Viktoria News
Ein sportliches Statement, dass keiner die dritte Liga vermisst…
26. Mai 2021

Nach der 0:4-Pleite im Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadion kann die Viktoria das Kapitel Profifußball für dieses Mal ad acta legen / Es bleibt die Vision von DFB-Pokal unter Flutlicht

Herumliegende Baumaterialien im Bayreuther Hans-Walter-Wild-Stadion lassen darauf schließen, dass dort schon fleißig am Projekt 3. Liga gebastelt wird. Dass am Schönbusch derlei Ausbaumaßnahmen bisher ausblieben, kann neuerdings als prophetisch angesehen werden, denn mit einer deutlichen 0:4-Niederlage in der Wagnerstadt hat das Team sportliche Fakten geschaffen, die schon nach dem zweiten Spiel in der Play-off-Runde niemanden mehr das Wort Aufstieg in den Mund nehmen lassen sollten.

Beide Teams hatten zuvor ihre Premiere gegen den 1. FC Schweinfurt 05 verpatzt und standen daher bei diesem Match schon unter Zugzwang. Wegen einer Verletzung musste Neuzugang Raimondo-Metzger vor dem Spiel passen. Bereits in der 4. Minute musste Viktoria-Keeper Kevin Birk einen 20-Meter-Schuss entschärfen. Der SVA konnte in dieser Anfangsphase durchaus offensive Akzente setzen. In der 8. Minute stand Elias Niesigk nach einem Zuspiel von Marcel Schelle knapp im Abseits. Wie schon gegen Schweinfurt erspielte sich die Viktoria wieder viele Ecke, die aber selten so gefährlich war wie die flach ausgeführte in der 10. Minute, als Schelle von der Strafraumgrenze knapp verzog. In dieser besten Phase übte die Viktoria Druck auf den Gastgeber aus und hätte sich in der 15. Spielminute belohnen können, ja müssen, als Benjamin Baier im Strafraum auf Roberto Desch durchsteckte, dessen Schuss aus nächster Nähe Bayreuths Keeper Kolbe mit einem überragenden Reflex parierte. Ab der 20. Minute lockerte sich die Umklammerung der Weiß-Blauen und Markus Ziereis hatte nach einem Konter freistehend vor Birk die erste „todsichere“ für die Gastgeber, die der Viktoria-Keeper mit einer Fußabwehr zunichte machen konnte. Kurze Zeit später musste Ugurtan Kizilyar wegen einer Zerrung das Feld verlassen und machte Platz für Daniel Cheron. Nach einem Eckball fiel in der 26. Minute das 1:0 für die Altstadt. Edwin Schwarz` Kopfball von der Strafraumgrenze schien ein Viktorianer auf der Linie klären zu können, doch irgendwie kullerte das Leder doch noch über die Linie. Die Bayreuther diktierten in der Folge klar das Geschehen. Danhof nach Querpass von Messingschlager (32.) und Ziereis nach einem Ballverlust der Viktoria im Mittelfeld (37.) scheiterten beide an Birk. Die Viktoria konnte sich nun kaum noch befreien, eine lange Flanke von Danhoff drückte Ziereis gegen den Pfosten, ehe in der 44. Minute doch noch vor dem Pausenpfiff das schon lange in der Luft liegende 2:0 für die Gelb-Schwarzen fiel. Piller hatte mit einem weiten Pass Ziereis geschickt, der auf Maderer querlegte – der Rest war Formsache.


Viktoria-Kapitän Simon Schmidt im Duell mit Tim Danhof. Die SpVgg. Bayreuth setzte sich im Play-off-Duell im Hans-Walter-Wild-Stadion mit 4:0 (2:0) gegen die Viktoria durch (© Moritz Hahn)

Die „gelben Zähne“ bissen noch zweimal zu…

Das 2:0 zur Pause ging in Anbetracht der vielen Großchancen der Rost-Truppe schon in Ordnung, aber immerhin konnte die passable Anfangsphase der Weiß-Blauen die Hoffnung nähren, dass in Abschnitt zwei vielleicht noch „was ginge“. Die erste Aktion gehörte denn auch der Viktoria. Nach einer schönen Einzelaktion von Niesigk bediente dieser Beinenz, dessen Schuss von einem Abwehrbein zur Ecke abgelenkt wurde. Doch das Tor fiel wenig später auf der Gegenseite. Eine genau getimte Flanke des an diesem Tag überragenden Tim Danhof musste Goalgetter Ziereis nur noch über die Linie drücken. Mit dem 3:0 für Schweinfurt war die Messe dann endgültig gelesen. Die Weiß-Blauen versuchten im weiteren Spielverlauf, so weit es ihre Kräfte zuließen, dagegenzuhalten und die Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten. Die Initiative vermochten sie nicht mehr zu ergreifen. Die Hausherren kamen ihnen entgegen, indem sie sich mit zunehmender Spieldauer auf das Verwalten des Resultats verlegten. Einmal konnten sie aber doch nicht an sich halten: Wieder nach dem gleichen System – Danhof hatte von der Grundlinie zurückgelegt – traf Marcel Götz für die Altstadt zum 4:0-Endstand, nach dem der Seitz-Truppe nur noch theoretische Chancen auf den Gewinn der Play-off-Runde verbleiben. Aber mal ganz offen: Wer soll angesichts der Gesamtsituation an so etwas glauben?

