Das Team um Spielertrainer Fabian Hürzeler kommt mit der schwächsten Abwehr der Liga an den Schönbusch / Denkwürdiges 3:3 im Hinspiel
Ein ungemein wichtiges Spiel steht der Viktoria am 28. Spieltag der Regionalliga Bayern ins Haus. Am Samstag (6.4., 14 Uhr) gastiert das Tabellenschlusslicht FC Pipinsried zum ersten Mal überhaupt im Stadion am Schönbusch. Drei Punkte im zweiten Heimspiel des Jahres wären für das Team von Jochen Seitz Gold wert, da trotz des Punktgewinns beim 3:3 in Ingolstadt am letzten Spieltag die Abstiegszone näher herangerückt ist und man zwischenzeitlich nur noch über ein Drei-Punkte-Polster verfügt.[caption id="attachment_19729" align="alignleft" width="600"]
Ugurtan Kizilyar und seine Mannschaftskollegen hatten beim 3:3 im Hinspiel alle Hände voll zu tun (© Bruno Haelke)[/caption]Gegner Pipinsried zeigte unter der Woche beim 1:1 im Nachholspiel gegen den FC Ingolstadt 04 II wieder seine altbekannten Kämpferqualitäten. Obwohl nach einer roten Karte über 50 Minuten in Unterzahl, ging man 1:0 in Führung und verteidigte diese verbissen bis in die Schlussminuten. Durch einen Treffer in der Nachspielzeit machte Ingolstadt die Hoffnung auf den dritten Heimsieg in der Saison zunichte, der den Hürzeler-Schützlingen mit Sicherheit gewaltigen Auftrieb gegeben hätte.
Coach Fabian Hürzeler: „Wir werden weiterkämpfen“
Die zweite Regionalliga-Saison der Oberbayern hätte schlechter nicht beginnen können. Man verlor fünf Partien am Stück und zierte zwangsläufig das Tabellenende. Hoffnung schöpfte man, als vermeldet wurde, dass mit Kasim Rabihic, dessen Drittligaträume sich zwischenzeitlich zerschlagen hatten, der herausragende Akteur der Vorsaison (sieben Vorlagen und neun Saisontore) kurzfristig wieder in den Kader zurückkehrte. Dem Bosnier ist es am allerwenigsten anzukreiden, dass der FCP seither nicht so recht auf die Füße gekommen ist, denn mit 12 Treffern und sieben Assists in 22 Saisonspielen spielt er auch weiterhin eine hervorragende Rolle. Und das in einem Team, das aus den letzten zehn Partien nur fünf Punkte holen konnte und aktuell acht Punkte Rückstand auf die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz (Rang 14) befindliche Viktoria aufweist. Das Anstreben der „kleinen Lösung“ Relegationsplatz erscheint da weitaus realistischer, wozu in den verbleibenden sieben Saisonspielen lediglich vier Punkte aufgeholt werden müssten. Nicht zuletzt schürt der Blick auf das Restprogramm Hoffnung bei den Gelb-Blauen, empfangen sie doch alle Konkurrenten aus der Abstiegszone (Augsburg, Rosenheim und Heimstetten) noch zu Hause.Auch FCP-Coach Fabian Hürzeler sieht daher aktuell noch keinen Anlass, die Flinte ins Korn zu werfen. Nach der 1:3-Heimniederlage gegen den VfR Garching am vergangenen Samstag gab er zu Protokoll:
„Noch sind wir nicht abgestiegen, also werden wir weiter kämpfen. Aber man braucht nicht lange drum herum zu reden. Die Lage wird immer schwieriger.“Jochen Seitz: „Ein unangenehmes Spiel“
Mit der Begrifflichkeit
„leichtes Spiel“ kann Jochen Seitz vor dem Heimspiel gegen das Schlusslicht überhaupt nichts anfangen:
„Generell gibt es in der Regionalliga keine leichten Spiele und auch keine leichten Gegner, das sieht man Woche für Woche anhand der Ergebnisse. Ich halte mich an die Fakten: Wir haben ein Heimspiel und wollen gewinnen, da ist erst einmal grundsätzlich egal, wer da kommt.“Ein
„unangenehmes Spiel“ sei eine Partie gegen einen Tabellenletzten immer, schon wegen der in den Köpfen vorgefassten Meinung:
„Wir als Mannschaft können das schon sehr gut einschätzen. Wir wissen, dass das eine ganz harte Partie für uns wird. Klar, das Umfeld setzt da quasi einen Sieg voraus, aber so an die Aufgabe heranzugehen, wäre für uns der völlig falsche Ansatz. Das wird kein Spiel, in dem wir den Gegner so ohne Weiteres abschießen können.“ Ein Sieg gegen das Schlusslicht sollte freilich schon her, denn
„bei einer Drei-Punkte-Regelung ist es schon geschickt, hin und wieder mal einen Dreier einzufahren“, so Jochen Seitz mit Blick auf den angestrebten Klassenerhalt.
Kizilyar fällt verletzungsbedingt aus
90 Minuten Leidenschaft fordert Jochen Seitz von seinem Team, die Zuschauer bittet er in diesem wichtigen Spiel um Unterstützung.
„Beim 1:1 gegen Ingolstadt ist wieder einmal deutlich geworden, dass sich Pipinsried noch längst nicht aufgegeben hat. Die fahren an den Schönbusch, um zu gewinnen und gegen einen Mitkonkurrenten die vielleicht letzte Chance auf den Klassenerhalt wahrzunehmen. Ich erwarte einen offensiv auftretenden Gegner und hoffe, dass sich uns dadurch Räume bieten. In der Offensive hat der FCP extrem gute Leute. Man darf nicht vergessen, dass beim 1:1 gegen Ingolstadt zwei Leute gesperrt fehlten. Spielmacher Rabihic wird nach verbüßter Rotsperre am Samstag wieder dabei sein“, weiß der Coach sehr wohl um die Brisanz der Aufgabe. Schon beim 3:3 im Hinspiel zeigten die Gelb-Blauen Moral, als sie nach einer 3:0-Pausenführung der Viktoria in der zweiten Halbzeit mächtig aufdrehten und noch zu einem verdienten Remis kamen. Dass Pipinsried in der Defensive Probleme hat, das zeigen schon die 60 Gegentore. Verlassen sollte man sich darauf allerdings nicht.
„Zuletzt gegen Ingolstadt standen sie zu zehnt defensiv sehr gut“, hat Jochen Seitz beobachtet.Für eines legt Jochen Seitz die Hand ins Feuer: Sein Team hat ungeachtet der bevorstehenden großen Spiele aktuell nur den FC Pipinsried auf dem Schirm und wird absolut fokussiert in die Partie gehen. Leider ohne Ugurtan Kizilyar, der am Samstag wegen einer Zerrung nicht auflaufen kann. Auch Lukas Oppermann fehlt weiterhin. Leicht fraglich ist noch der Einsatz von Björn Schnitzer (Knieprobleme).
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