Auch auswärts wollte die Viktoria wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Dieses Ziel hatte Cheftrainer Jochen Seitz vor der Partie beim SV Heimstetten ausgegeben. Denn nachdem die Heimserie mit dem 2:1-Sieg über den FC Augsburg II in dieser Woche erfolgreich fortgesetzt werden konnte, sollten nun auch in auswärtigen Gefilden wieder Punkte auf das Habenkonto der Weiß-Blauen fließen. Doch es sollte anders kommen.
Personell setzte Cheftrainer Jochen Seitz auf das Team, das im zweiten Durchgang gegen die U21 vom FC Augsburg aus einem 0:1-Rückstand ein 2:1 machen konnte. Dabei musste er neben den Langzeitverletzten zusätzlich auf Benjamin Baier, Tom Schulz und Philipp Beinenz verzichten, die allesamt wegen muskulärer Probleme nicht mit nach Heimstetten reisen konnten. In einem 4-2-3-1-System ließ der Fußballlehrer Clay Verkaj und Roberto Desch im zentralen defensiven Mittelfeld auflaufen, Tim Littmann kam im rechten offensiven Mittelfeld zum Einsatz, Benedict Laverty spielte wie gewohnt über die linke Seite. Elias Niesigk lief auf der Zehnerposition auf.
Bei bestem Fußballwetter und angenehmen Temperaturen hätten die Hausherren bereits nach zwei Minuten in Führung gehen können, doch Max Grün im Tor des SVA zeigte sich hellwach und parierte aus kürzester Distanz. Danach zog Roberto Desch in der 9. Spielminute aus 18 Metern ab, sein Schuss verfehlte das Tor der Gastgeber aber deutlich. Nicolas Hebisch kam dann vor Heimstettens Keeper Maximilian Riedmüller frei zum Kopfball, konnte den Ball aber nicht platzieren und so landete das Spielgerät in den Armen des Keepers (13.). Dies hätte die Führung für die Seitz-Elf sein müssen. Stattdessen kam danach der SV Heimstetten durch einen gelungenen Spielzug zum 1:0: Über Lukas Riglewski auf der linken Angriffsseite kam der Ball zu Moritz Hannemann in den Strafraum, der sah in der Mitte frei vor dem SVA-Tor Stefan Reuter stehen, der mit einem satten Abschluss in den rechten Winkel Torwart Max Grün keine Abwehrmöglichkeit ließ (14.). Drei Minuten später bewahrte der Routinier im Gehäuse der Viktoria seine Mannschaft vor einem noch höheren Rückstand, als er mit einer starken Armabwehr im Eins gegen Eins gegen Severin Müller den Ball klären konnte (19.). Die Hausherren kamen nun zunehmend besser in die Partie und erarbeiteten sich durch viele tiefe Läufe und gut vorgetragene Angriffe einige Eckbälle und Abschlüsse, die von der SVA-Abwehr zunächst noch geblockt werden konnten. Die Seitz-Elf hingegen tat sich schwer, zu einem geordneten Spielaufbau zu kommen. Insofern war es quasi die logische Folge, dass das zweite Tor für die Gastgeber fiel: Moritz Hannemann wurde maßgenau auf den Fuß bedient und zog ab, Max Grün bekam den Fuß zwar noch an den Ball, konnte den zweiten Gegentreffer aber nicht verhindern (38.). Und es sollte aus Sicht der Weiß-Blauen noch schlimmer kommen: Kurz vor dem Pausenpfiff war es wieder Moritz Hannemann, der sehenswert freigespielt wurde und aus kurzer Distanz mit seinem zweiten Treffer auf 3:0 (45.+1) erhöhte.