Welche Rolle fällt der Viktoria in der Play-off-Runde noch zu?

Wie geht es weiter in der Play-off-Runde? Die SpVgg. Bayreuth, die sich durch den Sieg gegen den SVA nachhaltig in Erinnerung gerufen hat, tritt am Samstag im eigenen Stadion gegen Tabellenführer 1. FC Schweinfurt 05 an. Bei einem Sieg hätte man auch sechs Punkte und das Rennen wäre wieder offen. Jedes Team spielt dann noch einmal gegen die Viktoria (FCS zuhause, Bayreuth am Schönbusch) und diesen Partien käme noch die Bedeutung zu, den Gruppensieger zu bestimmen. Anders sieht es aus, wenn die Schnüdel in Bayreuth auch nur einen Punkt holen. Dann wäre Schweinfurt faktisch durch und die zwei letzten Spiele mit Viktoria-Beteiligung hätten nur noch statistischen Wert. Schweinfurt könnte sich am Schönbusch theoretisch sogar eine hohe Niederlage leisten, denn bei Punktgleichheit zählt der direkte Vergleich und da hätte das Team von Tobias Strobl die Nase vorn.

„Strohhalm“ Ligapokal-Trostrunde

Worauf die Viktoria jetzt zunächst mal sicherlich ihr Augenmerk richten wird, ist die Liga-Pokal-Trostrunde. In dieser tritt man bereits am kommenden Samstag (29. Mai) um 14 Uhr beim SV Wacker Burghausen an. Der Club von der Salzach zog im gestrigen Liga-Pokal-Heimspiel gegen den TSV Buchbach mit 0:1 den Kürzeren. In einem weiteren Ligapokal-Spiel unterlag der 1. FC Schweinfurt 05 beim VfB Eichstätt mit 0:2. Im Hinblick auf das wichtige Play-off-Spiel gegen Bayreuth hatten die Unterfranken viele Leistungsträger geschont und mussten zudem nach einer roten Karte ab der 60. Minute mit zehn Mann auskommen. Somit spielen die Schnüdel auch in der Trostrunde und empfangen dort den zuvor spielfreien TSV Aubstadt (Termin steht noch nicht fest). Die Sieger der beiden Partien spielen dann in einem Finale gegeneinander, der Gewinner dieser Partie zieht dann ins Viertelfinale des BFV-Toto-Pokals ein, wo noch weitere drei vermutlich schwere Kaliber (einschließlich Finale) aus dem Weg geräumt werden müssen, bis man am Ziel seiner Träume – der Teilnahme am DFB-Pokal – angekommen ist. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Sehen wir es positiv: Für die nötige Spielpraxis wäre bis dahin in jedem Fall gesorgt.


Regionalliga Bayern 2019/21, Play-offs Spiel 3, Dienstag, 25. Mai 2021, um 18:30 Uhr in Bayreuth (Hans-Walter-Wild-Stadion, Friedrich-Ebert-Str., 95448 Bayreuth)

SpVgg. Bayreuth - Viktoria Aschaffenburg 4:0 (2:0)

Schweinfurt: Sebastian Kolbe 31 - Tim Danhof 2 (81. Tim Sulmer 22), Edwin Schwarz 5, Alexander Piller 7 (66. Alexander Nollenberger 9), Marcel Götz 8, Markus Ziereis 11 (66. Anton Makarenko 15), Chris Wolf 14, Stefan Maderer 17 (81. Patrick Weimar 10), Tobias Weber 21 (46. Steffen Eder 19), Philip Messingschlager 23, Ivan Knezevic 27 (Trainer: Timo Rost) Aschaffenburg: Kevin Birk 12 - Hamza Boutakhrit 22, Luca Dähn 4, Simon Schmidt (K) 16, Ugurtan Kizilyar 5 (22. Daniel Cheron 21) - Benjamin Baier 10, Tom Schulz 23 (59. Raffael Cvijetkovic 11) - Roberto Desch 6 (75. Egson Gashi 17), Marcel Schelle 80, Philipp Beinenz 8 (59. Niklas Borger 38) - Elias Niesigk 25 (75. Nils Förster 18) (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Ricardo Döbert 1 (TW), Ali Kazimi 27 Tore: 1:0 Edwin Schwarz (25.), 2:0 Stefan Maderer (44.), 3:0 Markus Ziereis (50.), 4:0 Marcel Götz (78.) Gelbe Karten: Chris Wolf (37.), Anton Makarenko (68.) / Elias Niesigk (12.), Tom Schulz (36.), Hamza Boutakhrit (49.) Schiedsrichter: Martin Speckner - Johannes Hamper, Philipp Götz Zuschauer: 250 (Hans-Walter-Wild-Stadion)


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Stand: 26. Mai 2021 / Verfasser: Wolfgang Fleischer & Moritz Hahn

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