Zur Ruhe und zu einem „Besinnen auf die eigenen Stärken” hatte Cheftrainer Jochen Seitz vor der Partie seiner Mannschaft am Dienstagabend beim VfB Eichstätt aufgerufen. Der Fußballlehrer von Viktoria Aschaffenburg gab sich wie das gesamte Team nach der enttäuschenden 1:4-Heimniederlage am vergangenen Freitag gegen den SC Eltersdorf schnell wieder kämpferisch und forderte mehr Intensität, ein besseres Umschaltspiel und einen bissigeren Einsatz in den Zweikämpfen. Nach acht Gegentreffern aus zwei Spielen war es Seitz aber auch ein Anliegen, „durch Lauf- und Einsatzbereitschaft den VfB von unserem Tor fernzuhalten”.
Personell konnte er auf den zuletzt noch angeschlagenen Benjamin Baier zurückgreifen, der auch gleich als Kapitän in der Startformation als defensiver, zentraler Mittelfeldspieler auf der 6er Position agieren durfte. Für den nach seiner fünften gelben Karte gesperrten eigentlichen Mannschaftsführer Daniel Cheron lief auf der linken Abwehrseite Hamza Boutakhrit auf, so dass als rechter Verteidiger Tim Littmann zum Einsatz kam. Im Angriff verzichtete Seitz auf den bisher im Abschluss leider glücklosen Nicolas Hebisch und ließ Elias Niesigk stürmen, der nicht zuletzt mit seinem Doppelpack beim Sieg gegen den FC Augsburg II auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Der Aufforderung ihres Trainers, mit einem anderen Zweikampfverhalten auf den Platz zu gehen, kamen die Viktorianer von Beginn an nach. Kein Ball wurde verloren gegeben, kein Duell gemieden. Die erste Gelegenheit hatte demnach der SVA: Ein Freistoß von Clay Verkaj konnte aber vom VfB geklärt werden (3.). In der zehnten Minute dann eine weitere gute Gelegenheit: Teoman Akmestanli spielte nach einem Missverständnis einen bösen Fehlpass genau in die Füße von Roberto Desch, der quer auf Benedict Laverty ablegte. Seinen Schuss aus acht Metern fälschte Markus Waffler aber zur Ecke ab. Das hätte die Führung sein können. Die Viktoria zeigte ein völlig anderes Gesicht als zuletzt und erarbeitete sich immer wieder Standardsituationen. Elias Niesigk kam nach einer Ecke frei zum Kopfball, konnte das Spielgerät aber nicht im Tor des VfB unterbringen. Doch auch die Hausherren hatten nach zuletzt nur einem Punkt aus vier Begegnungen einiges wiedergutzumachen und hielten dagegen. Nach rund 30 Spielminuten spiegelte dies auch die Statistik wider: 60 Prozent Ballbesitz gingen an den SVA, 40 Prozent an den VfB. In der 37. Spielminute ein Abschluss für die Gastgeber, doch der Torschuss von Julian Kügel ging über das Gehäuse des Aschaffenburger Keepers Max Grün. Die letzten Minuten vor dem Pausenpfiff gehörten dann wieder den Weiß-Blauen, was aber weiterhin fehlte, waren zwingende Torchancen und natürlich der erlösende Führungstreffer. Denn auch ein Versuch aus der Distanz von Benjamin Baier landete nicht im Netz des VfB-Schlussmanns Felix Junghan. Mit dem 0:0-Unentschieden ging es in die Kabinen.
