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Damir Agovic möchte sich von der Masse abheben und Bäume pflanzen, die er niemals sehen wird

Wer den 35-jährigen neuen Cheftrainer an Viktorias Seitenlinie näher kennenlernt, merkt schnell drei Dinge. Er ist offen jedem gegenüber und zumeist mit einer grundpositiven Einstellung unterwegs. Die dritte Eigenschaft ist, dass er ein sogenannter „Macher“ ist. Was er anfängt, macht er richtig. Halbe Sachen gibt es nicht. Und die Dinge müssen zu einem Ende gebracht werden – in einem überschaubaren Zeitraum. „Diesbezüglich bin ich wirklich eigen. Ich mag es nicht, wenn Dinge einfach angefangen werden und nicht zu einem Ende kommen. Bei mir selbst ist das sogar beim Bücherlesen so. Selbst wenn mir ein Buch gar nicht gefällt, ich lese es zu Ende. Sonst ist es für mich nicht abgearbeitet und damit hätte ich keine Ruhe und keinen Frieden“, sagt der in Bad Soden-Salmünster lebende Fußballtrainer.

Um den Ursprung dieser Charaktereigenschaften zu ergründen, müssen wir nach Montenegro in das frühere Ivangrad, das heute wieder Berane heißt, reisen. Eine Stadt in einem Talkessel, nah am Meer, in der Bosniaken, Montenegriner, Serben, Muslime und Roma leben. Denn dort wird Damir 1989 als Sohn von Papa Sefket und Mama Esija geboren. Die Eltern sind noch sehr jung und der Konflikt zwischen den unterschiedlichen Religionsgruppen im damaligen Jugoslawien entwickelt sich schrecklich. Auch im montenegrinischen Ivangrad ist die kleine Familie von Damir nicht mehr sicher. Sie fliehen, wie fast die gesamte Großfamilie und viele Freunde, nach Deutschland. Mitnehmen können sie fast nichts. Das Haus der Familie bleibt zurück und mit ihm die meisten materiellen und auch immateriellen Dinge. „Erinnerungen habe ich an diese Zeit eigentlich kaum. Ich war 2,5 Jahre alt, als meine Eltern unsere Heimat verließen. Das, was ich weiß, habe ich aus Erzählungen der Großeltern und meiner Eltern. Aber hautsächlich meine Großeltern haben immer wieder alte Erinnerungen aus ihren Gedächtnissen erzählt.“ Vielleicht ist das der Grund, warum Damir – mittlerweile selbst Familienvater –  am liebsten jeden Moment seines Lebens und natürlich seiner Fußballlaufbahn in Bildern und Zeitungsausschnitten festhalten möchte. „Mir ist es wichtig, Momente aus ganz unterschiedlichen Situationen und wichtige Ereignisse sowie vieles mehr ausgedruckt aufzuheben und für meine Tochter zu erhalten. Das hat sich schon fast zu einer richtigen Sammlerleidenschaft entwickelt. Ich möchte das gerne für später alles präsent haben – vor allem für meine Tochter. Es kann gut sein, dass es bei dieser Eigenschaft einen Bezug zu meiner eigenen Vergangenheit und unserer Familiengeschichte gibt. Denn meine Eltern haben wirklich fast nichts mitnehmen können, auch keine Fotos oder andere Erinnerungen an unser ehemaliges Zuhause.“

Die Agovics landen mit dem kleinen Damir zuerst in Hochheim am Main, dann in Ronneburg und ziehen später nach Steinau an der Straße.  Sie bauen sich in Deutschland eine Existenz auf. Die Eltern prägen mit ihren Lebenseinstellungen ihren erstgeborenen Sohn. Denn drei Jahre nach der Flucht kommen zu Damir noch die Zwillingsbrüder Adam und Almin hinzu.  „Meine Mama ist eine so extrem positive Person, das ist Wahnsinn. Sie sieht in allem, und sei die Situation noch so schlecht, noch etwas Gutes und das hat sie uns allen mitgegeben“, beschreibt Damir Mama Esija. Womit also klar wäre, woher die positive Einstellung von Damir kommt.

