Seit der Spielzeit 2013/14 betreut Ronny Lehmann schon den Fußballnachwuchs am Schönbusch. In der Hauptsache auf die U11-Junioren abonniert, vermittelte er den angehenden Talenten die nötigen Grundlagen. Ganz nach seinem Motto „Stagnation ist Stillstand“ schickt sich der gebürtige Radebeuler nunmehr an, den nächsten Schritt zu tun, indem er ab der nächsten Saison die U11-Junioren des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt betreuen wird.
Dem Charme der Diva vom Main war der 42-Jährige schon Anfang der neunziger Jahre erlegen. Als sie ihm daher in Gestalt des früheren Eintracht-Idols und jetzigen NLZ-Leiters Andy Möller verführerisch zublinzelte, gab es für Ronny kein Halten mehr. „Ein Engagement bei meinem Herzensverein ist für mich die Erfüllung eines Kindheitstraums“ kommentiert er jene berüchtigte Chance, die es im Leben kein zweites Mal mehr gibt.
Nichts anzulasten braucht sich in diesem Zusammenhang die Viktoria, wie Ronny Lehmann in seinem überaus positiven Resümee seiner sieben Jahre am Schönbusch zum Ausdruck bringt. Das Arbeiten in der familiären Atmosphäre am Schönbusch habe ihm großen Spaß gemacht und er habe in dieser Zeit viele gute Freunde gefunden. Sportliche Erfolge gab`s auch zuhauf, neben vielen gewonnenen Stadtmeisterschaften und Turnieren feierte Ronny Lehmann in der Spielzeit 2014/15 mit seiner U11 eine Premiere: Man trat in der höheren Altersklasse (D-Jugend) an und war mit Meisterschaft und Aufstieg auf Anhieb erfolgreich. Der Cordial Cup in Kitzbühel darf freilich in Ronnys Bilanz nicht fehlen, war er doch als Europas größtes Juniorenturnier mit Teams aus 20 Nationen allein vom Erlebniswert her jedes Jahr ein Highlight für den Coach und seine Jungs.
In diesem Jahr war Kitzbühel bekanntermaßen ein Hot Spot des Coronavirus, weshalb nicht einmal Ronnys letztmöglicher Auftritt auf dieser Bühne den Cordial Cup vor der Absage bewahrte.
Was den scheidenden Coach mit besonderem Stolz erfüllt: Nicht wenige der Kids, die er in diesem Zeitraum betreute, sind mittlerweile zu größeren Bundesliga-NLZs gewechselt und haben eine Profikarriere im Visier. Auch Sohn Ercan durchlief die Ausbildung im NLZ der Viktoria, zeigte Talent und empfahl sich prompt für ein Probetraining bei (natürlich) der Frankfurter Eintracht. Er scheiterte damals erst in der Endauswahl, gewisse Vorbehalte dem weitreichenden Schritt gegenüber gab es in Familie Lehmann allerdings schon vorher. Ercan hat zwischenzeitlich umdisponiert und setzt mit ausdrücklicher Billigung von Ronny jetzt mehr auf die Karte schulische Ausbildung. Als guter Juniorentrainer weiß er schließlich, dass es sich eher kontraproduktiv auswirkt, wenn man ein Kind (zumal das eigene) mit eigenen Erwartungen bezüglich seiner zukünftigen Karriere als Fußballer allzu sehr unter Druck setzt.
Das bereits in jungen Jahren anzutreffende Konkurrenzdenken, das oftmals von Teilen der Elternschaft befeuert wird, sieht Ronny durchaus problematisch. Er lobt daher seinen aktuellen U11-Jahrgang, der zeigt, wie es sein sollte: „Hier stimmt es in der Elternschaft (was nicht immer der Fall ist). Es gibt überhaupt keinen Neid unter den einzelnen Spielern und auch nicht unter den Eltern. Jeder gönnt jedem alles, sei es ein Tor, eine Vorlage, ein gewonnener Zweikampf…“. Dabei scheint die Harmonie nicht nur der Leistung nicht abträglich zu sein, sondern diese eher noch zu beflügeln: „Ich habe noch nie eine Truppe mit einer so großen Qualität in allen Bereichen trainieren dürfen.“
Wir wünschen Ronny im Adlerhorst am Riederwald einen guten Start und im weiteren Verlauf ein erfolgreiches Wirken bei seinem „Herzensverein“. Das Nachwuchsleistungszentrum des hessischen Bundesligisten wird mit Sicherheit Voraussetzungen bieten, von denen jeder ambitionierte Juniorentrainer träumt. Nur für den Fall, dass ihm die launische Diva vom Main eines Tages die kalte Schulter zeigen sollte, weisen wir schon mal vorsorglich darauf hin, dass im bayerischen Nizza jederzeit ein warmes Plätzchen für ihn frei ist.
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Stand: 20. Juni 2020 / Verfasser: Wolfgang Fleischer & Moritz Hahn
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