfball nicht richtig. Die Gäste aus Burghausen kamen nun bei der deutlichen Führung der Viktoria vermehrt zu Gelegenheiten, was schließlich auch zum Anschlusstreffer führte. In der 73. Minute parierte zunächst Max Grün noch einen Abschluss der Gäste, konnte dann aber gegen den Abstauber von Torjäger Robin Ungerath nichts mehr machen. In der 78. Minute hätte Wacker dann sogar auf 2:3 verkürzen können, doch Max Grün lenkte den Schuss von Nicholas Helbrecht mit einem Übergreifen über die Latte. In den letzten zehn Spielminuten wurde es noch einmal hektisch: Der in der zweiten Hälfte eingewechselte Tim Littmann sollte ausgewechselt werden und war nach einem Zweikampf schon auf dem Weg zu den Kabinen, als Schiedsrichter Christoph Knauer ihm außerhalb des Spielfeldes die Gelb-Rote Karte zeigte. Jan Stein, der schon zur Einwechslung bereitstand, konnte somit nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen. In der Hitze des Gefechts kam dann Tom Schulz im Strafraum zu Fall, was richtigerweise einen Strafstoß für die Viktoria mit sich brachte. Doch Nicolas Hebisch setzte den Schuss zu hoch an und so flog der Ball weit über das Tor der Gäste. Es blieb beim 3:1-Heimsieg und einem gelungenen Abschluss des Jubiläumsabends.
Jochen Seitz: „Wir haben heute in der Defensive gut gestanden, die Videositzung am Donnerstag hat uns dabei wie ich glaube extrem weitergeholfen, weil wir die Fehler aus dem Aubstadt-Spiel genau analysiert haben und besprochen haben, dass wir aggressiv nach vorne verteidigen wollen. Alles was wir angesprochen haben, hat heute gefruchtet. Auch dass wir im Mittelfeld mehr Zweikampfhärte zeigen hatten wir eingefordert – und wurde gut umgesetzt. Man kann sagen, dass jeder Spieler seine Aufgabe zur Wiedergutmachung mit auf den Platz bekommen hat und alle haben das umgesetzt, was wir sehen wollten. Die Umstellung in der Abwehr hat uns gutgetan, auch wenn Philipp Beinenz auf der rechten Verteidigerposition wirklich gute Spiele gemacht hat und man sich dementsprechend mit Umstellungen schwertut. Daniel Cheron ist es gewohnt, auf der linken Abwehrseite zu spielen und nach dem Spiel in Aubstadt haben wir entschieden, dementsprechend umzustellen. Spielerisch war das heute ebenfalls viel mehr das, was wir uns vorstellen. Es war einfach schön zu sehen, dass wir den Mut hatten, unsere Stärken auch so auf den Platz zu bringen.”
6. Spieltag Regionalliga Bayern 2021/22, am Freitag, 6. August 2021, um 18:30 Uhr in Aschaffenburg (Stadion am Schönbusch / Kleine Schönbuschallee, 63741 Aschaffenburg)
Aschaffenburg: Max Grün 27 - © Daniel Cheron 21, Elmir Muhic 5, Niklas Borger 38, Hamza Boutakhrit 22 - Benjamin Baier 10 (46. Tim Littmann 31) - Benedict Laverty 7 (84. Niklas Meyer 17), Roberto Desch 6, Tom Schulz 23, Philipp Beinenz 8 - Elias Niesigk 25 (75. Nicolas Hebisch 33) (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Ricardo Döbert 1 (TW), Jan-Philipp Stein 19, Veit Klement 13 Burghausen: Marcus Schöller 1 - Philipp Walter 4, Felix Bachschmid 6, Robin Ungerath 9, Christoph Maier 17 (65. Ryosuke Kikuchi), Kevin Hingerl 19 (65. Lukas Mazagg), Noah Agbaje 20 (46. Nicholas Helmbrecht), Denis Ade 23, Maximilian Reiter 30, © Christoph Schulz 31 (46. Sammy Ammari), Moritz Moser 35 (Trainer: Leonhard Haas) Tore: 1:0 Benedict Laverty (16., Elias Niesigk), 2:0 Daniel Cheron (18., Benedict Laverty), 3:0 Hamza Boutakhrit (45.), 3:1 Robin Ungerath (73.) Besondere Vorkommnisse: Trainer Joch Seitz (40., Platzverweis wegen Meckerns) Tim Littmann (88., gelb-rote Karte), Nicolas Hebisch schießt Elfmeter über das Tor (90.+3) Gelbe Karten: Roberto Desch (39.), Daniel Cheron (50.), Tim Littmann (59.), Hamza Boutakhrit (90.) / Kevin Hingerl (58.), Philipp Walter (88.), Felix Bachschmid (90.+3) Schiedsrichter: Christopher Knauer - Stefan Klerner, Marcel Bargel Zuschauer: 969 (Stadion am Schönbusch)
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Stand: 7. August 2021 / Autor: Melanie Kahl-Schmidt / Redaktion: Moritz Hahn
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