Viktoria News
„Ich brauche keine Kapitänsbinde, um etwas zu sagen“
06. Oktober 2024

Er ist 36 Jahre alt, hat 149 Einsätze im Trikot des SVA absolviert und kennt das Fußballgeschäft in- und auswendig. Benjamin Baier, Sohn von Trainer-Urgestein Jürgen Baier und Bruder von Ex-Bundesligaprofi Daniel Baier war zwei Jahre an der Seite Daniel Cheron Vize-Kapitän und ist seit dieser Spielzeit der weiß-blaue Anführer auf dem Platz . Ihm zu Seite stehen im Kapitänsteam Abwehr-Allrounder Hama Boutakhrit und der junge Jan Philipp Stein. Wir haben mit Beni über das Amt, die neue Schiedsrichter-Regelung und die aktuelle Situation am Schönbusch gesprochen.

Den Blick immer noch vorn gerichtet: Kapitän Benjamin Baier. (FOTO: Julien Christ / sportfotografie.de)

Beni, derzeit laborierst du an einem Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel. Wie geht es dir und bis wann können Mannschaft und Fans wieder mit dir rechnen?

Mir geht es ganz gut. Das normale Laufen geht schon wieder ohne Probleme. Das Ziel ist, dass ich in Schweinfurt wieder auflaufen kann, aber man muss von Tag zu Tag schauen. Und viele Trainingseinheiten werden es wohl vorher nicht werden, so dass man dann auch Chancen und Risiken gut gegeneinander abwägen muss vor einem Einsatz. Es hat keiner etwas davon, wenn dieser zu früh kommt.

Dein 150. Einsatz und damit dein erstes richtiges Jubiläum musste nun durch die Verletzung erst noch einmal verschoben werden. Ist dir so eine Zahl überhaupt noch wichtig?

Klar, es ist auf jeden Fall immer schön, eine solche Anzahl von Spielen zu schaffen. Tatsächlich hatte ich das gar nicht auf dem Schirm, aber irgendjemand hat mich zuletzt darauf angesprochen und mich quasi daran erinnert.

Du bist jetzt Kapitän, warst in den vergangenen Jahren aber schon Vize an der Seite von Daniel Cheron. Hat sich für dich etwas in der neuen Rolle geändert?

Nicht wirklich. Es ist zwar immer ein Zeichen von Wertschätzung, zum Kapitän ernannt oder gewählt zu werden. Aber wichtig ist mir diese Binde eigentlich mittlerweile nicht mehr. Ich bin in einem Alter, in dem ich keine Kapitänsbinde brauche, um etwas zu sagen. Ich agiere im Sinne der Mannschaft und bei Belangen des Teams, egal ob ich die Binde trage oder nicht.

Deine Vertreter sind Hamza Boutakhrit und Jan Philipp Stein. Hat es dich überrascht, dass der erst 22 Jahre alte Steini in dieses Amt gewählt wurde?

Ein bisschen schon, aber er hat eine tolle Entwicklung menschlich als auch sportlich genommen und sich somit diese Rolle wirklich verdient. Wir haben ja einige ältere Spieler im Kader und es ist gut zu wissen, dass ein Junger in diese Rolle hineinwächst und in die Führungsrolle herangeführt wird. Jan ist ein klasse Typ, der seinen Weg finden wird. Ich lebe bestimmt das eine oder andere vor, aber schlussendlich muss jeder seinen eigenen Weg in dieser Rolle finden. Wenn er Fragen hat, bin ich immer für ihn da – wie für alle anderen Spieler auch.

Die neue Schiedsrichter-Regelung besagt, dass während des Spiels nur noch die Kapitäne der Teams in den Austausch gehen dürfen. Begrüßt du diese Neuerung?

Ja, denn es zwingt die Schiedsrichter in gewisser Weise, mehr in die Kommunikation zu gehen. Das war in den vergangenen Jahren zunehmend schwierig. Und wie ich finde, funktioniert die Regelung auch insgesamt recht gut.

Ihr habt als Team deutlich weniger gelbe und gelb/rote oder rote Karten auf dem Konto, als noch im vergangenen Jahr. Hängt das auch mit der neuen Regelung zusammen?

Vielleicht. Aber es ist auch ein Prozess. Wir haben als Team sehr wohl gewusst, dass wir uns mit den vielen Karten selbst schaden und die Kartenanzahl letzte Saison wirklich zu hoch war, auch wenn sie teilweise unberechtigt war. Dies betrifft natürlich auch mich. Und: Unser Teammanager Ludwig Münz hat uns ebenfalls deutlich gemacht, dass solche Statistiken nicht nochmals geduldet werden (lacht).

Die Bilanz bisher fällt mit drei Heimsiegen, drei Unentschieden und sechs Niederlagen aus 12 Spielen durchwachsen aus. Wie bewertest du das bisherige Abschneiden?

Wir haben letztlich nicht oft genug unser eigentliches Leistungslevel erreicht und zu wenige Punkte geholt. Da müssen wir nicht drumherum reden. Auch wenn wir wussten, dass dies nach einem etwas größeren Umbruch mit einigen Nachwuchstalenten und Spielern aus unteren Klassen keine leichte Saison wird.  Dennoch geht es besser als 12 Punkte, denn wir haben schlussendlich auch einige erfahrene Spieler in unsere Reihen, die schon nachgewiesen haben, was sie in der Regionalliga leisten können. Wir müssen einfach in jedem Spiel an 100 % Leistungsniveau kommen und das haben wir nicht oft genug geschafft. So wurde es einfach zu wechselhaft.

Geht immer voraus und nimmt sich und die Mannschaft in die Pflicht. (FOTO: Julien Christ / sportfotografie.de)

Wie kann das geändert werden?

Jeder einzelne muss sich hinterfragen, wie er auf 100 % Leistungsniveau kommen kann und das dann umsetzen. Das, was wir als Spieler beeinflussen können, ob im Training oder dann am Spieltag, müssen wir machen. Wir müssen als Mannschaft wieder zeigen, wie unangenehm wir sein können und es jedem Gegner damit schwer und unangenehm machen, gegen uns zu spielen. Dann werden wir auch wieder mehr Punkte holen. 


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Stand: 06. Oktober 2024 / Das Interview führte Melanie Grün-Schmidt / Redaktion: Melanie Grün-Schmidt 

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