Nach der unfreiwilligen Pause durch den Ausfall des Heimspiels gegen den FC Pipinsried (dort wurden fünf Spieler der Regionalligamannschaft positiv auf das COVID-Virus getestet) gastierte die Mannschaft von Viktoria Aschaffenburg nach dem gelungene Auftritt und dem Punktgewinn beim FC Bayern München II am Samstagnachmittag beim SV Schalding-Heining. In der Dreiflüssestadt Passau wollten die Weiß-Blauen selbstverständlich nahtlos an die starke kämpferische und disziplinierte Leistung aus dem Spiel im Stadion an der Grünwalder Straße anknüpfen. Doch der Gegner aus Niederbayern hatte zuletzt starke Auftritte vor heimischem Publikum hingelegt und so die Mannschaften vom FC Bayern München II und der SpVgg Unterhaching besiegt.
Bei diesem Vorhaben musste Cheftrainer Jochen Seitz neben den Langzeitverletzen Nick Förster und Raffael Cvijetkovic und den bekannten Ausfällen von Ricardo Döbert (berufsbedingt), Clay Verkaj (gesundheitliche Probleme) und Marco Fritscher (Einblutung am Oberschenkel) kurzfristig auch noch auf Jan-Philipp Stein und Silas Zehnder verzichten. Zehnder hatte sich im Training am Donnerstag eine Zerrung zugezogen. Den Part von Silas Zehnder als linker Verteidiger übernahm Hamza Boutakhrit, im linken offensiven Mittelfeld kam Philipp Beinenz zum Einsatz. Im gewohnten 4-2-3-1-System bildeten Tom Schulz und Benjamin Baier die Doppelsechs im zentralen Mittelfeld, Roberto Desch agierte auf der Zehnerposition und Benedict Laverty durfte über die rechte Seite wirbeln. Im Angriff erhielt erneut Elias Niesigk den Vorzug vor Neuzugang Nicolas Hebisch.
Die tags zuvor schon angereiste Viktoria kam bei besten Bedingungen und strahlendem Sonnenschein gut in die Partie und war in den ersten zwanzig Minuten das aggressiver und geradliniger agierende Team, auch wenn keine zwingenden Torchancen dabei heraussprangen. Mehrere weite Einwürfe von der rechten Seite durch Hamza Boutakhrit in den Strafraum der Gastgeber fanden keine Abnehmer. In der 8. Minute war es eine Hereingabe von Roberto Desch von der Strafraumkante, die ebenfalls von keinem Weiß-Blauen verwertet werden konnte. In der 12. Minute kam erstmals Gefahr durch den SV Schalding-Heining auf, als ein gefährlicher Schuss von Patrick Rott aus knapp 20 Metern gerade noch zur Ecke geblockt werden konnte. Nach 19 Minuten dann der Schock aus Sicht des SVA: Schiedsrichter Markus Huber entschied nach einem Foulspiel von Hamza Boutakhrit an Fabian Schnabel auf Strafstoß, den Markus Gallmaier eiskalt zur Führung der Hausherren verwertete (20.). Die Viktoria, die bis dahin die feldüberlegene Mannschaft war, zeigte sich zunächst getroffen und verlor etwas ihren Spielfluss. In der 33. Minute reklamierten die Spieler des SVA dann ihrerseits nach einem Freistoß von Benjamin Baier auf Handspiel des SV Schalding-Heining im eigenen Strafraum, doch diesmal zeigte Schiedsrichter Dr. Huber nicht auf den Punkt. Fünf Minuten später wieder eine gute Gelegenheit für die Gastgeber. Nach einer Ecke von Rott kam Fabian Burmberger zum Kopfball, doch sein wuchtiger Abschluss ging über das Gehäuse von SVA-Keeper Max Grün. In der 42. Spielminute dann die bis dato beste Gelegenheit für die Viktoria: Elias Niesigk setzte sich auf links stark durch, zog Richtung Zentrum und versuchte einen Schlenzer ins lange Eck. Doch Daniel Zillner bekam den Fuß noch dazwischen und lenkte den Ball über das Tor. Kurz vor dem Halbzeitpfiff musste dann Tom Schulz angeschlagen vom Feld, für ihn kam Kapitän Daniel Cheron ins Spiel. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es dann Benedict Laverty, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte, doch sein Schuss strich nach gelungener Vorlage durch den eingewechselten Daniel Cheron knapp über die Latte. Mit diesem aus Viktoria-Sicht unglücklichen 0:1-Rückstand ging es in die Kabinen.
Zur zweiten Hälfte brachte Trainer Jochen Seitz Angreifer Niklas Meyer für Philipp Beinenz und zeigte damit deutlich, dass er die Punkte nicht in Niederbayern lassen wollte. Doch den besseren Start in diesem zweiten Durchgang hatte der SVS. Schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff hätte Patrick Rott auf 2:0 erhöhen können, als er nach einer Ecke frei aus zentraler Position zum Abschluss kam. Doch sein wuchtiger Schuss ging unkontrolliert über das SVA-Tor (47.). Fünf Minuten später machte es Fabian Schnabel dann leider aus Aschaffenburger Sicht besser und netzte frei auf Max Grün zulaufend rechts oben in den Winkel zum 2:0 ein (52.).
