Die Messe war fast schon gelesen, doch dann gab`s Elfmeterschießen und Neuberger war wieder in seinem Element
Die Mannschaft von Jochen Seitz hat dank eines 6:5 (1:1)-Erfolges in der Seligenportener MAR-Arena das erste Mal das Halbfinale des BFV-Toto-Pokals erreicht. Nur sechs Minuten trennten die Weiß-Blauen vom Pokal-K.o. So lange war noch zu spielen, als Daniel Cheron den zu diesem Zeitpunkt hoch verdienten 1:1-Ausgleich markierte.[caption id="attachment_19775" align="alignleft" width="600"]
Die Spannung löste sich mit dem verwandelten Elfmeter von Kapitän Simon Schmidt und die Viktoria steht das erste Mal im Halbfinale des BFV-Toto-Pokal (© Moritz Hahn)[/caption]Eher wie ein erholungsbedürftiger Burnout-Patient, der sich ins Kloster flüchtet, präsentierte sich die Viktoria in der Anfangsphase des Spiels. Man überließ den Klosterern die Regie, die sich durch das Führungstor des pfeilschnellen Wiedmann in der 13. Spielminute prompt bedankten. Die erste halbe Stunde war gespielt, als das Team von Jochen Seitz erstmals an den Exerzitien teilnahm.
Papa Cheron ante Seligenportas
Jochen Seitz redete seinem Team in der Pause ins Gewissen, was offensichtlich fruchtete. Der für Toch eingewechselte Beinenz brachte frischen Wind und scheiterte in der zweiten Halbzeit mit zwei Großchancen zunächst an Keeper Dachs, dann am Pfosten. Auch gegen Schnitzer und Oppermann hielt Dachs seinen Bau sauber und ließ sein Team bis zur 84. Minute von einer Pokalüberraschung träumen. Dann war „Kopfballungeheuer“ Daniel Cheron – er macht aus der Not wirklich eine Tugend – zur Stelle und netzte eine Schnitzer-Ecke mit der „Stirn Gottes“ ein. Die nun sichtlich „platten“ Gastgeber waren in der Schlussphase vollauf damit beschäftigt, das Remis gegen eine auf die Entscheidung drängende Viktoria über die Zeit zu bringen.[caption id="attachment_19776" align="alignleft" width="600"]
Philipp Beinenz kam in der zweiten Halbzeit und sorgte auf der linken Außenbahn für mächtig Wirbel (© Moritz Hahn)[/caption]So lief es wie schon in Großbardorf wieder aufs Elfmeterschießen hinaus. Wer aber geglaubt hatte, die Viktoria würde in einer englischen Woche auch die legendären englischen „Elfmetertugenden“ zeigen, hatte die Nervenstärke der alten Dame unterschätzt. Alle fünf Schützen trafen vom Punkt, während bei den Klosterern Katidis aus dem Orden austrat. Daran hatte SVA-Keeper Peter Neuberger großen Anteil, der den Pechvogel zunächst mit einem Tänzchen (war`s Sirtaki?) auf der Linie irritierte und dann dessen schwach geschossenen Elfer unter sich begrub. Jochen Seitz, der zuvor noch mit der mangelhaften Chancenverwertung seiner Mannschaft gehadert hatte, gab sich angesichts dieser absolut wettbewerbstauglichen Zugabe mehr als versöhnt.[caption id="attachment_19774" align="alignleft" width="600"]
Peter Neuberger hielt den Elfmeter von Fotios Katidis und Ugurtan Kizilyar verwandelte anschließend sicher vom Punkt (© Moritz Hahn)[/caption]Nun darf man sich erst einmal entspannt zurücklehnen und den Ausgang der restlichen drei Viertelfinalbegegnungen am 10. bzw. 16. Oktober abwarten. Die Chancen auf ein attraktives Los für das auf 23. /24. April 2019 terminierte Halbfinale stehen gut. Und wenn wir wirklich den ATSV Erlangen bekommen sollten, dann nehmen wir`s einfach als Aprilscherz…
Viertelfinale BFV-Toto-Pokal 2018/19, 3. Oktober 2018, um 15:00 Uhr in Seligenporten (MAR-Arena // Zum Sportpark 1, 90602 Pyrbaum)
SV Seligenporten - Viktoria Aschaffenburg 5:6 n.E. (1:1, 1:0)
Seligenporten: Dominic Dachs - Nico Moos, Marco Janz, Marco Wiedmann, Mergim Bajrami (83. Artan Selmani), Tim Olschewski, Sebastian Glasner (62. Fotios Katidis), Kai Neuerer, Andreas Bauer, Raffael Kobrowski (71. Tim Wunderlich), Kamron Crow (Trainer: Hendrik Baumgart)
Aschaffenburg: Peter Neuberger - Luca Dähn, Simon Schmidt, Ugurtan Kizilyar - Daniel Cheron, Max Grünewald (71. Hamza Boutakhrit), Clay Verkaj, Daniele Toch (46. Philipp Beinenz), Jonas Fritsch (62. Pasqual Verkamp) - Lucas Oppermann, Björn Schnitzer (Trainer: Jochen Seitz)
Tore: 1:0 Marco Wiedmann (13.), 1:1 Daniel Cheron (84., Björn Schnitzer)
Elfmeterschießen: 2:1 Tim Olschewski, 2:2 Björn Schnitzer, 3:2 Artan Seelmani, 3:3 Daniel Cheron, 4:3 Marco Janz, 4:4 Clay Verkaj, Peter Neuberger pariert Elfmeter von Fotios Katidis, 4:5 Ugurtan Kizilyar, 5:5 Marco Wiedmann, 5:6 Simon Schmidt
Besondere Vorkommnisse: Kai Neuerer (88., gelb-rote Karte) Gelbe Karten: Mergim Bajrami (40.), Raffael Kobrowski (43.), Marco Janz (44.), Sebastian Glasner (45.+1), Kai Neuerer (59.), Fotios Katidis (82.) / Ugurtan Kizilyar (60.), Max Grünewald (68.)
Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann - Stefan Klerner, Daniel Reich
Zuschauer: 250 (MAR-Arena)
zurück