Bei strömendem Regen hätten am Freitagabend im Heimspiel gegen den SC Eltersdorf die neu aufgestellten Flutlichtmasten dringend Licht in das trübe Stadionrund bringen können. Doch die ersten Spielminuten unter dem neu geschaffenen Profi-Licht wird es erst in der kommenden Partie am 3. September gegen Memmingen im Stadion am Schönbusch geben. Nichts desto trotz wollte die Mannschaft der Viktoria die bislang so erfolgreiche Heimserie fortsetzen, nachdem es auf auswärtigen Plätzen in der bisherigen Spielzeit nicht rund lief.
Chefcoach Jochen Seitz setzte gegen den Tabellenvorletzten auf eine 4-2-3-1-Startormation, in der Tom Schulz und Clay Verkaj den Part im zentralen defensiven Mittelfeld übernahmen, Elias Niesigk auf der Zehnerposition agierte und Nicolas Hebisch im Angriff auflief.
Pünktlich zu Spielbeginn setzte der Regen aus und die Sonne zeigte sich über dem Stadionrund. Die Viktoria begann aktiv und kam in der 8. Spielminute zum ersten Abschluss. Angreifer Nicolas Hebisch scheiterte aber an SCE-Keeper Tugay Akbakla. Nur eine Minute später lief sich Benedict Laverty auf dem Weg in den Strafraum fest, statt in der Mitte Nicolas Hebisch zu bedienen. Dann der erste Abschluss der Gäste: Julian Konrad tauchte nach einem Querpass frei vor Keeper Max Grün auf, der mit einem guten Reflex den Ball über sein Tor lenken konnte. In der Folge spielte sich das Geschehen fast ausschließlich im Mittelfeld statt, ohne dass zwingende Torchancen zustande kamen. In der 20. Spielminute setzte sich Calvin Sengül schön durch und zog aus halblinker Position im Strafraum ab. Torwart Max Grün erwischte nach zuletzt fehlerlosen Leistungen nicht den glücklichsten Abend und kam nicht mehr an den Ball. So stand es 0:1 aus Sicht der Viktoria. Nach einer halben Stunde wieder ein Lebenszeichen der Viktoria, die sich vom überraschenden Rückstand zunächst erholen musste. Benedict Laverty brachte eine Hereingabe in den Fünfmeterraum, doch Tim Littmann kam nicht gut zum Kopfball und so war das Spielgerät leichte Beute für den SCE-Schlussmann Akbakla. Dann waren wieder die Gäste am Zug: Jens Wartenfelser setzte aus kurzer Distanz das Spielgerät neben das SVA-Gehäuse. Kurz vor dem Pausenpfiff kam der SCE nochmals zu einer Gelegenheit, als Julian Konrad mit viel Tempo erneut auf der linken Abwehrseite des SVA durchbrach, seinen Abschluss aber weit am Tor vorbei setzte. Im Gegenzug nahm sich Kapitän Daniel Cheron ein Herz und zog aus der Distanz ab. Sein beherztes Vorgehen wurde nicht belohnt - der Ball strich knapp über das Gehäuse der Gäste.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Wechsel auf Seiten der Viktorianer: Benjamin Baier ersetzte Tim Littmann und Cheftrainer Seitz stellte sein Spielsystem auf ein 4-1-4-1 um. Clay Verkaj agierte nun auf der rechten Mittelfeldseite für Tim Littmann. Ein gelungener Doppelpass zwischen Tom Schulz und Elias Niesigk wurde in der 48. Minute nicht belohnt, da Schiedsrichter Assad Nouhoum auf Abstoß statt Eckball entschied. Vier Minuten später sah Kapitän Daniel Cheron die fünfte gelbe Karte und wird seiner Mannschaft damit im Spiel in Eichstätt am kommenden Dienstag fehlen. In der 57. Spielminute dann die Riesenchance zum Ausgleich für die Viktoria: Nicolas Hebisch peilte freistehend aus rund 15 Metern den rechten Winkel an, doch auch dieser Abschluss landete nicht im Tor der Gäste. Die Hausherren bauten nun enormen Druck auf und drängten auf den Ausgleich. Doch der Treffer wollte einfach nicht fallen, auch Tom Schulz scheiterte aus kürzester Distanz an SCE-Keeper Akbakla (59.). In diese Drangphase platzte dann der Schock: Eine Rückgabe von Daniel Cheron vertändelte Keeper Max Grün ohne Not und der herangerauschte Julian Konrad schob zum 0:2 ein (62.). Und das Pech wollte nicht enden: Innenverteidiger Elmir Muhic traf per Kopf in der 67. Minute nur die Latte. Die 832 Zuschauer im Stadion am Schönbusch merkten, dass die Heimserie der Viktoria mehr als wackelte. Coach Seitz reagierte und brachte Veit Klement für Elmir Muic (70.) und ließ nun mit Hamza Boutakhrit auf der linken Seite und Veit Klement auf der rechten spielen. Der SVA gab sich nicht geschlagen und lief immer wieder an, um den Anschlusstreffer zu erzielen. In der 75. Minute war es ein schönes Zuspiel von Clay Verkaj, das Elias Niesigk nur knapp verpasste. Seitz brachte in der 81. Minute Niklas Meyer für Kapitän Daniel Cheron und der Eingewechselte war es dann, der nur eine Minute später mit viel Wucht und einer gehörigen Portion Wut im Bauch vor das Tor der Gäste vorstieß und Kevin Bär zu einem Eigentor zwang (82.) Die Weiß-Blauen warfen nun alles nach vorne und wurden ausgekontert: Der eingewechselte Oliver Gonnert nutzte eine zielgenaue Hereingabe von der rechten Seite und ließ Max Grün im Tor der Viktoria keine Abwehrchance (87.). Laurin Klaus erhöhte dann in der Nachpspielzeit (90.+2) sogar noch auf 4:1 aus SCE-Sicht.
