Die beiden Halbfinalgegner Viktoria Aschaffenburg und TSV 1860 München waren im bisherigen Turnierverlauf durchweg bei unterklassigen Vereinen zu Gast
Um ins Halbfinale des BFV-Toto-Pokals zu kommen, gilt es vier Runden zu überstehen und die jeweiligen Gegner zu eliminieren. Anders als etwa beim DFB-Pokal gilt hier das Prinzip des sanften (regionalen) Einstiegs, ein „Hammerlos“ gleich in der ersten Runde bleibt den Teilnehmern somit erspart. Das Glück blieb beiden Teams im weiteren Verlauf des Wettbewerbs insofern hold, als sie es bis dato nur mit (aus ihrer Sicht) unterklassigen Mannschaften zu tun hatten.[caption id="attachment_20641" align="alignright" width="300"]
Das BFV Toto-Pokal Halbfinale findet am 30. April um 18.30 Uhr statt.[/caption]In Runde 1 haben die 14 Kreissieger die Möglichkeit, in ausgeloster Reihenfolge ihren Wunschgegner entsprechend ihrer Regionalzone auszusuchen. Bezirksligist DJK Hain wünschte sich die Viktoria, die mit einem vergleichsweise mühevollen 5:3-Sieg im Spessart loslegte. Die Elf aus dem Seebachtal um Spielertrainer Markus Horr führte zur Halbzeit mit 2:1, ehe die Viktoria im zweiten Durchgang den Spieß umdrehen konnte. Die Treffer für die Weiß-Blauen erzielten Daniele Bruno (2), Pasqual Verkamp, Claj Verkaj und Daniele Toch. Währenddessen gestaltete der TSV 1860 München seinen ersten Auftritt beim Bezirksligisten SV Dornach mit 5:1 einigermaßen deutlich. Markus Ziereis (3) und Efkan Bekiroglu (2) trafen für die Löwen.
2. Runde: Viktoria mit Mühe, 1860 kaum geprüft
In der zweiten Runde siegten die Löwen souverän mit 7:1 beim FC Ergolding. Der SVA musste beim Bayernligisten TSV Großbardorf derweil Schwerstarbeit verrichten und sicherte sich erst im Elfmeterschießen den Einzug ins Achtelfinale (6:5). Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden, die Führung der Viktoria erzielte Jonas Fritsch, Großbardorf egalisierte durch André Rieß. Im Elfmeterschießen zeigte sich der SVA außerordentlich treffsicher und verwandelte alle fünf Elfer. Das Team von Daniel Bierofka konnte beim FC Ergolding Ressourcen schonen und fertigte den Bezirksligisten vor 2.222 Zuschauern locker mit 7:1 ab. Den Kantersieg schossen Bekiroglu (2), Abruscia, Lex, Ziereis und Mauersberger heraus.
Achtelfinale: Seitz-Elf distanziert Hof, Löwen mit Ach und Krach in Memmingen
Im Achtelfinale traf die Viktoria bei der SpVgg. Bayern Hof auf einen weiteren Bayernliga-Nord-Vertreter. Im Stadion Grüne Au erwischte die Viktoria vor 1.000 Zuschauern die Gastgeber durch frühe Tore von Fritsch (1.), Bruno (11.) und Kizilyar (27.) eiskalt und brachte das Resultat anschließend souverän ins Ziel. Die Löwen hingegen stießen beim Regionalligisten FC Memmingen erstmals auf heftige Gegenwehr. Ein Last-Minute-Tor durch Herbert Paul ebnete der Bierofka-Elf vor 3.559 Zuschauern in der Memminger Arena schließlich den Weg ins Viertelfinale.
Viertelfinale: SVA vom Punkt nicht zu schlagen, 1860 eliminiert Buchbach
In der Runde der letzten Acht bekamen die Weiß-Blauen mit dem SV Seligenporten den dritten Bayernliga-Nord-Vertreter in Folge vorgesetzt. In der Seligenportener MAR-Arena stand es nach Ablauf der regulären Spielzeit 1:1. Die Klosterer waren durch Wiedmann (16.) in Führung gegangen, Daniel Cheron hatte in der 84. Minute für den späten Ausgleich gesorgt. Im nachfolgenden Elfmeterschießen erwies sich die Viktoria einmal mehr als ausgesprochen treffsicher vom Punkt. Ein Fehlschuss des Bayernligisten genügte und die Viktoria zog als 6:5-Sieger ins Halbfinale ein. Gegner der Löwen im Viertelfinale war der TSV Buchbach. Vor der stattlichen Kulisse von 2.700 Zuschauern in der ausverkauften Buchbacher SMR-Arena dominierten die Sechziger über weite Strecken das Spiel, obwohl sich die Kultkicker aus der Regionalliga Bayern tapfer wehrten. Mit einem verdienten 2:0-Erfolg sicherten sich die Giesinger die Halbfinalteilnahme. Für die Tore der Löwen zeichneten Simon Lorenz (8.) und Stefan Lex (69.) verantwortlich.[caption id="attachment_20738" align="alignleft" width="600"]
Das Objekt der Begierde. Der BFV-Toto-Pokal.[/caption]
Halbfinale: Viktoria erstmals mit Heimrecht, aber unstrittig in der Außenseiterrolle
Das Halbfinale am Aschaffenburger Schönbusch bietet nun für beide Teams völlig unterschiedliche Perspektiven. Während die Löwen mit dem vermeintlich einfachsten Los der im Wettbewerb verbliebenen Mannschaften ausgestattet sind und mit einem weiteren Sieg (dem dann dritten in Folge) über einen Regionalligisten ins Pokalfinale vorstoßen können, ist eben dieser – nämlich die Viktoria – in der Vorschlussrunde mit einem Gegner konfrontiert, der gleich zwei Klassen höher angesiedelt ist als die ranghöchsten bisher aus dem Weg geräumten Mannschaften aus der Bayernliga Nord. Da man in der Vorschlussrunde ohnehin nicht um einen Drittligisten herumgekommen wäre, darf man sich bei der Viktoria glücklich schätzen, mit den Münchner Löwen das ohne Zweifel attraktivste Los aus dem Topf gezogen zu haben, das dem Schönbusch das erste Mal nach langer Zeit wieder einen Pokal-Festtag bescheren wird. Den ersten Finalisten machen bereits am Dienstag, 9. April, im zweiten Halbfinale die beiden Drittligisten SpVgg. Unterhaching und Kickers Würzburg unter sich aus. Sollte die Viktoria das Finale erreichen, so hat sie als klassenniederer Verein in jedem Fall Heimrecht.
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