Durchgeführte Reformen sind dem Image des Wettbewerbs zuträglich / Attraktivität für kleine Vereine erhöht
Früher oft vernachlässigt, zuweilen gar als störend im Liga-Alltag empfunden ist der Pokal auf Verbandsebene in jüngerer Zeit zu neuer Blüte gelangt. Durch einige grundlegende Neuerungen wurde sein Profil beträchtlich geschärft. Wenn auch der Pokalsieger mit dem zugesicherten lukrativen Startplatz in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals selbstverständlich nach wie vor den Rahm abschöpft, so wurde verstärkt darauf geachtet, dass die Teilnahme am Wettbewerb auch für unterklassige Vereine attraktiver wird, zum einen durch ein ausgewogenes Prämiensystem, zum andern durch deren Begünstigung im Losverfahren.[caption id="attachment_4281" align="alignright" width="300"]
Der BFV-Toto-Pokal[/caption]Der Toto-Pokal wird bereits seit 1998 in Bayern ausgerichtet, seit der Saison 2009/10 richten sich die Regularien am Vorbild des DFB-Pokals aus. Auf Verbandsebene treten 64 Mannschaften an, um in sechs K.o.-Runden den Verbandspokalsieger auszuspielen. Automatisch für die erste Hauptrunde des Toto-Pokals qualifiziert sind die bayerischen Drittligisten und alle Mannschaften aus der Regionalliga Bayern. Als Qualifikanten hinzu kommen die Sieger einer Qualifikationsrunde der Bayern- und Landesligisten sowie die 24 Kreispokalsieger. Gerade Letztere sorgen als so genannte „kleine Mannschaften“ (Bezirksliga oder tiefer) für das berühmte Pokal-Feeling. Zugelassen zum BFV-Pokal sind generell nur erste Mannschaften, Profi-Reserven bleiben außen vor.
Viel Lokalkolorit durch Regionaltöpfe
Die zur Saison 2009/10 vorgenommenen Neuerungen dienten dem Ziel, den Toto-Pokal attraktiver zu machen. Die Prämien wurden erhöht und neu verteilt, es wurden einheitliche Pokalspieltage festgelegt. Die der ersten Hauptrunde vorgeschaltete Qualifikation auf Kreisebene wurde aufgewertet und obendrein gibt es bis einschließlich zum Achtelfinale nach geographischen, verkehrs- und spieltechnischen Gesichtspunkten zusammengestellte Regionaltöpfe, die den qualifizierten 24 Kreispokalsiegern in einer zuvor ausgelosten Reihenfolge ein freies Wahlrecht zusichern, gegen welchen Gegner ihrer Regionalzone sie bei gleichzeitigem Heimrecht antreten wollen. Die restlichen Mannschaften werden in zwei Töpfe verteilt und im herkömmlichen Sinne ausgelost. Dabei gilt im gesamten Wettbewerbsverlauf bis zum Finale: Bei Klassengleichheit hat der zuerst gezogene Verein Heimrecht, andernfalls hat das klassentiefere Team automatisch Heimrecht. Ab dem Viertelfinale des Wettbewerbs wandern alle Lose in einen Topf. Es gibt keine Regionaltöpfe mehr und somit entfällt auch das Prinzip der freien Wahl.
Schon auf Kreisebene rollt der Rubel
Für die größeren Fische im Teilnehmerfeld ist es natürlich von Vorteil, nicht durch die Mühle der Qualifikation zu müssen, sondern direkt in die 1. Hauptrunde des Wettbewerbs einsteigen zu können, während bei den Kleinen wiederum durch die schon auf Kreisebene ausgeschütteten Prämien der eine oder andere Euro hängen bleibt. Insgesamt fließen in dem von Lotto Bayern gesponserten Wettbewerb jedes Jahr Siegprämien von über 37.000 Euro an die teilnehmenden Mannschaften.Der Pokalsieger darf sich nicht nur über einen Scheck über 5.000 Euro freuen, sondern qualifiziert sich automatisch für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. Nur zwei Startplätze hält der BFV jede Saison vor, der zweite ist aktuell für den Bayerischen Amateurmeister (die beste „reine“ Amateurmannschaft in der Regionalliga Bayern) reserviert. Sollten der BFV-Pokalsieger und der Amateurmeister identisch (ein und derselbe Verein) sein, so fällt der verbleibende DFB-Pokal-Platz automatisch dem Verlierer des BFV-Pokal-Finales zu. Sollte auch dieser schon – man merkt schon, es wird theoretischer – über die Regionalliga Bayern oder die 3. Liga für den DFB-Pokal qualifiziert sein, wird der verbleibende Startplatz in einem Spiel der unterlegenen Halbfinalisten des BFV-Toto-Pokals ermittelt.
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