Jochen Seitz: „Wir sind enttäuscht über die Leistung, die wir gezeigt haben. Vor allem in der ersten Halbzeit sind wir nicht ins Spiel gekommen, obwohl wir über Benedict Laverty eine Überzahlsituation hatten, die wir besser ausspielen hätten müssen und in der mehr drin gewesen wäre. Wir wussten wie stark Eltersdorf im Umschaltspiel ist. Wir haben zu langsam gespielt, zu behäbig agiert und haben es dem Gegner leicht gemacht, das zu verteidigen. In der zweiten Halbzeit müssen wir zwingend den Ausgleich erzielen. Wir hatten zwei, drei hundertprozentige Torchancen in denen vor der Linie geklärt wird und der Ball an die Latte springt. Trotzdem wünsche ich mir in diesen Situationen mehr Wille, das Tor zu erzielen. Wir waren da immer etwas vorsichtig und Eltersdorf hat sich in jede Situation hineingeworfen und das Tor verteidigt. Wir gehen nicht mit 100-prozentiger Leidenschaft da rein und das stört mich. Das 0:2 war extrem ärgerlich, dann kommen wir nochmal zurück, öffnen dann zehn Minuten vor Schluss und werden schlussendlich eiskalt ausgekontert. Das 1:4 fällt natürlich etwas zu hoch aus für den Spielverlauf, Fakt ist aber, dass die Niederlage steht und wir nun die Köpfe hochnehmen müssen, da es am Dienstag ja schon wieder in Eichstätt weitergeht.”
10. Spieltag Regionalliga Bayern 2021/22, am Freitag, 27. August 2021, um 18:00 Uhr in Aschaffenburg (Stadion am Schönbusch / Kleine Schönbuschallee, 63741 Aschaffenburg)
Aschaffenburg: Max Grün 27 - © Daniel Cheron 21 (81. Niklas Meyer 17), Elmir Muhic 5 (70. Veit Klement 13), Niklas Borger 38, Hamza Boutakhrit 22 - Tom Schulz 23 (76. Roberto Desch 6), Clay Verkaj 9 (88. Marco Raimondo-Metzger 24) - Benedict Laverty 7, Elias Niesigk 25, Tim Littmann 31 (46. Benjamin Baier 10) - Nicolas Hebisch 33 (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Ricardo Döbert 1 (TW), Jan-Philipp Stein 19 Eltersdorf: Tugay Akbakla 1 - Kevin Bär 2, Ardit Topalaj 4, Niklas Egerer 6, Julian Konrad 7 (76. Tim Sulmer 22), Maximilian Göbhardt 10, Calvin Sengül 11 (90.+3 Tobias Herzner 17), Karim Said 13 (88. Tobias Schaffors 5,), Sebastian Schäferlein 16, Robin Renner 27 (82. Oliver Gonnert 19), Jens Wartenfelser 45 (63. Laurin Klaus 47) (Trainer: Bernd Eigner) Tore: 0:1 Calvin Sengül (20.), 0:2 Julian Konrad (62.), 1:2 Kevin Bär (82., ET), 1:3 Oliver Gonnert (87.), 1:4 Laurin Klaus (90.+2) Gelbe Karten: Nicolas Hebisch (44.), Daniel Cheron (52.) / Robin Renner (15.), Ardit Topalaj (73.) Schiedsrichter: Assad Nouhoum - Andreas Kasenow, Fridolin Hiefner Zuschauer: 832 (Stadion am Schönbusch)
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Stand: 27. August 2021 / Autorin: Melanie Kahl-Schmidt / Redaktion: Moritz Hahn
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