Das Team von Jochen Seitz unterliegt der spielerisch reiferen Profi-Reserve mit 1:3 / Michél Harrer mit dem Ehrentreffer
Im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres setzte es für die Viktoria bei der zweiten Vertretung der SpVgg. Greuther Fürth eine verdiente 1:3-Niederlage. Hoffnung flammte lediglich in einer kurzen Phase Mitte der zweiten Halbzeit auf, als die Viktoria kurzzeitig am Ausgleich schnupperte.

Die Viktoria musste sich beim ersten Auftritt im Jahr 2019 mit 1:3 bei der SpVgg. Greuther Fürth II geschlagen geben (© Moritz Hahn)
Die durch die Ausfälle von Verkamp und Oppermann offensiv gehandicapten Weiß-Blauen starteten mit Schnitzer und Verkay im Sturm, in der Defensive agierte man in einer Fünferkette. In einer höhepunktarmen ersten Halbzeit kontrollierten die technisch versierten Kleeblätter das Spiel. Die 1:0-Pausenführung der Gastgeber durch das Tor von Elias Abouchabaka, der in der 27. Minute mit einem verdeckten 14-Meter-Schuss ins rechte Eck Keeper Kevin Birk keine Chance ließ, war vollauf verdient. Bereits in der 6. Spielminute durfte die Viktoria-Neuerwerbung zwischen den Pfosten bei einem Schuss von Yüksel ihr Können beweisen. Abouchabaka ließ in der 10. Minute erstmals sein Können aufblitzen, doch wurde sein Schuss aus 12 Metern so eben noch geblockt. Jochen Seitz fand in seiner Analyse der ersten Halbzeit klare Worte: „Im ersten Durchgang war Fürth feldüberlegen und hat uns sehr in die Defensive gedrängt. Wir hatten keine richtige Entlastung nach vorne. Viele Torszenen gab es nicht, das 0:1 entsprang einer Kontersituation.“

So resolut wie in dieser Szene gingen die Viktorianer gerade im ersten Durchgang zu selten zu Werke (© Moritz Hahn)
Drangphase der Viktoria brachte nichts ein
„In der zweiten Halbzeit haben wir dann umgestellt und ein bisschen offensiver spielen lassen. Wir hatten dann auch sehr gute Möglichkeiten zum 1:1, die wir leider ungenutzt ließen“, sprach Jochen Seitz eine Phase an, in der die Partie kurzfristig auf der Kippe stand. Björn Schnitzer mit einem Schuss aus spitzem Winkel (69.) und Michél Harrer per Kopfball aus kurzer Distanz (72.) scheiterten jeweils am reaktionsschnellen Fürther Keeper Schaffran. Die beste Chance aber hatte der nach seiner Einwechslung Mitte der zweiten Halbzeit für eine Belebung des Viktoria-Angriffsspiels sorgende Michél Harrer, dessen Torschuss aus elf Metern der Fürther Verteidiger Guthörl für seinen schon geschlagenen Keeper so eben noch vor der Linie klären konnte (74.). „Mit dem 0:2 nach einer Standardsituation war die Partie dann freilich gelaufen“, sprach Jochen Seitz die spielentscheidende Szene an. In der 77. Spielminute stand Matthem Loo im Anschluss an eine Ecke völlig blank und konnte aus fünf Metern ungehindert zum 0:2 einköpfen. Nico Geyer ließ fünf Minuten später gar das 0:3 folgen, ehe die Viktoria kurz vor Schluss wenigstens noch den Ehrentreffer markieren konnte. Einen Schuss von Schnitzer konnte Schaffran nur abklatschen, Harrer schob in bester Torjägermanier aus kurzer Distanz flach ein.
„Wir wussten schon vorher, dass U23-Mannschaften immer einen Tick besser sind als wir. Auf der anderen Seite kam von unserer Seite in der ersten Halbzeit zu wenig, da haben wir viele zweite Bälle nicht bekommen. Die zweite Halbzeit war besser, wenn da das 1:1 fällt, geht es vielleicht anders aus. Besonders ärgerlich das 0:2 durch eine Standardsituation. Positiv hervorzuheben ist unsere schon des Öfteren gezeigte Charakterstärke, uns auch in scheinbar ausweglosen Situationen nicht hängen zu lassen. Diese Mentalität ist in dieser Klasse, in der wir auf viele spielerisch stärkere Mannschaften treffen, unabdingbar. Dies müssen wir beibehalten, dann haben wir reelle Chancen, die Klasse zu halten“, baut Jochen Seitz auf das Kämpferherz seiner Jungs.

Trainer Jochen Seitz richtete seinen Blick direkt nach Abpfiff auf die Partie gegen Wacker Burghausen (© Moritz Hahn)