Viktoria News
Beherzt und couragiert – aber die Serie reißt 
09. April 2022

Viktoria Aschaffenburg spielt im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten FC Bayern München II mutig auf, muss sich am Ende in einer turbulenten Partie aber in Unterzahl mit 1:2 geschlagen geben

Die “Miniserie” von drei Spielen in Folge ohne Gegentreffer und vier ungeschlagenen Spielen nacheinander auf Seiten der Viktoria traf am Freitagabend (08.04.) auf den stärksten Sturm der Regionalliga Bayern. 87 Treffer standen vor der Partie bei den Münchenern zu Buche und es war allen Beteiligten am Schönbusch klar, dass es viel Mut, ein gutes Zweikampfverhalten und alles an Leidenschaft und positiver Einstellung brauchen würde, um ein weiteres Torspektakel des FCB II zu verhindern.  

Vor der großartigen Kulisse von 3213 Zuschauern, alleine 1000 Karten wurden von der Firma Spannrit im Rahmen einer Ehrenamtsaktion verlost, musste die Partie mit einer Viertelstunde Verspätung angepfiffen werden. Zu groß war der Andrang am Eingang. Und dies trotz der widrigen Witterungsbedingungen, die sich auch während des Spiels nicht ändern wollten. Wie schon den ganzen Tag regnete es auch am Freitagabend zumeist in Strömen, was den Platz tief und schwer bespielbar machte. 

Cheftrainer Jochen Seitz vertraute erneut der zuletzt stabilen Dreier- bzw. Fünferkette (gegen den Ball), Elmir Muhic und Philipp Beinenz rückten nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Startelf, für Beinenz musste Tim Littmann zunächst auf der Bank Platz nehmen. Den verletzten Silas Zehnder ersetzte Kapitän Daniel Cheron. Wie in den vergangenen Partien schickte Seitz auch wieder zwei Sturmspitzen auf den Platz, Elias Niesigk und Benedict Laverty.  

Ein parierter Elfmeter, die Führung und dann ein Doppelschlag 

Von Beginn an zeigte die Seitz-Elf, dass sie gewillt war, die Vorgaben ihres Chefs umzusetzen. Umso entsetzter waren alle SVA-Anhänger, als Schiedsrichter Christopher Schwarzmann nach fünf Spielminuten auf den Elfmeterpunkt zeigte. Clay Verkaj sollte Münchens Kapitän Nicolas Feldhahn im Strafraum zu Fall gebracht haben. Den folgenden Strafstoß führte Gabriel Vidovic aus, scheiterte aber an SVA-Keeper Max Grün, der sich für die richtige Ecke entschieden hatte und den Ball abwehren konnte (6.). Bereits zum dritten Mal in dieser Saison blieb der erfahrene Keeper damit Sieger in einem Elfmeterduell. Nun war die Stimmung auf den Rängen da. Beflügelt von dieser Parade und der Atmosphäre dribbelte sich Benedict Laverty nur vier Minuten später in den Strafraum des FCB und zog aus halbrechter Position ab. Sein Schuss wurde zwar von Jamie Lawrence geblockt, die Bogenlampe fand aber dennoch den Weg ins Ziel und an Bayerns Schlussmann Johannes Schenk vorbei zur 1:0-Fühung für den SVA.  Den Gästen schmeckte dieser Rückstand so gar nicht, immerhin will man in München noch immer das gesteckte Ziel, den direkten Wiederaufstieg, erreichen. Über die schnellen Flügelspieler trieben sie nun das Spiel immer wieder nach vorne und schlugen dann in der 28. und 31. Spielminute gleich zwei Mal zu. Zunächst kam nach einer Flanke von Christopher Scott der zwei Meter große Jamie Lawrence vor Elmir Muhic zum Kopfball und ließ Max Grün in Gehäuse der Viktoria keine Abwehrmöglichkeit. Drei Minuten später brachte Lucas Copado seine Mannschaft dann sogar in Führung, als er zu unbedrängt am Strafraum einen Flachschuss ins linke Toreck platzieren konnte. Doch wer dachte, die Weiß-Blauen würden nun nachlassen, der sah sich getäuscht. Beherzt und mutig spielten sie immer wieder auf und wurden auch fast für diesen Einsatz belohnt, als Benedict Laverty in der 37. Spielminute einen Abschluss aus acht Metern an den Innenpfosten setzte. Kurz vor der Halbzeitpause musste Philipp Beinenz verletzt vom Platz, für ihn kam Tim Littmann in die Partie. Mit dem 1:2 aus Sicht der Viktoria ging es in die Kabinen. 

