Ausbau der kleinen Serie geplant / Auch die Gäste sind in sportlicher Hinsicht „Wanderer zwischen zwei Welten“
Am 4. Spieltag der Saison treffen am Freitagabend im Stadion am Schönbusch zwei alte Bekannte aufeinander. Zu Gast ist der diesjährige Aufsteiger aus der Bayernliga Süd, der SV Heimstetten. Die Südbayern pflegen gleich der Viktoria eine On/Off-Beziehung mit der Regionalliga und würden die lockere Verbindung gerne in Richtung Dauerhaftigkeit stabilisieren. Die Viktoria möchte sich nach dem neuerlichen Punktgewinn unter der Woche in Memmingen noch möglichst lange im Glanz ihres bisher besten Regionalliga-Starts sonnen.In den ersten zwei Spielzeiten der Regionalliga Bayern (2012/13 und 2013/14) begegneten sich die Weiß-Blauen und die Roten aus dem Münchner Osten als sportliche Konkurrenten. Drei Remis standen dabei zu Buche, einmal zog die Viktoria auswärts mit 1:2 den Kürzeren. Während der SVA nach der Spielzeit 2013/14 den Weg in die Bayernliga Nord antreten musste, hielt sich der SVH ein Jahr länger in Bayerns Amateur-Eliteklasse. Aber auch die Oberbayern, die bei ihrem Einstand in der neuen Liga noch mit einem fünften Platz im Abschlussklassement überzeugten, konnten sich im Sommer 2015 des Abstiegsstrudels nicht länger erwehren und verabschiedeten sich nach gescheiterter Relegation für drei Jahre in die Bayernliga Süd. Im Sommer 2017 übernahm mit Christoph Schmitt ein Heimstettener Eigengewächs den Trainerposten bei den Oberbayern. Der zu diesem Zeitpunkt erst 31-jährige Schmitt war zuvor 10 Jahre als Juniorentrainer im Verein aktiv und bekleidete zuletzt das Amt des Jugendkoordinators. Sein erstes Amt als Trainer im Seniorenbereich trat Schmitt mit dem Ziel an, eine Neuausrichtung des Vereins in die Wege zu leiten. So sollte die regionale Bindung wieder gestärkt werden, die dem SVH gerade in der Regionalliga-Zeit etwas abhanden gekommen war.[caption id="attachment_19428" align="alignright" width="300"]
4. Spieltag: Viktoria empfängt Heimstetten[/caption]Indem er wieder vermehrt auf junge Talente aus der Region statt auf teure Neuzugänge setzte, wollte der neue Coach eine Steigerung des Identifikationswertes erreichen. Umso erstaunlicher, dass Schmitt mit diesem eigentlich auf Nachhaltigkeit ausgelegten Konzept gleich in der ersten Saison das gelang, was seinen Amtsvorgängern verwehrt geblieben war: Meisterschaft in der Bayernliga Süd und direkter Wiederaufstieg in die Regionalliga, überdies noch in ausgesprochen souveräner Manier. Sozusagen nebenher „heimste“ der SV Heimstetten mit satten 93 Saisontreffern auch noch den inoffiziellen Titel der Torfabrik der Bayernliga Süd ein.Mit „Regionalliga spielen“ ist es wohl so wie mit jeder anderen Fertigkeit: Was einer einmal gekonnt hat, das verlernt er nie zur Gänze. Insofern wusste manch einer den Aufsteigerstatus des SVH richtig einzuordnen und sah infolgedessen den 1:0-Auftaktsieg bei der SpVgg. Bayreuth gar nicht mal als die faustdicke Überraschung an. SVH-Coach Christoph Schmitt hat auch als Regionalliga-Rookie bereits erkannt, worauf es in der neuen Klasse in erster Linie ankommt:
„Anders als noch in der Bayernliga, wo wir selbst zumeist den Ton angaben, ist es in der Regionalliga wichtig, 90 Minuten konzentriert gegen den Ball zu arbeiten.“ Auch sei das hohe Tempo für sein Team noch Neuland, spielt der Coach auf die weitaus gemächlichere Gangart in der Bayernliga an.
Gezeigte Leidenschaft stimmt Seitz zuversichtlich
Die Viktoria hat mittlerweile fünf Punkte auf dem Konto, der SV Heimstetten mit einem Spiel weniger deren drei. Am Dienstag musste man im Münchner Prestige-Derby gegen den VfR Garching nach zweimaliger Führung noch eine 3:4-Heimniederlage hinnehmen. Jochen Seitz, der sich nach eigener Aussage wegen des eng getakteten Spielplans noch gar nicht ausgiebig mit dem Süd-Aufsteiger befassen konnte, macht unabhängig davon keinen Hehl daraus, dass die eherne Regel, wonach der Schönbusch Sperrzone für fremde Begehrlichkeiten bleiben sollte, grundsätzlich gegen jeden Gegner gilt.
„Mit der zuletzt in Memmingen gezeigten unbedingten Leidenschaft bin ich sicher, dass die Punkte am Schönbusch bleiben werden“, macht der Coach für Freitag Aussicht auf einen weiteren erfolgreichen weiß-blauen Sommerabend. Sehr zupass dürfte ihm bei der momentanen starken Beanspruchung kommen, dass mit Ausnahme von Lucas Oppermann und Kevin Wittke, der sich aktuell mit Magen-Darm-Problemen plagt, alle Spieler fit sind.
Zu den neuen Orga-Hinweisen in eigener Sache
Zur Einführung einiger organisatorischer Neuerungen mit dem ersten Heimspiel der neuen Regionalliga-Saison haben wir von Euch Feedback bekommen, dass wir konstruktiv auswerten werden, ganz gleich ob es sich um Zustimmung oder um Kritik und Verbesserungsvorschläge handelt. Jede Stimme wird gehört und leistet ihren Beitrag dazu, dass wir die betreffenden Abläufe im Sinne unserer Stadiongäste optimieren können. In diesem Sinne: vielen Dank für Euer Mitwirken!
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