Personelle Veränderungen nahm Cheftrainer Seitz in der Halbzeitpause nicht vor. Den aktiveren Beginn in Durchgang zwei legten vor 450 Zuschauern im Liqui-Moly-Stadion die Gastgeber aus Eichstätt hin. Doch ab der 55. Spielminute war es wieder an der Viktoria, das Spiel zu bestimmen. Zunächst kam Hamza Boutakhrit nach einer kurzen Ecke zum Kopfball, konnte den Ball aber nicht platzieren (57.). Nur drei Minuten später waren es Benjamin Baier, der ein Zuspiel im Strafraum sofort mit rechts auf das Tor feuerte und Benedict Laverty, der den Nachschuss vom abgewehrten Ball von Baier vor die Füße bekam und ebenfalls nicht lange fackelt, den linken Torpfosten aber um wenige Zentimeter verfehlte (60.). Das hätte die Führung sein müssen. In der 69. Spielminute dann der erste Wechsel beim SVA: Nicolas Hebisch kam für Clay Verkaj ins Spiel. In den folgenden zehn Minuten ließ der SVA nicht viel zu, konnte sich aber auch keine zwingende Torchance mehr erarbeiten. Zehn Minuten vor dem Abpfiff ging es dann in die entscheidende Phase: In der 81. Minute brachte Coach Seitz Philipp Beinenz für Benedict Laverty in die Partie. Beide Teams wollten nun endgültig die drei zu vergebenden Punkte auf ihrem Konto einfahren. In der 86. Minute zappelte das Leder im SVA-Netz, doch Schiedsrichter Michael Bacher gab den Treffer zurecht nicht. Denn im Getümmel nach einer Ecke konnte SVA-Keeper Max Grün aus kürzester Distanz einen Abschluss mit dem Fuß zunächst parieren, beim Abpraller hatte er die Hand schon auf dem Ball, als ihm ein Gegenspieler diesen wegtrat und ins Tor einschob. Der VfB kam danach zu weiteren Eckbällen, die allesamt entweder sicher bei Schlussmann Max Grün landeten oder geklärt wurden. Kurz vor dem Ende kam für Elias Niesigk noch Niklas Meyer ins Spiel, doch auch dieser Wechsel sollte nichts mehr an dem Unentschieden ändern. Der SVA zeigte eine engagierte Partie und hatte dazu einige gute Gelegenheiten zum Sieg, was einzig fehlte war ein Treffer.
Schon am kommenden Freitag (03.09.2021, 19 Uhr) steht im Heimspiel gegen den FC Memmingen die Premiere unter dem neuen Flutlicht an.
Jochen Seitz: „Ich bin mit dem Punktgewinn zufrieden. Wir haben es geschafft, konsequent zu verteidigen und hatten durchaus auch Gelegenheiten, den Siegtreffer zu erzielen. Es ist schade, dass wir uns nicht belohnen konnten. Denn die Einstellung war heute eine ganz andere als in den letzten beiden Partien und auch das Engagement und die Intensität, die ich eingefordert hatte, hat die Mannschaft heute entsprechend auf den Platz gebracht. Insgesamt war es nicht einfach auf dem schlecht zu bespielenden Platz, von daher haben das meine Jungs gut gemacht. Wir freuen uns jetzt auf das Heimspiel am Freitag gegen den FC Memmingen, das erste Heimspiel unter dem neuen Flutlicht. Und wollen dann dort auf einem besseren Untergrund zu dem Engagement von heute noch eine etwas bessere fußballerische Leistung zeigen, um vor heimischem Publikum drei Punkte zu holen.“
11. Spieltag Regionalliga Bayern 2021/22, am Dienstag, 31. August 2021, um 18.00 Uhr in Eichstätt (Liqui-Moly-Stadion, Am Sportplatz 8, 85072 Eichstätt)
Eichstätt: Felix Junghan 1 - Teoman Akmestanli 4, Jonas Halbmeyer 6, Christian Heinloth 7 (90.+1 Tobias Stoßberger 10), Sebastian Graßl 11, Dominik N’gatie 14 (81. Fabian Neumayer 9), © Philipp Federl 16, Markus Waffler 17, Fabio Pirner 19, Florian Lamprecht 23, Julian Kügel 27 (Trainer: Markus Mattes) Aschaffenburg: Max Grün 27 - Hamza Boutakhrit 22, Elmir Muhic 5, Niklas Borger 38, Tim Littmann 31 - Benjamin Baier 10 - Benedict Laverty 7 (81. Philipp Beinenz 8 ), Tom Schulz 23 , Clay Verkaj 9 (69. Nicolas Hebisch 33), Roberto Desch 6 - Elias Niesigk 25 (89. Niklas Meyer 17) (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Ricardo Döbert 1 (TW), Veit Klement 13, Jan-Philipp Stein 19, Marco Metzger 24 Tore: keine Gelbe Karten: Jonas Halbmeyer (27.) / Benjamin Baier (67.) Schiedsrichter: Michael Bacher - Alexander Schkarlat, Kevin Rösch Zuschauer: 450 (Liqui-Moly-Stadion)
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Stand: 31. August 2021 / Autorin: Melanie Kahl-Schmidt / Redaktion: Moritz Hahn
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