Der Vater beginnt in einem Sägewerk zu arbeiten – wo er bis heute tätig ist und wo er sich intern eine gute Position erarbeitet. „Mein Papa ist ein super fleißiger Mann. Er hat sich nie gescheut, mehr zu machen als andere. Er hat immer gearbeitet, alles selbst gemacht. Egal, um was es ging und noch heute geht. Unseren Neubau in Deutschland als auch unser Haus in Montenegro hat er alleine gebaut bzw. saniert und wieder zukunftstauglich gemacht. Das Haus in Montenegro können wir somit nun als Ferienunterkunft nutzen, um unsere Urlaube dort zu verbringen. Ich denke, dass ich von ihm den Hang zum Fleiß mitbekommen habe.“

Erinnerungen an die Kindheit nach der Flucht aus Montenegro. (FOTO: Agovic privat)

Damir reist mit seiner eigenen Familie, seiner Frau Dzenada und der sieben Jahre alten Tochter Lamija, gerne in die alte Heimat. Doch was ist Heimat für ihn? Montenegro? Deutschland? „Ich habe eine starke Sehnsucht nach Montenegro. Ganz im Gegenteil zu meinen Brüdern, die in Deutschland geboren wurden und die es überhaupt nicht dorthin zieht. Und obwohl ich mich gar nicht an meine Zeit  als Kind dort erinnern kann, so bin ich doch gerne dort und fühle mich den Menschen, der Kultur auch verbunden. Aber, so einfach ist es auch wieder nicht. Wenn ich in Deutschland bin, zieht es mich nach Montenegro. Und wenn ich dort bin, zieht es mich wieder hierher zurück. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass ich in Deutschland immer der ‚Jugo‘ bin und in Montenegro bin ich immer der ‚Deutsche‘. Das ist wirklich so.“

Damir lebt ab 1992 mit seinen Eltern und fast der komplett geflüchteten Agovic-Großfamilie unter einem Dach in Steinau an der Straße. „Ich kann gar nicht sagen, wie viele Personen wir waren. Viele. Und sehr viele Kinder“, erinnert er sich lachend. Die natürlich ständig draußen Fußball spielten.

Überhaupt, die Beziehung zum Fußball. Man könnte meinen, Damir habe die Leidenschaft vom Papa geerbt. Denn der war vor der Flucht auch ein talentierter Fußballer in Montenegro. Doch dann kam das erste Kind, danach die Flucht und man musste in Deutschland die Familie über Wasser halten. Aus der Traum von einer Karriere als Fußballer. Klar also, dass Damir diesen Traum lebt? „Nein, gar nicht so klar. Denn als mein Papa mich mit neun Jahren beim Fußball anmeldete, und das ist eigentlich schon sehr spät, habe ich geweint. Ich wollte da nicht hin. Erst als ich gemerkt habe, dass ich mit guten Leistungen Freunde finde und Anerkennung erhalte, hat es begonnen, mir Spaß zu machen. Mit 14 Jahren habe ich mir dann Video-Kassetten mit meinen besten Szenen geschnitten und habe da realisiert, wie gut ich eigentlich spielte.“

Die fußballerischen Anfänge von Damir Agovic beim FV Steinau. (FOTOS: Agovic privat)

Es wird die damals noch „typische Karriere“ eines Nachwuchsfußballers. Kein NLZ, kein Internat. Er fängt beim FV Steinau an der Straße an, wechselt in der C-Jugend zum SC Bad Soden.  Dort wird er über die Kreisauswahl und Regionalauswahl in die Hessenauswahl berufen, wo die große Eintracht vom Main auf ihn aufmerksam wird. Dort spielt er  dann von der U16 bis zur U23. Wo der damals extrem junge Damir auf seinen heutigen Sportlichen Leiter Tuncay Nadaroglu trifft, der damals als alter Hase am Ende seiner aktiven Laufbahn steht. Damir ist talentiert. Er ist einer, aus dem etwas werden kann. Dass jedoch die aktive, ambitionierte Fußballerkarriere von Damir kurz darauf abrupt  zu Ende geht, war so weder eingeplant noch erwartbar. Doch mit 19 Jahren muss Damir nach einer schweren Knieverletzung sowie einer lebensbedrohlichen Erkrankung seine Fußballschuhe 2009 an den Nagel hängen. „Das war eine sehr schwere Zeit, die von extremen Tiefen und Herausforderungen geprägt war. Auf allen Ebenen und in allen Bereichen. Aber durch meine positive Einstellung, die damals zwar auf einen harten Prüfstand gestellt wurde, habe ich mich aus den Tiefen herausgearbeitet. Mein damaliger behandelnder Arzt hat eine der entscheidenden Operationen nur deshalb bei mir durchgeführt, weil er mir wegen meiner mentalen Stärke und der positiven Einstellung zutraute, es schaffen zu können. Ihm habe ich damals versprochen, dass ich auf den Platz zurückkehre, wenn ich wirklich wieder gesund werden würde. Als Spieler hat es zwar nicht geklappt, aber als Trainer. Dieses Versprechen habe ich eingelöst. Das war mir wichtig.“

