Nach dem 2:1-Heimsieg gegen den FC Pipinsried war die Mannschaft von Jochen Seitz nach Rosenheim gereist, um auch auswärts weitere Punkte auf ihrem Konto zu sammeln. Immerhin befand sich die Viktoria nach dem Sieg vom Dienstagabend wieder auf einem einstelligen Tabellenplatz und trat damit als Tabellen-Neunter gegen den Tabellenletzten aus Oberbayern an.
Bei dem Vorhaben mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten zu können, musste Trainer Jochen Seitz neben den Langzeitverletzen Nick Förster, Tom Schulz und Raffael Cvijetkovic und den bekannten Ausfällen von Niklas Meyer (Bänderriss), Silas Zehnder (Zerrung) und Marco Fritscher (Einblutung am Oberschenkel) auch noch auf die Gelbgesperrten Hamza Boutakhrit und Roberto Desch verzichten.
Den Part von Hamza Boutakhrit als linker Verteidiger übernahm Philipp Beinenz, im linken offensiven Mittelfeld kam Benedict Laverty zum Einsatz, auf der rechten Mittelfeldseite Kapitän Daniel Cheron. Im gewohnten 4-2-3-1-System bildeten erstmals Marco Raimondo Metzger und Benjamin Baier die Doppelsechs im zentralen Mittelfeld und Elias Nieisgk agierte auf der Zehnerposition.
Von Beginn an zeigte sich die Viktoria als das spielbestimmende Team im Jahnstadion von Rosenheim. Gleich in den ersten fünf Spielminuten kamen die Weiß-Blauen zu drei Eckbällen, die aber nicht zu einem Torerfolg führten. In der 13. Spielminute platzierte Nicolas Hebisch einen Schuss aus kurzer, zentraler Position freistehend zu mittig auf den Keeper des TSV, Joey Brenner. Die Hausherren kamen in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht ins Spiel und leisteten sich einige Patzer, so auch Torwart Brenner, der in der 20. Minute den zwei Meter entfernten Benedict Laverty anschoss, der Abpraller aber zurück in die Arme des Keepers flog. Die Viktoria zwang die Hausherren immer wieder tief in die eigene Hälfte und agierte gut mit tiefen Bällen in die Schnittstellen der Abwehrreihe. In der 26. Minute war es Elias Niesigk, der eine gute Kopfballgelegenheit zur Führung ausließ. Zwei Minuten später musste SVA-Torhüter Max Grün stark gegen Laurin Demolli parieren, der sich über die linke Seite durchgesetzt hatte und im Strafraum abzog. Nach 32 Spielminuten dann die Erlösung aus Aschaffenburger Sicht: Zunächst setzte Nicolas Hebisch einen Schuss noch an den Pfosten, den Nachschuss aber platzierte Marco Raimondo-Metzger so gut, dass TSV-Schlussmann Brenner keine Chance hatte. Der gewohnt als Innenverteidiger zum Einsatz kommende Raimondo-Metzger löste seine Aufgaben im zentralen Mittelfeld souverän und zeigte zudem - wie beim 1:0 - bei Standards seine Gefährlichkeit. Die Führung für den SVA war zu diesem Zeitpunkt ebenso wichtig wie hochverdient, da die Gastgeber in den Minuten zuvor etwas besser in die Partie gefunden hatten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hätte Angreifer Nicolas Hebisch auf 2:0 erhöhen müssen, als er eine gelungene Hereingabe von Benedict Laverty nicht kontrollieren und konnte und über das Gehäuse des TSV platzierte. Mit der verdienten aber knappen Führung ging es in die Kabinen.
Ohne personelle Veränderungen ging die Viktoria in den zweiten Durchgang. Der erste Abschluss gehörte den Gastgebern, doch der Distanzschuss von Linor Shabani ging weit am Tor von Max Grün vorbei (47.). Dann eine Schrecksekunde für alle Viktorianer: Max Grün spielte den Ball unbedrängt Sam Zander in die Füße, doch dessen Schuss konnte der 34-Jahre alte Schlussmann mit einem starken Reflex mit der Hand parieren und so seinen Fehler direkt wieder gutmachen (50.). In der 53. Spielminute sorgte erneut Marco Raimondo-Metzger für Gefahr, als er einen Freistoß direkt auf das Tor des TSV brachte. TSV-Schlussmann Brenner konnte aber per Faustabwehr klären. Danach war wieder der Einsatz von Max Grün gefragt, als er den Ball vor dem flinken Nico Schiedermeier ablief und klären konnte (59.). Zwei Minuten später donnerte Linor Shabani einen Schuss aus 16 Metern von der Strafraumgrenze auf das Gehäuse der Weiß-Blauen, doch sein Gewaltschuss ging links vorbei. Die Viktoria ließ in dieser Phase ihre geordnete Spielweise aus der ersten Hälfte etwas vermissen. In der 69. Spielminute endlich wieder ein Abschluss des SVA, doch der starke Distanzschuss von Philipp Beinenz strich knapp links unten am Tor der Rosenheimer vorbei. Quasi aus dem Nichts dann das 2:0 für die Viktoria: Nach herrlicher Vorarbeit von Daniel Cheron stand Nicolas Hebisch in der Strafraummitte goldrichtig und traf mit seinem ersten Saisontreffer zur 2:0-Führung (81.). Danach warf Rosenheim noch einmal alles nach vorne, doch was nicht verteidigt werden konnte, landete sicher bei SVA-Keeper Max Grün. Quasi mit dem Abpfiff hätte ein herrlich in den rechten Winkel gezirkelter Freistoß von Clay Verkaj das 3:0 verdient gehabt, doch Joey Brenner im Tor des TSV fischte den Ball gerade noch aus dem Winkel. Es blieb beim 2:0 aus Sicht der Aschaffenburger, die mit dem zweiten Sieg innerhalb von fünf Tagen nun mit breiter Brust in das Heimspiel am kommenden Freitag gegen die SpVgg Bayreuth gehen können.
