Viktoria Aschaffenburg muss sich im Unterfranken-Derby den Würzburger Kickers mit 1:3 geschlagen geben und kann sich nicht für den betriebenen Aufwand und eine starke kämpferische Leistung belohnen.
Nach drei Unentschieden in Folge wollte Cheftrainer Jochen Seitz auch am Dienstagabend gegen den FC Würzburger Kickers am liebsten weiterhin ungeschlagen bleiben. “Dafür muss aber vieles zusammenpassen”, betonte er noch im Vorfeld der Partie. Vieles passte zwar für die Seitz-Elf, aber eben nicht alles. Und so musste sich der SVA vor 2.114 Zuschauern im gut gefüllten Stadion und vor den Augen des BFV-Präsidenten Dr. Christoph Kern und der Vize-Präsident des Hessischen Fußballverbandes Torsten Becker am Schönbusch mit 1:3 geschlagen geben, obwohl im zweiten Durchgang nur noch ein Team spielte – und zwar die Viktoria!
Verzichten musste Seitz wie schon in den Wochen zuvor auf Tom Schulz (der aber vor dem Einstieg ins Mannschaftstraining steht) sowie auf Marco Fritscher und Florian Pieper. Im Angriff brachte der Fußballlehrer statt Nicolas Hebisch diesmal Elias Niesigk von Beginn an, ansonsten vertraute er dem Personal aus den Vorwochen. Beim Aufwärmen dann der erste Rückschlag: Felix Metzler musste verletzt in die Kabine und Seitz somit kurzfristig umstellen, denn Metzler war in der Zentrale neben Benjamin Baier eingeplant. Clay Verkaj rutschte für ihn ins Team. Wieder mit dabei war Keeper Max Grün, der nach seiner urlaubsbedingten Abwesenheit im Tor des SVA stand.
Das Derby schien von Beginn an das zu halten, was es im Vorfeld versprach. Brisanz und Stimmung, auf- und abseits des Platzes. Mit dem ersten Angriff des Spiels ging die Seitz-Elf in Führung und das Stadion feierte wieder einmal Benedict Laverty. Der wurde von Clay Verkaj herrlich in die Schnittstelle und die Tiefe geschickt und ließ Marc Richter im Kickers-Tor mit einem platzierten Flachschuss keine Abwehrchance (3.). Mit einem Schuss aus gut 16 Metern prüfte Dardan Karimani nach gut zehn Spielminuten, ob Max Grün aufmerksam ist – war er und parierte den Schuss ohne Probleme (11.). Zwei Minuten später war es erneut Karimani, der eine Ecke scharf auf den kurzen Pfosten platzierte und dort Lukas Müller fand, der das Leder per Kopf zum 1:1 ins kurze Eck beförderte (13.). Die Weiß-Blauen zeigten sich aber wenig geschockt und suchten weiter den Weg nach vorne. Ein Freistoß von Benjamin Baier aus 25 Metern stellte aber kein Problem für Kickers-Keeper Richter dar (18.). Nach einer knappen halben Stunde bekam die SVA-Abwehr den Ball nicht aus den eigenen Reihen, was Ivan Franjic aus gut 16 Metern mit einem Hammer-Schuss an Freund und Feind vorbei zur 2:1-Führung für die Gäste nutzte (26.). Doch auch nach dem Rückstand steckte die Viktoria nicht auf. Eine schöne Kombination von Philipp Beinenz auf Benedict Laverty brachte aber ebenso wenig ein, wie eine aussichtsreiche Eins gegen Eins-Situation, in der Marc Richter glänzend mit dem Fuß gegen Benedict Laverty parierte (45+2.). Das hätte der Ausgleich vor dem Halbzeitpfiff sein müssen, doch stattdessen ging es mit dem knappen Rückstand aus SVA-Sicht in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang zeigten die Viktorianer von Beginn an, was sie wollten: den Ausgleich. Eine scharfe Flanke von Benedict Laverty segelte vom rechten Flügel in den Fünfmeterraum, fand aber dort keinen Abnehmer (46.). Auch zwei Freistöße von Alex Paraschiv (47.) und Clay Verkaj (51.) fanden nicht den Weg ins Kickers-Tor. Nach 55 Spielminuten war es wieder Benedict Laverty, der in die Tiefe geschickt wurde. Diesmal legte die Nummer 7 aber ins Zentrum ab, wo aber Daniel Hägele vor Elias Niesigk klären konnte. Der SVA agierte kompakt und ließ in der Defensive so gut wie gar nichts mehr zu. Es entwickelte sich zunehmend ein Spiel auf ein Tor, ohne dass aber der sehnlichst herbeigewünschte Treffer fallen wollte. Auch ein direkter Freistoß von Benjamin Baier auf den kurzen Pfosten wurde geblockt (81.) und Clay Verkaj setzte einen Abschluss zu hoch an (82.). In der vierminütigen Nachspielzeit war der SVA alles nach vorne, auch Torwart Max Grün sprintete bei einem Eckball mit in den gegnerischen Strafraum. Doch statt des Ausgleichs ergab sich eine Konteraktion, in der sich nicht nur Benjamin Baier beim Versuch den Konter zu stoppen Gelb abholte, sondern an dessen Ende der eingewechselte Taha Aksu zum 1:3 Endstand einschoss. Trotz einer tollen Moral und einer starken kämpferischen Leistung konnte sich die Seitz-Elf nicht mit einem Punktgewinn belohnen und ging im Unterfranken-Derby diesmal als Verlierer vom Platz.