Die aktive Zeit als Spieler bei Eintracht Frankfurt und in der montenegrinischen U19-Nationelf (vorne links). (FOTOS: Agovic privat)

Damir liest in dieser Zeit viel. Er bildet sich fort. Findet Gefallen an Psychologie, an Trainingsweisen und Spielideen. Er sichtet hunderte, tausende Spiele in jener Zeit. Von der Champions-League bis in die unteren Profiliegen in Deutschland. Er will herausfinden, was Erfolg ausmacht. Was nicht erfolgreich ist. Was Erfolg vielleicht sogar verhindert. Er weiß, Erfolg bringt Anerkennung und Zufriedenheit. Er spürt: Er will Trainer werden. Und zwar nicht irgendein Trainer. Er will DER Trainer Damir Agovic werden. „Mich haben da Valeriy Lobanovskyi von Dynamo Kiev, Johann Cruyff in seiner Zeit bei Ajax Amsterdam und Pep Guardiola beim FC Barcelona sehr beeinflusst. Einen eigenen Spielstil zu entwickeln, der für dich als Trainer und für deine Überzeugungen steht, das war und ist mein Ziel. Mein Wunsch ist seitdem, dass man den Mannschaften, die ich trainiere, ansehen soll, dass es meine Mannschaft war oder ist. Ich bin davon überzeugt, dass permanenter Offensivfußball erfolgreicher ist, als tief zu stehen und lange Bälle nach vorne zu dreschen. Meine  Spieler sollen beim ersten Ballkontakt egal wo der stattfindet, schon das gegnerisches Tor im Blick und im Sinn haben. Diese Überzeugung bringe ich in alle Teams, die ich trainiere.“

Er möchte mit seinem Tun und seinem Schaffen etwas nachhaltig bewegen, etwas für die Zukunft schaffen. Seien es Spielideen, soziale Projekte oder einfach Dinge im Alltag so zu machen, wie es seinen Werten entspricht. „Pflanze Bäume, die du niemals sehen wirst“ lautet ein Leitspruch seines Lebens. Im hier und jetzt die Dinge so zu machen, dass die nächste Generation davon profitiert oder zumindest Kenntnis davon nimmt. Das inspiriert den gläubigen Moslem. „Wir unterstützen auch deshalb als Familie zum Beispiel regelmäßig Brunnenbau-Projekte in afrikanischen Ländern. Etwas Gutes tun, um die Zukunft von anderen Menschen zu verbessern, ist für mich eine Selbstverständlichkeit.“

Dazu ist er kein Typ des Mainstreams. Das machen, was gerade in  oder angesagt ist? Das ist seine Sache nicht. „Es gibt so viele Trainer auf dem Markt. Alle sind gut ausgebildet. Da habe ich mir früh die Frage gestellt, wie ich mich von der Masse abheben kann und wie man auf einem Top-Niveau trotzdem noch besser sein kann, als die anderen. Ich muss mir eine Sache genau anschauen, sie analysieren und bilde mir dann meine eigene Meinung. Ich habe dann auch viel probiert und es war ein langer Prozess über mehrere Jahre, den eigenen Weg zu finden. Manchmal mache ich ganz bewusst genau das Gegenteil von dem, was andere auf den Platz bringen. Setzen alle z.B. auf Konterfußball, lege ich Wert auf spielerische Elemente. Auch wenn das nicht immer und überall gut ankam. Grundsätzlich möchte ich für etwas Eigenes stehen, was meine Überzeugungen abbildet. “

Damir Agovic mit einem seiner Trainer-Vorbilder: Pep Guardiola. (FOTO: Agovic privat)

