Im richtungsweisenden Heimspiel gegen den SV Schalding-Heining (Ostermontag, 14 Uhr) kann die gute Garderobe im Schrank bleiben / Jochen Seitz: „Ich erwarte kein schönes Spiel“
Wie wichtig der 3:2-Sieg der Viktoria im Illertissener Vöhlin-Stadion am vergangenen Samstag war, zeigt ein Blick auf die aktuelle Tabelle der Regionalliga Bayern. Ohne diese drei Punkte stünde man mittlerweile auf einem Relegationsplatz und sollte im Heimspiel gegen den Tabellenelften SV Schalding-Heining unbedingt nachlegen, um sich von der kritischen Zone nachhaltig abzusetzen. Die Motivation beim Gegner dürfte gleichermaßen groß sein, denn die Niederbayern reisen nach dem 5:2-Heimsieg über den VfR Garching am letzten Wochenende mit 37 Punkten an den Schönbusch, wo sie im Erfolgsfalle den entscheidenden Schritt in Richtung Kassenerhalt tun können.[caption id="attachment_20716" align="alignright" width="300"]
30. Spieltag: Viktoria empfängt den SV Schalding-Heining[/caption]Seit der SV Schalding-Heining vor nunmehr fast sechs Jahren in die Regionalliga Bayern aufgestiegen ist, gehört der Kampf gegen den Abstieg in jeder Saison zum Programm, einmal mehr, einmal weniger. Dieser Herausforderung stellt man sich Jahr für Jahr mit größerer Routine, so dass es am Reuthinger Weg nicht ungewöhnlich ist, schon frühzeitig die Weichen für die kommende Saison zu stellen. So wurde im Dezember der Vertrag mit dem 34-jährigen Chefcoach Stefan Köck vorzeitig um ein Jahr verlängert, der bei seiner Amtsübernahme im Januar 2017 als erster Spielertrainer in der Regionalliga Bayern in die Annalen einging.Der Coach mache einen „hervorragenden Job“, so die Begründung des sportlichen Leiters. Ein schlüssiges Argument lieferten auch die Zahlen: Mit 33 Punkten ging der SVS auf Tabellenplatz acht in die Winterpause und hatte stolze elf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Damals äußerte sich Coach Stefan Köck:
„Wir sind durchaus zufrieden, auch wenn es sicherlich der ein oder andere Punkt mehr hätte sein können. Ich denke aber, wir wären falsch dran, wenn wir uns über unsere Zwischenbilanz beschweren würden.“Der ein oder andere Punkt mehr hätte es allerdings im neuen Jahr werden können, in dem die Grün-Weißen aus sieben Partien lediglich vier Zähler holten, davon deren drei am letzten Wochenende beim 5:2-Heimsieg über den VfR Garching. Das bedeutete freilich einen großen Schritt ans rettende Ufer, mit nunmehr 37 Punkten ist der sechste Klassenerhalt seit dem Regionalliga-Aufstieg des Clubs aus dem Passauer Westen greifbar nahe. Denn drin bleiben ist alles in der Dreiflüssestadt, wie das jährlich aufs Neue ausgelobte Saisonziel Klassenerhalt, aber auch die bisherigen Platzierungen (11 bis 15) eindrucksvoll unterstreichen.
Auswärts-Busfahrten als leistungsfördernde Stimulanz…
Auswärts konnte die Köck-Truppe in dieser Saison richtig was reißen. Bis zur Winterpause blieb Schalding zehnmal in Folge auswärts unbesiegt, holte sagenhafte 24 Punkte in der Fremde und lag am 21. Spieltag kurzfristig in der Auswärtstabelle vor den Bayern auf Platz eins. Obwohl man im Zuge des Leistungseinbruchs nach der Winterpause zuletzt dreimal in Folge in der Fremde verlor, gehört man noch immer zu den auswärtsstärksten Teams der Liga. In einem Jahresinterview zur Winterpause, als noch kein Wölkchen den Auswärtshimmel trübte, hatte SVS-Coach die Frage nach den Gründen der Schaldinger Auswärtsstärke durchaus bemerkenswert beantwortet:
„Ich denke, wir tun uns auswärts leichter, weil sich jeder einzelne Spieler mehr fokussieren kann. Wir sind schon länger beisammen, vielleicht macht die Busfahrt etwas aus. Dazu sind wir immer top eingestellt und haben vielleicht den Vorteil, dass der Gegner in der Regel den Druck hat, das Spiel machen zu müssen.“[caption id="attachment_20717" align="alignleft" width="600"]
Beim Hinspiel in Schalding trennten sich die beiden Kontrahenten mit 0:0 (© Moritz Hahn)[/caption]
Jochen Seitz: „Es geht um extrem viel“
An der Situation, so Jochen Seitz, habe sich auch durch den Sieg in Illertissen nicht viel geändert:
„Wir sind nach wie vor mitten drin im Abstiegskampf. Für die Moral war das Erfolgserlebnis aber sehr wichtig. Es gilt dran zu bleiben und vorzugsweise in den noch anstehenden Heimspielen den Klassenerhalt sicherzustellen.“Freilich ist jede noch in den Abstiegskampf involvierte Mannschaft erpicht, die zum Klassenerhalt nötigen Punkte schnellstmöglich einzusammeln. Das gelte, so Jochen Seitz, auch für den SV Schalding-Heining:
„Gerade auswärts ist der SV sehr gefährlich. Es wird am Montag mit Sicherheit kein schönes Spiel geben, weil es um extrem viel geht.“Ballbesitzfußball ist nicht das Steckenpferd der Niederbayern, die bevorzugt gegen den Ball arbeiten und aggressiv vorne anlaufen.
„Da müssen wir Lösungen finden, uns aus den engen Räumen hinaus zu kombinieren, um letztlich zum Torerfolg zu kommen“, fordert der Coach.Gerade in der Offensive drückt derzeit der Schuh:
„Michél Harrer wird bis zur Sommerpause definitiv nicht mehr von Beginn an zum Einsatz kommen, seine Knieprobleme lassen maximal eine kurzzeitige Einwechslung als Notnagel zu. Clay Verkaj wird wegen seiner Gehirnerschütterung definitiv nicht spielen.“Zu Ende ist die Saison für Jonas Fritsch, der sich im Spiel gegen Illertissen einen Innenbandriss zuzog. Ein Fragezeichen steht noch hinter Pasqual Verkamp (Oberschenkelprobleme) und Daniel Cheron (Blessur aus dem Training). „Maximal ein Bankplatz“ ist für den angeschlagenen Abwehrrecken Ugurtan Kizilyar drin, der bisher noch nicht zu hundert Prozent mittrainieren konnte.
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