Nach der Schützenhilfe der Konkurrenz am letzten Spieltag ist Eigenleistung gefragt /Strobl-Elf mit zuletzt zwei Heimniederlagen
Nach der unfreiwilligen Ligapause am vergangenen Wochenende geht das Team von Jochen Seitz am kommenden Samstag (14 Uhr) bei der Ingolstadter Reserve wieder auf Punktejagd. Die Zuschauerrolle bekam den Weiß-Blauen gar nicht so schlecht, durfte man doch registrieren, dass der Fünf-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsränge nach wie vor Bestand hat. Grund: Alle fünf hinter dem SVA platzierten Teams verloren bzw. mussten sich mit einem Punkt begnügen.Letzteres gilt für den nächsten Gegner des SVA, Ingolstadt II, das sich beim VFR Garching in allerletzter Minute ein glückliches 1:1-Unentschieden sichern konnte. Aufgrund ihres geringfügig besseren Torverhältnisses haben sich die Donaustädter nun vor die punktgleiche Viktoria geschoben. Unter der Woche unterlagen die Schanzer dann in einem Nachholspiel im heimischen ESV-Stadion der derzeit auf einem Höhenflug befindlichen Spielvereinigung aus Bayreuth deutlich mit 1:4 und warten im neuen Jahr mit mageren zwei Punkten in fünf Spielen immer noch auf den ersten Sieg. Und gerade auf eigenem Terrain, wo die Schanzer bisher zwei Drittel ihrer 30 Punkte holten, patzten sie zuletzt zweimal: zum offiziellen Jahresstart gegen Illertissen (0:2) und wie gesagt gegen Bayreuth.[caption id="attachment_19627" align="alignleft" width="600"]
Viktoria Aschaffenburg und die Ingolstädter Reserve lieferten sich im Hinspiel vor 1.301 Zuschauern ein intensives Duell (© Moritz Hahn)[/caption]
Strobl zum Chefcoach befördert
Der 31-jährige Tobias Strobl kam zu Saisonbeginn vom TSV 1860 Rosenheim zu den Schanzern und war hier zunächst in der Funktion des Co-Trainers tätig. Nach sieben Spieltagen musste der in der Vorsaison noch sehr erfolgreiche Ersin Demir – der FCI schloss auf Tabellenplatz 6 ab – seinen Trainersessel räumen, nachdem die Schanzer mit lediglich vier Punkten aus den ersten sieben Partien einen klassischen Fehlstart hingelegt hatten. Strobl übernahm und brachte es bis heute auf den beachtlichen Punktedurchschnitt von 1,60, weshalb unlängst sein Vertrag bis zum Juni 2020 verlängert wurde. Der neue Coach ist allerdings überzeugt davon, dass sein Team den Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag führen muss. Als Begründung führt er die Spielstärke der Liga an: Das Niveau in der Regionalliga Bayern war noch nie besser.“ Zum Klassenerhalt beitragen soll der ehemalige kamerunische Nationalspieler Marvin Matip, der zu Beginn der Rückrunde bei den Profis aussortiert wurde. Strobl ist voll des Lobes für den 33-jährigen Innenverteidiger, der nach kurzen Engagements beim 1. FC Köln und dem Karlsruher SC ganze 278 Partien im Dress des FC Ingolstadt in der 1. und 2. Liga absolvierte:
„Marvin ist sportlich und menschlich eine Bereicherung für das Team. Es ist eine Ehre für uns, dass er bei uns spielt.“Jochen Seitz: Ingolstadter Kräfteverschleiß kein Thema
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Viktoria Aschaffenburg ist am Samstag zu Gast bei den Schanzern[/caption]Eine gute Leistung im Freundschaftsspiel gegen die Lilien am vergangenen Freitag attestiert Viktoria-Coach Jochen Seitz seiner Mannschaft:
„Wir haben unsere Sache sehr ordentlich gemacht und uns gut verkauft. Gerade in der Defensive haben wir wenig zugelassen. Ich hätte mir freilich einen Ehrentreffer gewünscht, die Chancen dazu waren da.“Währenddessen verliefen die Spiele der Konkurrenz in der Liga ganz nach dem Geschmack der Viktoria, so dass am Ende des Spieltages festgehalten werden konnte, dass der Vorsprung der Weiß-Blauen auf die Abstiegszone entgegen allen Erwartungen nach wie vor fünf Zähler beträgt.Natürlich registriere man die Ergebnisse der anderen Mannschaften
, nur bringe das auf lange Sicht nichts, wenn man selbst keine Punkte hole, so die hellsichtige Erkenntnis von Jochen Seitz. Darum gelte es, sich auf die eigenen Aufgaben zu konzentrieren: „
Wir haben noch neun schwere Spiele vor der Brust. Wenn wir uns so präsentieren wie zuletzt gegen Darmstadt, werden wir die noch nötigen Punkte holen. Den Anfang wollen wir idealerweise schon in Ingolstadt machen.“Von der Ingolstadter Reserve
– „lauter 20-jährige Jungs, die unter Profibedingungen arbeiten“ – glaubt der Viktoria-Coach, dass sie die Belastung einer englischen Woche mühelos wegstecken kann und auch gegen die Viktoria noch ein paar Körner übrig hat:
„In Ingolstadt wird mit Sicherheit die Parole ausgegeben: Da kommt ein Aufsteiger, gegen den müssen wir gewinnen.“Robust, groß gewachsen und spielerisch stark sind laut Jochen Seitz die Attribute einer Ingolstadter Mannschaft, die zudem in Marvin Matip – in der Hinrunde noch Kapitän der Zweitligamannschaft – eine echte Führungspersönlichkeit hinzugewonnen hat.Bangen muss Jochen Seitz um den Einsatz von Michél Harrer, der die ganze Woche über krank war. Kapitän Simon Schmidt hat gegen Darmstadt einen Schlag auf den Knöchel bekommen, kann aber hoffentlich rechtzeitig wieder ins Training einsteigen. Definitiv weiterhin fehlen werden Lucas Oppermann, Malick Diarra und Ricardo Döbert.
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