Doch statt sich zu ergeben kämpfte die Viktoria weiter und hätte in der 63. Minute den Anschlusstreffer verdient gehabt, als Benjamin Baier aus zehn Metern abzog und den linken Pfosten traf. Und das Pech wollte nicht enden: In der 71. Minute musste der zur Halbzeit eingewechselte Niklas Meyer schon wieder runter – er blieb nach einem Foulspiel verletzt liegen und konnte nicht weiterspielen. Für ihn kam Veit Klement in die Partie. 15 Minuten vor dem Ende war Max Grün im Tor der Viktoria zur Stelle und verhinderte einen noch höheren Rückstand, als er vor dem heranstürmenden Markus Gallmaier den Ball klären konnte. Es ging nun hin und her vor 733 Zuschauern im Stadion am Reuthinger Weg, doch im Abschluss waren die Weiß-Blauen letztlich einfach nicht zwingend genug. So auch in der 83. Minute, als Nicolas Hebisch den Ball vorne fest machte und auf Benjamin Baier ablegte, der aber knapp links unten vorbei zielte. Glück hatte der SVA in der 90. Minute: Christian Seidl hatte den Ball auf René Huber durchgesteckt, doch der verzog seinen Flachschuss alleine auf Max Grün zulaufend weit links am Kasten der Viktoria vorbei. Und so blieben am Ende die drei Punkte in Passau, weil die Viktorianer zwar nie aufgaben, im Abschluss aber entweder glücklos waren oder nicht zwingend genug agierten.
Jochen Seitz: „Es war ein ausgeglichenes Spiel und eine absolut vermeidbare Niederlage. Aus meiner Sicht war die Elfmeterentscheidung spielentscheidend. Die Art und Weise, wie dieser Elfmeter zustande kommt, ärgert mich maßlos. Denn in solch knappen Spielen entscheiden oft Kleinigkeiten und solche Fehler wie die, die zum Strafstoß führten, dürfen uns einfach nicht passieren. Genau diese Punkte sind es, die uns am Ende schmerzlich fehlen. Nach dem 0:1 Rückstand war klar, dass es auf dem schwer zu bespielenden Platz schwer für uns werden würde. Dennoch hatten wir durch Benedict Laverty kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit noch eine gute Gelegenheit zum Ausgleich und hatten uns dann vorgenommen, so lange wie möglich kein zweites Gegentor zu bekommen, um das Spiel offen zu gestalten und noch zum Ausgleich oder mehr kommen zu können. Doch auch das gelang uns nicht, weil wir die Situation zum 0:2 einfach schlecht verteidigt haben. Der SVS hat effizient gespielt und wir unsere Gelegenheiten nicht genutzt. Leider ist es so wieder ein gebrauchter Auswärtsauftritt von uns geworden.”
15. Spieltag Regionalliga Bayern 2021/22, am Samstag, 25 September 2021, um 14:00 Uhr in Passau (Stadion Schalding-Heining / Reuthinger Weg 8, 94036 Passau)
Schalding-Heining: Simon Busch 35 - Alexander Mankowski 5, Simon Griesbeck 7 (79. Rene Huber 8), Fabian Schnabel 11 (66. Christian Seidl 10), Patrick Rott 17 (63. Marco Pledl 15), Manuel Mörtlbauer 18 (74. Alexander Kurz 30), Fabian Burmberger 20, Philipp Knochner 28, Daniel Zillner 31 (46. Walter Kirschner 4), Markus Gallmaier 32, Martin Tiefenbrunner 37 (Trainer: Stefan Köck) Aschaffenburg: Max Grün 27 - Hamza Boutakhrit 22 (74. Marco Raimondo-Metzger 24), Elmir Muhic 5, Niklas Borger 38, Tim Littmann 31 (58. Nicolas Hebisch 33) - Tom Schulz 23 (45. Daniel Cheron 21), © Benjamin Baier 10 - Philipp Beinenz 8 (46. Niklas Meyer 17, 71. Veit Klement 13), Roberto Desch 6, Benedict Laverty 7 - Elias Niesigk 25 (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Nicolas Wilhelm 26 (TW) Tore: 1:0 Markus Gallmaier (20., FE), 2:0 Fabian Schnabel (52.) Gelbe Karten: Fabian Burmberger (32.), Patrick Rott (34.), Philipp Knochner (77.), Alexander Kurz (89.) / Tim Littmann (18.), Philipp Beinenz (33.), Elmir Muhic (60.) Schiedsrichter: Dr. Markus Huber - Vinzenz Pfister, Thomas Wagner Zuschauer: 733 (Stadion Schalding-Heining)
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Stand: 25. September 2021 / Autorin: Melanie Kahl-Schmidt / Redaktion: Moritz Hahn
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