Ohne personelle Veränderungen aber mit einem 4-4-2-System ging Cheftrainer Seitz in den zweiten Durchgang. Die erste Torchance gehörte der Viktoria, doch eine Kopfballverlängerung von Nicolas Hebisch konnte Elias Niesigk nicht unter Kontrolle bringen und so flog der Ball über das Tor des SV Heimstetten (47.). Danach rollte wieder ein Angriff nach dem anderen auf das Tor von Max Grün zu, doch der SV wurde etwas nachlässiger und ungenauer im Abschluss. In der 57. Minute dann der erste Wechsel auf Aschaffenburger Seite: Für Benedict Laverty kam Niklas Meyer in die Partie. Nur wenige Minuten später musste dann Innenverteidiger Niklas Borger humpelnd das Feld verlassen, für ihn kam der nach seiner COVID-19-Infektion wieder genesene Marco Raimondo-Metzger. Der SVA brachte nun zwar mehr Zweikampfstärke auf den Platz, was aber weiterhin fehlte, waren Zielstrebigkeit und Genauigkeit im Offensivspiel. In der 69. Spielminute zeigte der eingewechselte Mohamad Awata einen gelungenen Seitfallzieher, der Ball segelte aber über das Gehäuse des SVA. Drei Minuten später musste Max Grün im Viktoria-Tor erneut in höchster Not klären, als der ebenfalls eingewechselte Emre Tunc aus kürzester Distanz nach einem Eckball zum Abschluss kam, den SVA-Schlussmann auf der Linie aber nicht überwinden konnte (71.). Trainer Seitz schöpfte dann sein Wechselkontingent an mit nach Heimstetten gereisten Feldspielern noch voll aus, brachte die beiden jungen Jan-Philipp Stein und Veit Klement für Kapitän Daniel Cheron und Clay Verkaj. Doch den Treffer landeten erneut die Hausherren: In der 80. Spielminute war es wieder ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, den der SV Heimstetten durch sein schnelles Umschaltspiel nutzen und Emre Tunc auf 4:0 erhöhen konnte. Fünf Minute vor Ende der Partie musste Max Grün noch zwei Mal in höchster Not klären: gegen den kräftigen Abschluss von Mohamad Awata bekam er seine Fingerspitzen noch an den Ball, nur Sekunden später blockte er einen Abschluss von Lukas Riglewski mit den Fäusten und bewahrte so sein Team vor einer noch höheren Auswärtsniederlage. Die Viktoria hatte nichts mehr entgegenzusetzen und so blieb es beim ebenso bitteren wie verdienten 0:4 aus Sicht der Weiß-Blauen.
Jochen Seitz: „Wir haben derzeit Probleme, lange Busfahrten körperlich wegzustecken. Dies ist sicher auch drin begründet, dass uns immer wieder Leistungsträger verletzt ausfallen und es so noch schwieriger ist, in der derzeit hohen Taktung diese Ausfälle dann zu kompensieren. Die Mannschaften im Süden haben zwischendurch auch kurze Wege zu Auswärtsspielen, wir hingegen sitzen eben fast immer lange im Bus. Aber nichts desto trotz sind wir in der ersten Halbzeit nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben es nicht geschafft, das Spiel zu unserem zu machen. Wir waren immer einen Schritt zu spät und haben die Räume nicht geschlossen bekommen. Der SV Heimstetten hat sehr gut gespielt und ist ständig durch tiefe Laufwege gefährlich geworden, die wir schlecht verteidigt haben. Das war heute, wie schon in Aubstadt, einfach nicht gut und das ist natürlich ernüchternd. Vielleicht wären wir anders im Spiel geblieben, wenn wir durch die große Chance von Nicolas Hebisch zu Beginn des Spiels in Führung gehen. Wir werden das jetzt genau analysieren und müssen schnell wieder regenerieren, um die nötige körperliche Frische zu bekommen, die wir für das kommende Heimspiel brauchen.“
9. Spieltag Regionalliga Bayern 2021/22, am Freitag, 20. August 2021, um 19.00 Uhr in Kirchheim bei München (Sportanlage Heimstetten, Am Sportpark 2, 85551 Kirchheim bei München)
Heimstetten: Maximilian Riedmüller 1 (TW), Yannick Günzel 4, Bernard Mwarome 8, Ensar Skrijelj 9, Sandro Sengersdorf 16, Moritz Hannemann 19 (81. Carl Weser 7), Stefan Reuter 20 (68. Emre Tunc 38), Leopold Krüger 21 (68. Mohamad Awata 70), © Lukas Riglewski 22, Severin Müller 23 (83. Sebastiano Nappo 10), Valentin Micheli 30 (65. Sascha Hingerl 27) (Trainer: Christoph Schmitt) Aschaffenburg: Max Grün 27 - © Daniel Cheron 22 (74. Jan-Philipp Stein 19), Elmir Muhic 5, Niklas Borger 38 (62. Marco Raimondo-Metzger 24), Hamza Boutakhrit 22 - Roberto Desch 6, Clay Verkaj 9 (77. Veit Klement 13) - Benedict Laverty 7 (57. Niklas Meyer 17), Tim Littmann 31, Elias Niesigk 25 - Nicolas Hebisch 33 (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Ricardo Döbert 1 (TW) Tore: 1:0 Stefan Reuter (14.), 2:0 Moritz Hannemann (38.), 3:0 Moritz Hannemann (45.+1), 4:0 Emre Tunc (80.) Gelbe Karten: Emre Tunc (71.) / Marco Raimondo-Metzger (70.), Elias Niesigk (75.) Schiedsrichter: Elias Tiedeken - Paul Birkmeir, Philipp Ettenreich Zuschauer: 180 (Sportpark Heimstetten)
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Stand: 21. August 2021 / Autorin: Melanie Kahl-Schmidt / Redaktion: Moritz Hahn
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