Nach seiner Genesung und der Erkenntnis, unbedingt als Fußballtrainer arbeiten zu wollen, steht Damir im Jahr 2011 vor der entscheidenden Frage: Wie den Einstieg in diesen Bereich finden? Seine engen und guten Beziehungen zur Eintracht sind es schließlich, die diesen ermöglichen. Alexander Schur sucht im U19-Bereich einen Co-Trainer, kennt den ambitionierten Agovic noch als Spieler, da er dessen Co-Trainer in der U19 war, und gibt ihm die Chance. Doch leben kann Damir davon nicht. „Es war für mich die Chance, in den Trainerbereich eines Bundesliga-NLZs einzusteigen. Da habe ich nicht lange überlegt, sondern gemacht. Und um meinen Lebensunterhalt zusammenzubekommen, habe ich zig andere Jobs nebenbei erledigt. Vormittags hatte ich ja zumeist Zeit und da habe ich mir da dann das Geld verdient, um mir die Trainertätigkeit sozusagen überhaupt leisten zu können. Ich bin den Verantwortlichen am Riederwald sehr dankbar, dass sie mir damals diese Möglichkeit gegeben haben.“

Er wird nach kurzer Zeit Cheftrainer der U15, übernimmt danach die U19 der Adlerträger.  Er wird zum gefragten Mann in Sachen Nachwuchsfußball – immer im Gepäck hat er seine Philosophie, seine Überzeugungen und seine Akribie. Es geht zur U19 von Viktoria Fulda, zum SV Wehen Wiesbaden in deren U17 und zu Energie Cottbus in die U19. Agovic merkt immer mehr, dass seine Ansätze funktionieren. Dass seine Mannschaften den Fußball spielen, den er sehen möchte. Und dass sie damit erfolgreich sind. In Cottbus eröffnet es ihm 2021 die Möglichkeit, die Profis zu übernehmen. Es ist eine befristete Aufgabe, weil Claus-Peter „Pele“ Wollitz ab Sommer bereits als Cheftrainer verpflichtet ist. Er sagt trotzdem zu. Es ist die Corona-Zeit bzw. die Ausläufer davon. Das Arbeiten ist alles andere als leicht, dennoch merkt er auch da, dass seine Mentalität und seine Inhalte greifen. „Die Cottbusser Jugend spielt mittlerweile und immer noch genau den Fußball, den wir damals trainiert und eingeführt haben. Energie stand immer für eine extrem defensive Spielweise und war speziell in der U17 und U19 immer ein Fahrstuhlverein. Nach mir wurde die U19 Vizemeister in der U19-Bundesliga und die U15 wurde Vizemeister in der Regionalliga. Ich habe also dort etwas eingeführt, was bis heute umgesetzt wird und was dazu auch erfolgreich ist.“

Nach der Zeit im Osten wagt Damir den nächsten Schritt. Er wird Co-Trainer von Winfried Schäfer beim katarischen Erstligisten Al Khor. Er steigt nun doch in den Herrenfußball ein, trainiert aber parallel auch deren U21-Mannschaft. Es ist eine andere, eine ganz neue Welt. „Eigentlich hat es mir gut gefallen in Katar. Das Land hat ein tolles Gesundheits- und Schulsystem, es gibt kaum Kriminalität und man lebt auf einem hohen Standard. Gefehlt hat mir definitiv meine Familie, denn sie sollte zwar nachkommen, aber dazu kam es dann leider nicht mehr, obwohl alles vorbereitet war.“ Denn nachdem Winfried Schäfer als Cheftrainer entlassen wird, zieht sich Damir freiwillig zurück. „Das ist die Kehrseite der Medaille in Katar. Es ist natürlich nicht wie bei uns in Europa, dort Verträge zu machen und diese so zu leben wie hier. Mein Fürsprecher und meine Vertrauensperson war Winnie Schäfer. Er hat sich um vieles gekümmert, damit ich mich dort gut aufgehoben fühlen konnte. Als er nicht mehr da war, habe ich die Situation analysiert und für mich entschieden, konsequenterweise nach Deutschland zurückzukehren.“

Wertet er diese Station als ein vermeintliches Scheitern? Als einen Rückschlag? „Nein. Es war eine weitere wichtige Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich bin ohnehin kein Zweifler. Ich reflektiere mich regelmäßig und ja, ich denke viel nach. Aber zweifeln kommt bei mir eher nicht oft vor. Ich habe vielmehr alles genau analysiert und die nächste Herausforderung gesucht.“