SVA-Keeper Max Grün pariert den Foulelfmeter gegen Gabriel Vidovic. Es war bereits das dritte Duell vom Elfmeterpunkt in dieser Saison, das der erfahrene Keeper für sich entscheiden konnte. (Foto: Moritz Hahn)

 

Viel Kampf und eine Rote Karte prägen den zweiten Durchgang 

Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Hausherren. Elias Niesigk stibitzte sich in der 47. Spielminute den Ball und lief auf das Tor von Johannes Schenk zu, wurde aber dann noch vor dem Abschluss entscheidend gestört. Da wäre mehr drin gewesen. Die Seitz-Elf stand in der Folge taktisch gut gestaffelt und ließ kaum noch nennenswerte Torchancen der Gäste zu.  In der 57. Spielminute setzte sich Kapitän Daniel Cheron auf dem linken Flügel durch und zog in den Strafraum, legte dort quer auf Clay Verkaj, der das kurze Eck aber knapp verfehlte (57.). Es verging eine Viertelstunde, ehe es wieder zu einer Strafraumszene kam: Yusuf Kabadayi  setzte einen Abschluss an das Außennetz der Viktoria. Fünf Minuten später die nächste Schrecksekunde für alle Fans des SVA. Marco Raimondo-Metzger rauschte im Mittelfeld in einen Zweikampf mit dem zuvor eingewechselten Eyüp Aydin, Schiedsrichter Schwarzmann zögerte keine Sekunde und zückte den roten Karton. Eine harte Entscheidung. Fortan mussten die Jungs vom Schönbusch also auch noch in Unterzahl agieren, trotzten aber auch diesem Umstand. Knapp zehn Minuten vor dem Abpfiff war es wieder Benedict Laverty, der nach schöner Vorbereitung von Tim Littmann und Niklas Meyer das Leder aber wieder nicht im Tor unterbringen konnte (82.). Es folgten noch zwei Freistöße von Clay Verkaj, die aber beide ebenfalls ihr Ziel verfehlten, so dass es am Ende nach großem Kampf und einem beherzten Auftritt bei der knappen 1:2-Niederlage blieb. 

Glatt Rot zückte Schiedsrichter Christopher Schwarzmann gegen Marco Raimondo-Metzger nach dessen Foulspiel an Eyüp Aydin. Eine harte Entscheidung. (Foto: Moritz Hahn)

Am kommenden Samstag tritt die Viktoria beim FC Pipinsried an. Anpfiff der Partie ist nicht wie ursprünglich angesetzt um 16 Uhr, sondern bereits um 14 Uhr. Auf Niklas Borger wird er SVA dort verzichten müssen, der Innenverteidiger sah am Freitagabend die fünfte Gelbe Karte.

Stimmen zum Spiel 

Jochen Seitz: „Ich denke, wir können heute richtig stolz auf die Jungs sein. Es war eine herrliche Atmosphäre gegen die spielstärkste Mannschaft der Liga, und dass sie das sind, hat man heute auch gesehen. Wir haben daher auch etwas defensiver agiert als sonst, haben dann von einem 5-3-2 auf ein 5-4-1 umgestellt, weil wir die Halbpositionen nicht dicht bekommen haben. Danach haben wir es sehr gut gemacht bis auf die beiden Gegentreffer, die wir einfach besser verteidigen müssen. Auch wenn es beim Ausgleich schwer ist, gegen den zwei Meter großen Jamie Lawrence zu bestehen. Danach hatten wir durch Benedict Laverty noch eine Riesenchance, al er den Innenpfosten traf. Auch im zweiten Durchgang haben wir gegen eine Top-Mannschaft gut verteidigt und fast nichts mehr zugelassen. Hatten dazu noch gute Umschaltmomente, in denen wir zum Teil aber zu hektisch agiert haben. Am Ende hat in Unterzahl vielleicht auch ein wenig die Kraft gefehlt.” 


Statistik 

32. Spieltag Regionalliga Bayern 2021/22 am Freitag, 08. April 2022, um 19:00 Uhr in Aschaffenburg (Stadion am Schönbusch / Kleine Schönbuschallee, 63741 Aschaffenburg) 

Viktoria Aschaffenburg – FC Bayern München II 1:2 (1:2) 

Aschaffenburg: Max Grün 27 – © Daniel Cheron 21 , Elmir Muhic 5, Marco Raimondo-Metzger 24 (76. Rote Karte), Niklas Borger 38, Philipp Beinenz 8 (44. Tim Littmann 31) – Roberto Desch 6 (81. Veit Klement 13), Benjamin Baier (81. Felix Metzler 20) - Clay Verkaj 9 – Elias Niesigk 25 (65. Niklas Meyer 17), Benedict Laverty 7 (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Ricardo Döbert 1 (TW),Jan Philipp Stein 19, Nicolas Hebisch 33 München: Johannes Schenk 18, © Nicolas Feldhahn , Armindo Sieb 9 (66. Eyüp Aydin 35), Timo Kern 10, Gabriel Marusic 15, Gabariel Vidovic 17, Jamie Lawrence 20, Yusuf Kabadayi 21, Christopher Scott 24 (88. Emilian Metu 13), Hyunju Lee 32, Lucas Copado 37 (Trainer: Martin Demichelis) Tore: 1:0 Benedict Laverty (10.), 1:1 Jamie Lawrence (28.), 1:2 Lucas Copado (31.) Gelbe Karten: Niklas Borger (22.), Clay Verkaj (49.), Daniel Cheron (71.) / Timo Kern (36.), Christopher Scott (74.) Besondere Vorkommnisse: Max Grün hält Foulelfmeter gegen Gabriel Vidovic (6.) / Marco Raimondo-Metzger sieht die Rote Karte nach Foulspiel an Eyüp Aydin (76.) Schiedsrichter:  Christopher Schwarzmann – Martin Götz, Christoph Stühler Zuschauer:  3213 (Stadion am Schönbusch) 


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Stand: 09. April 2022 / Autorin und Redaktion: Melanie Grün-Schmidt 

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