Fotos: Moritz Hahn
Fotos: Julien Christ / sportfotografie.de
Am Samstag (27.08.) tritt die Viktoria bei Aufsteiger SpVgg Hankofen-Hailing an. Spielbeginn ist um 17 Uhr.
Jochen Seitz (Viktoria Aschaffenburg): “Wir sind durch eine überragende Kombination mit 1:0 in Führung gegangen und wollten grundsätzlich defensiv und tief stehen, um der spielerischen Klasse der Kickers entgegenzuwirken. Von daher war es klar, dass Würzburg mehr Ballbesitz haben würde. Mich ärgert, dass das 1:1 durch ein Standardtor fällt, das wir besser verteidigen können und das 1:2 über einen zweiten Ball zustande kommt, bei dem wir im Vorfeld den Ball nicht klären können. Wir haben danach sehr gut verteidigt, Würzburg hatte im zweiten Durchgang keine große Tormöglichkeit mehr und es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Wir hätten zwingend vor der Pause das 2:2 erzielen müssen, als Benedict Laverty frei vor dem Torwart ist und dieser den Ball aber hält. Wir hatten heute leider nicht das Quäntchen Glück, das man in solchen Spielen auch einmal braucht. Mit der Leidenschaft, die die Mannschaft heute gezeigt hat, bin ich absolut zufrieden und es tut mir leid für die Jungs, dass sie sich nicht für den betriebenen Aufwand belohnen konnten.”
Statistik
Spieltag 08 Regionalliga Bayern am Dienstag, 23. August 2022, um 19:00 Uhr in Aschaffenburg (Stadion am Schönbusch / Kleine Schönbuschallee, 63741 Aschaffenburg)
Viktoria Aschaffenburg – FC Würzburger Kickers 1:3 (1:2)
Aschaffenburg: Max Grün 27 – Silas Zehnder 2 (86. Jan Philipp Stein 19), Hamza Boutakhrit 22, Niklas Borger 38, Philipp Beinenz 8 (82. Nicolas Hebisch 33) – Benjamin Baier 10, Clay Verkaj 9 (78. Veit Klement 13) – (C) Daniel Cheron 21 (62. Roberto Desch 6), Alex Paraschiv 14, Benedict Laverty 7 – Elias Niesigk 25 (62. Niklas Meyer 17) (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Ricardo Döbert 1, Kai Philipp 18, Benedict Mbuku 34 Würzburg: Marc Richter 1, Lukas Müller 4, Thomas Haas 7, Dardan Karimani 10 (56. Dominik Meisel 25), Saliou Sané 14, (C) Peter Kurzweg 16 (79. Taha Aksu 9), Ivan Franjic 17 (87. Franz Helmer 29), Maximilian Zaiser 18, Benjika Caciel 19 (66. Tim Littmann 31), Daniel Hägele 22, Benyas Solomon Junge-Abiol 30 (64. Fabrice Montcheu 11) (Trainer: Marco Wildersinn) Tore: 1:0 Laverty (3.), 1:1 Müller (13.), 1:2 Franjic (26.), 1:3 Aksu (90.+4) Gelbe Karten: Paraschiv (59.), Baier (90.+5)/ Karimani (53.), Haas (78.) Besondere Vorkommnisse: / Schiedsrichter: Markus Pflaum – Andreas Voll, Martin Götz Zuschauer: 2.114 (Stadion am Schönbusch)
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Stand: 24. August 2022 / Autorin und Redaktion: Melanie Grün-Schmidt
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