Alex Staab ist seit dieser Saison der neue Fanbeauftragte von Viktoria Aschaffenburg und möchte die unterschiedlichen Gruppierungen wieder in einen Austausch und zu gemeinsamen Aktionen bringen.
Seit der Platzdrehung im Stadion am Schönbusch Anfang der 90er Jahre ist die Fankultur bei Viktoria Aschaffenburg eine ziemlich komplexe Angelegenheit geworden. Denn anders als früher, als eine geballte Hintertor-Stehtribüne geschlossen für Stimmung sorgte, sind die Fan-Clubs nun im gesamten Stadion verteilt und untereinander auch nicht unbedingt oft einer Meinung. “Das muss sich unbedingt ändern”, meint der neue Fanbeauftragte Alex Staab, der das Amt von Jochen Dlugosch am 01. Juli 2022 übernommen hat. Über die Hintergründe und seine Ziele haben wir mit ihm gesprochen.
Alex, was hat dich dazu gebracht, nun als Fanbeauftragter der Viktoria zu arbeiten?
Alex Staab: „Verantwortliche aus dem Verein sind auf mich zugekommen, da ich schon seit vielen Jahrzehnten der Fanszene angehöre und diese gut kenne. Und da ich gerne etwas in diesem Bereich bewege möchte, habe ich zugesagt.”
Was möchtest du konkret erreichen?
Alex Staab: “Ich möchte den Zusammenhalt untereinander wiederherstellen – oder zumindest verbessern. Und, ganz wichtig, es muss auf der Gegengerade einfach mehr Stimmung aufkommen.”
Welche Ideen hast du dazu?
Alex Staab: „Ich halte es für ganz wichtig, dass wir uns untereinander auch privat einmal treffen. Ich denke dabei z.B. an monatliche Treffen bei unserem Betreuer Sorin im 1901, der ja mittlerweile unsere Vereinsgaststätte zum Glück wiederbelebt hat. Das ist für mich der ideale Treffpunkt, um sich auszutauschen und in lockerer Atmosphäre zusammenzukommen. Vielleicht könnte man dort auch die Auswärtsspiele unserer Jungs gemeinsam schauen, wenn wir den Stream auf den TV-Bildschirm dort übertragen bekommen. Damit nicht jeder für sich alleine zuhause schaut, sondern wir wieder eine Gemeinschaft bilden und so auch wieder zueinander finden.”
Ich höre immer wieder das Wort gemeinsam. Was trennt die Gruppierungen?
Alex Staab: „Zunächst ganz pragmatisch betrachtet einfach schon der Standort. Einige sitzen auf der Hintertor-Tribüne, andere stehen auf der Gegengerade. Manche sind auch ganz woanders. Dazu sind einzelne Fan-Clubs regelrecht zerstritten und wollen gar nichts mehr miteinander zu tun haben. Viele haben eben einfach ihren eigenen Kopf. Daher halte ich eine langsame Annäherung über gemeinsame Treffen für den richtigen Weg.”
Das hört sich nicht gerade nach einer leichten Aufgabe an?
Alex Staab: “Nein, ich lege auch Wert darauf, dass sich diese Situation wahrscheinlich nicht innerhalb kürzester Zeit lösen lässt und wir dafür Zeit brauchen werden. Aber wir sollten uns auf den Weg machen und den Dialog suchen. Denn nur so können wir zu einer Verbesserung kommen.”
Gibt es etwas, das dir ganz besonders am Herzen liegt?
Alex Staab: „Neben dem Thema Gemeinschaft liegt mir auch das Thema Kommunikation zwischen Verein und Fans sehr am Herzen. Hier muss der Austausch auch wieder verbessert werden, damit eine gegenseitige Unterstützung erfolgt. Man könnte die geplanten Auswärtsfahrten beispielsweise über die Vereinskanäle und die Stadionzeitung bewerben, aber dazu muss ich Fahrtermine wissen. Vielleicht könnte man auch die einzelnen Fan-Clubs vorstellen und die Veranstaltungen, die sie planen. Ich denke, hier gibt es einige Möglichkeiten. Aber man muss miteinander kommunizieren. Und dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt.”
Zur Person:
Alex Staab (53 Jahre). Seit seinem 15. Lebensjahr ist er Fan von Viktoria Aschaffenburg und kennt die Fanszene so gut wie kaum ein anderer. In dieser Zeit war er - mit Unterbrechungen - ab 1993 der Busfahrer der Ersten Mannschaft und auch der Jugend. Seit 2019 ist er zudem als ehrenamtlicher Helfer im Ordner-Dienst tätig
Kontakt: Mail: a.staab@sva01.de / Mobil: 0151-11 22 17 11
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Stand: 11. September 2022 / Autorin und Redaktion: Melanie Grün-Schmidt
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