Falls es jemand noch nicht mitbekommen hat: Der Spielbetrieb bei der Viktoria ist angelaufen, es geht wieder um Punkte, wenn auch bislang noch nicht in der Runde, sondern in dem vom BFV in Zusammenarbeit mit den Vereinen neu ins Leben gerufenen Ligapokal. Konzipiert als Ausgleich zum entstandenen Corona-Loch ist er gleichwohl viel mehr als reines Saison-“Füllmaterial“. Als Beleg seiner Attraktivität sei nur angeführt, dass die Gruppeneinteilung nach regionalen Gesichtspunkten von Beginn an spannende Derbys auf „Liga-Augenhöhe“ verspricht. Vor allem aber gelangt der Turniersieger auf direktem Wege in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals.
Natürlich dämpfen die Begleiterscheinungen der Pandemie in Form von Zulassungsbeschränkungen und der Einhaltung der Hygienevorschriften noch gewaltigdie Pokal-Euphorie. Am 3. Oktober (14 Uhr) reist das Team von Jochen Seitz zum TSV Aubstadt. Gemäß der Planung sollen anschließend sechs Liga-Spieltage in Folge absolviert werden, ehe am 21.11. der Ligapokal mit dem Gastspiel in Schweinfurt fortgesetzt wird. Mit den Heimspielen gegen Greuther Fürth II am 28.11. und eine Woche später (5.12.) gegen den TSV Aubstadt hat auch zum Abschluss des „maladen“ Fußballjahrs der Pokal das Sagen.
Mittlerweile hat die Viktoria bei ihrem zweiten Gruppenspiel in dem Wettbewerb auch die ersten Punkte eingefahren. Am vergangenen Samstag landeten die Weiß-Blauen bei der Reserve der SpVgg Greuther Fürth einen 1:0-Auswärtssieg, in einem Spiel, das nach Bekunden von Jochen Seitz „sehr von Kampf geprägt“ war. Gestartet war man ins Turnier mit einer trotz guter Leistung letztlich klaren 0:3-Heimniederlage gegen den Favoriten 1. FC Schweinfurt 05. „Man muss freilich auch sehen, dass gerade die Nordgruppe sehr stark besetzt ist. Mit Schweinfurt (1.), Fürth (5.), Aubstadt (7.) und der Viktoria (4.) sind schließlich alle vier Teilnehmer in der vorderen Region der aktuellen Tabelle der Regionalliga Bayern gelistet“, rückt Jochen Seitz die Verhältnisse zurecht. Den Tag der deutschen Einheit (3. Oktober) will die Schönbusch-Truppe auf jeden Fall mitfeiern und begibt sich zu diesem Zweck ins ehemalige Zonenrandgebiet, wo der heimstarke TSV Aubstadt wartet. Dessen Prestigederby gegen den großen Nachbarn Schweinfurt fiel vergangene Woche einem kurzfristigen Corona-Lockdown zum Opfer. In der Auftaktpartie gegen Fürth (2:2) befand sich das Team von Josef Francic bereits auf der Siegerstraße, ehe man in der Nachspielzeit noch den Ausgleich hinnehmen musste.
Gleichwohl erwartet Jochen Seitz im Aubstadter Schulstadion einen anfangs defensiv eingestellten Gegner. Gelegenheit, ihr schnelles Umschaltspiel zu praktizieren, sollte man den Grabfeldern möglichst nicht geben, lautet die Maßgabe.
Von der Einführung des Ligapokals zeigt sich der Viktoria-Coach angetan: „Das ist eine durchaus sinnvolle Maßnahme, um für mehr Dynamik im Saisongeschehen zu sorgen. Zudem für uns eine reelle Chance, den DFB-Pokal zu erreichen, ohne in der letzten Turnierphase die Platzhirsche aus der dritten Liga aus dem Weg räumen zu müssen. Da war zuletzt im Toto-Pokal immer Endstation.“
Die Tingelei durch die Fußballprovinz mit Spielen gegen unterklassige Vereinen, die die ersten Runden des Toto-Pokals prägen, ist dagegen nach Ansicht von Jochen Seitz kein gewichtiges Argument pro Ligapokal: „Ich habe das mit meiner Mannschaft eigentlich immer gerne gemacht. Schließlich wollen auch die kleinen Amateurvereine ihren Pokal-Moment haben. Am liebsten sind mir in diesem Zusammenhang natürlich die Gastspiele bei den kleinen Vereinen aus der Nachbarschaft.“
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Stand: 2. Oktober 2020 / Verfasser: Wolfgang Fleischer & Moritz Hahn
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