Diese findet er erneut dort, wo seine Trainerlaufbahn begann. Bei der Eintracht. Die U19 tritt in der UEFA Youth-League an und nun betritt Agovic internationales Parkett der Spitzenklasse. „Ich hatte als Spieler und als U15-Trainer schon gegen tolle Vereine gespielt. Wie z.B. Ajax Amsterdam oder den FC Liverpool. Aber das waren keine offiziellen Wettbewerbe, sondern Freundschaftsspiele oder Turniere. Das war in der Youth-League etwas ganz Besonderes, da man wirklich in einer Champions-League-Atmosphäre und im Wettbewerb spielt. Dazu kommt, dass wir als totaler Underdog unterwegs waren, weil die deutschen Mannschaften zuvor immer schon früh ausgeschieden waren. Wir haben dann als Eintracht Frankfurt mehr Punkte geholt, als zuvor die drei deutschen Teams zusammen. Und das mit der damals zweitjüngsten Mannschaft der Youth League. Das war verrückt. Und ich habe genau den Fußball spielen lassen, den ich auch heute sehen möchte. Wir haben u.a. verdient zweimal gegen Tottenham Hotspurs und Olympique Marseille gewonnen. Das waren wichtige Momente, in denen ich registrierte, dass mein Konzept auch auf diesem Niveau greift.“

Doch Agovic lernt auch die Schattenseiten des Trainerjobs kennen. „Es ist nicht immer Erfolg bzw. Misserfolg, der über deine Zukunft als Trainer entscheidet. Oftmals sind so viele andere Dinge im Spiel, die man gar nicht beeinflussen kann. Ich weiß aber, dass dies im Trainergeschäft dazugehört und habe es akzeptiert. Man muss die Zeit, die man bekommt, optimal zu nutzen wissen. Und authentisch bleiben. Denn nur wenn man  ganz bei sich selbst ist, kann man diesen Job überhaupt machen.“

Nun ist er als Cheftrainer in der Regionalliga Bayern angekommen. Am Untermain. Er hat den sensationellen Aufstieg der Eintracht zum europäischen Spitzenverein mit einer erfolgreichen Transferpolitik hautnah miterlebt. Am Schönbusch muss er vieles selbst machen. Es gibt keine großen Stäbe, keine Profibedingungen. Eine große Umstellung? „Gar nicht. Mich hat es immer gereizt, eigenständig zu arbeiten. Ein großer Stab engt ja auch immer etwas ein und viele reden mit. Was für einen Trainer auch nicht immer hilfreich ist. Dazu hat man viel Ablenkung in einem großen Team. Es gibt Hierarchien und Abläufe, die eingehalten werden müssen. In Aschaffenburg kann ich vieles selbst bestimmen und die Hierarchien sind flach. Ich packe gerne selbst an und werde erfinderisch, daher hat mich die Aufgabe bei der Viktoria sehr gereizt. Sie erfüllt mich mit großer Motivation und ich sehe, dass ich mich weiterentwickeln kann.“  Da ist er wieder, der Macher in Damir Agovic. Der, der gegen den Strom schwimmt statt dem Mainstream zu folgen.

Angekommen als Cheftrainer in der Regionalliga Bayern. (FOTOS: Julien Christ/ Elias Koch)

Wohin seine Reise geht und wie diese noch verlaufen wird, bleibt abzuwarten. Am liebsten möchte er -wie könnte es anders sein- Bundesligatrainer werden. Klar ist, dass es auf dem zukünftigen Weg noch viele Überschriften und Schlagzeilen zu sammeln geben dürfte. Auf die Frage, welche er auf jeden Fall gerne noch über sich lesen möchte, antwortet er: „Die eine Überschrift fällt mir gar nicht ein. Aber wenn ich irgendwann einmal lesen würde, dass es mir gelungen ist, den Fußball nachhaltig geprägt und etwas für die Zukunft erreicht zu haben, würde mich das extrem stolz machen.“

Vielleicht ist dieses Porträt ein erster Beitrag dazu. Aufheben und sammeln wird er es ganz sicher. Und: Er wird an seinem Ziel weiter hart arbeiten, bis er es erreicht hat. Davon ist bei Macher Agovic fest auszugehen!


26.12.2924 / Melanie Grün-Schmidt

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