…bestätigt sie doch regelmäßig die alte Regel / Kleeblatt verriet erst nach 83-minütigem Zupfen, dass „es uns nicht liebt“
Die Viktoria hat durch ein 0:1 im Heimspiel gegen die U23 der SpVgg. Greuther Fürth die dritte Niederlage in Folge einstecken müssen. 1.205 Zuschauer am Schönbusch sahen eine Partie mit wenigen Höhepunkten, in der die Weiß-Blauen gegen die reifere Spielanlage der Kleeblätter ihre kämpferischen Attribute in die Waagschale warfen. Durch einen „skurrilen“ (Jochen Seitz) Gegentreffer in der Schlussphase brachte sich die Viktoria einmal mehr um wenigstens einen Zähler.[caption id="attachment_19494" align="alignleft" width="600"]
Jubilar Simon Schmidt (350 Pflichtspiele für den SVA) und seine Teamkollegen mussten sich in einer engen Partie mit 0:1 geschlagen geben (© Moritz Hahn)[/caption]Eigentlich hätten es deren drei werden sollen, aber schnell zeichnete sich ab, dass dieses Unterfangen an diesem Tag schwierig werden würde. Jochen Seitz hatte in vorderster Linie neben Daniele Toch überraschenderweise Daniel Cheron aufgeboten, die Ideen aus dem Mittelfeld sollte Clay Verkay liefern. Eine von Beginn an tief stehende Viktoria – „zu tief“, wie Jochen Seitz nachher kritisieren sollte – widmete sich in der ersten Hälfte ausgiebig dem Thema Torsicherung und dies recht erfolgreich. Das Kleeblatt sollte trotz variablen Spiels und guter Raumaufteilung in der ersten Hälfte kaum zu nennenswerten Torchancen kommen. Einzig zu erwähnen in Sachen Torannäherung sind ein Freistoß von Adlung aus der 19. Minute sowie ein soeben noch geblockter Schuss von Tischler aus der 37. Minute. Die Viktoria hatte ihrerseits zwei Gelegenheiten nach zwei Pässen von Verkaj in die Spitze, bei denen Toch und Cheron jeweils einen Schritt zu spät kam, so dass Keeper Leon Schaffran klären konnte.
„Wir waren in der ersten Halbzeit nicht so präsent, wie wir uns das vorgestellt haben. Da wir so tief standen, konnten wir vorne die Bälle nicht festmachen. Fürth hatte Feldvorteile, aber auch keine hundertprozentigen Chancen. Bis dahin also ein typisches 0:0-Spiel“, fasste Jochen Seitz den ersten Durchgang zusammen.[caption id="attachment_19495" align="alignleft" width="600"]
Michél Harrer, erst vor zwei Tage verpflichtet, durfte im zweiten Durchgang erstmals in vorderster Reihe auflaufen (© Moritz Hahn)[/caption]
Erneut Gegentor der Sorte „spät und unglücklich“
In der Pause reagierte Jochen Seitz darauf, indem er mit der Einwechslung des erst vor zwei Tagen verpflichteten Michél Harrer vorne eine Anspielstation schuf und mit der Umstellung auf ein 4-2-3-1-System die bis dahin verwundbaren Flanken stärkte.
„War dann besser, aber auch da haben wir vorne nicht die nötige Durchschlagskraft gehabt“, beschreibt der Viktoria-Coach ein wohl bekanntes Problem. Fürth hatte offensiv wenige Szenen, blieb aber gefährlich. In der 53. Minute beließ es das Kleeblatt noch bei einem Warnschuss, als Egson Gashi nach einer Rechtsflanke per Kopf nur den Außenpfosten traf. Wenngleich SpVgg.-Coach Petr Ruman nachher seinem Team bescheinigte, nicht den besten Tag gehabt zu haben, so machten die Mittelfranken doch nicht den Eindruck, als wollten sie sich mit einer Punkteteilung am Schönbusch vorzeitig zufrieden geben. Die schicksalhafte Minute war wie schon in Schweinfurt die 83.
„Wir schießen uns gegenseitig im 16-Meter-Raum an und ein Fürther Spieler schiebt ihn ins leere Tor rein“, beschreibt Jochen Seitz die Malaise, um gleichzeitig zu betonen:
„Vom Engagement her kann man den Jungs nichts vorwerfen. Wir haben alles rausgehauen, was drin war. Daher tut mir die Mannschaft auch leid, wenn eine engagierte Leistung dann noch nicht einmal mit einem Punkt belohnt wird.“Positiv gestimmt, das Ruder herumreißen zu können, sei man weiterhin, so Jochen Seitz, und mit schon wieder aufgehellter Miene:
„Irgendwann haben wir mal das Glück auf unserer Seite, dass wir auch mal so einen Treffer bekommen. Dann gewinnen wir vielleicht auch mal so ein Spiel.“ Nicht dass unser nächster Auswärtsgegner Wacker Burghausen (Freitag, 17. August) jetzt auf falsche Gedanken kommt: Jochen Seitz sagte „bekommen“, aber meinte „erzielen“. „Bekommen“ – da sind sich wohl alle einig – wollen wir, ob nun skurril oder nicht, erst einmal keine mehr…
6. Spieltag, 10. August 2018, um 18:30 Uhr in Aschaffenburg (Stadion am Schönbusch // Kleine Schönbuschallee, 63741 Aschaffenburg)
Viktoria Aschaffenburg - SpVgg. Greuther Fürth II 0:1 (0:0)
Aschaffenburg: Ricardo Döbert - Hamza Boutakhrit, Ugurtan Kizilyar, Simon Schmidt, Luca Dähn - Clay Verkaj (58. Daniele Bruno), Kevin Wittke, Roberto Desch (83. Pasqual Verkamp), Philipp Beinenz - Daniel Cheron, Daniele Toch (46. Michél Harrer) (Trainer: Jochen Seitz)
Fürth II: Leon Schaffran - Patrick Tischler, Dominik Sollfrank, Dominic Minz, Nader El-Jinadaoui (74. Tim Danhof), Michael Guthörl, Egson Gashi (58. Ilker Yüksel), Patrick Sontheimer, Jonathan Muiomo, Benedikt Kirsch (64. Tom Schulz), Daniel Adlung (Trainer: Petr Ruman)
Tore: 0:1 Tim Danhof (83.)
Gelbe Karten: Daniel Cheron (60.) / Micheal Guthörl (45.)
Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen - Florian Heilgemeir, Daniel Rosenberger
Zuschauer: 1.205 (Stadion am Schönbusch)
Veröffentlicht am 11. AUgust 2018
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