Jochen Seitz: „Die Erleichterung nach dem Sieg ist sehr groß, weil wir als Favorit hier nach Rosenheim gekommen sind und man somit automatisch immer unter Druck steht. Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit der ersten Halbzeit. Uns sind da schöne Spielzüge gelungen, das Einzige, das nicht gepasst hat, war die Chancenverwertung. Manchmal haben wir da die falsche Entscheidung im letzten Drittel getroffen, haben aber ansonsten gut gestanden und ein gutes Pressing-Spiel gezeigt. Im zweiten Durchgang haben wir uns durch verschiedene Kleinigkeiten selbst aus dem Rhythmus gebracht und so wurde es dann ein Kampfspiel. Rosenheim hat dann offensiver agiert und wir unsere Konterchancen nicht effizient und sauber ausgespielt. Mit dem 2:0 war das Spiel dann gelaufen. Das Zusammenspiel von Marco Raimondo-Metzger mit Benjamin Baier im zentralen Mittelfeld hat mir gut gefallen, gerade weil Marco zum ersten Mal auf dieser Position zum Einsatz kam. Und sich und uns dann gleich mit einem Treffer zu belohnen, das hat super gepasst. Auch für Nicolas Hebisch freut es mich sehr, er hatte sich zuletzt immer wieder Chancen erarbeitet und ich bin sicher, dass er selbst auch sehr erleichtert ist.”
Marco Raimondo-Metzger: „Es war wirklich ein gutes Gefühl, nach fast acht Wochen wieder auf dem Platz zu stehen. Zuerst musste ich die COVID-Infektion wegstecken und danach kamen die muskulären Probleme. Jetzt wurde es Zeit, auf den Platz zurückzukehren. Ich spiele gerne auf der Sechser-Position und irgendwie hatte ich es im Gefühl, dass ich heute treffen könnte. Dass es dann tatsächlich so gekommen ist, macht den Tag heute natürlich perfekt.”
Nicolas Hebisch: „Es war jetzt an der Zeit, den ersten Treffer der Saison zu markieren und ich freue mich natürlich sehr, dass es heute endlich geklappt hat. Es ist schon eine große Erleichterung für mich, denn der Rucksack wurde von Woche zu Woche und mit jeder vergebenen Chance schwerer. Ich bin nun absolut positiv gestimmt, dass das in den nächsten Spielen so weitergeht.”
17. Spieltag Regionalliga Bayern 2021/22, am Samstag, 9. Oktober 2021, um 14:00 Uhr in Rosenheim (Jahnstadion / Jahnstraße 25, 83022 Rosenheim)
Rosenheim: Joey Brenner 24 - Tim Kießling 5, Linor Shabani 6, Armin Majanovic 7 (74. Luca Jesse 31), Sam Zander 8, Christoph Wallner 10, David Kamuf 15 (58. Thomas Steinherr 17), Markus Sattelberger 16 (67. Maximilian Kuchler 4), Nico Schiedermeier 27, Laurin Demolli 36, Leo Benz 44 (46. Lucas Stegemann 25) (Trainer: Florian Heller) Aschaffenburg: Max Grün 27 - Philipp Beinenz 8, Elmir Muhic 5, Niklas Borger 38, Tim Littmann 31 - Marco Raimondo-Metzger 24, Benjamin Baier 10 - Benedict Laverty 7 (87. Veit Klement 13), Elias Niesigk 25 (85. Clay Verkaj 9), © Daniel Cheron 21 (90. Jan-Philipp Stein 19) - Nicolas Hebisch 33 (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Ricardo Döbert 1 (TW) Tore: 0:1 Marco Raimondo-Metzger (33., Distanzschuss), 0:2 Nicolas Hebisch (81., Daniel Cheron, Schuss) Gelbe Karten: Markus Sattelberger (53.), Linor Shabani (73.) / Philipp Beinenz (43.), Benedict Laverty (80.), Elmir Muhic (83.) Schiedsrichter: Lothar Ostheimer - Moritz Fischer, Jan Dirrigl Zuschauer: 150 (Jahnstadion)
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Stand: 10. Oktober 2021 / Autorin: Melanie Kahl-Schmidt / Redaktion: Moritz Hahn
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