Dem TSV Rain am Lech bleibt am Schönbusch einmal mehr nur die Rolle des Punktelieferanten / Jochen Seitz: „Verdienter Sieg, vielleicht ein Tor zu hoch“
Mit dem dritten Heimsieg der Saison hat sich die Viktoria einstweilen in der oberen Tabellenhälfte positioniert. Das 2:0 gegen den harmlosen Aufsteiger TSV Rain am Lech, der somit auch bei seinem vierten Auftritt am Schönbusch nichts holen konnte, war ohne Zweifel hoch verdient. Die Tore durch Björn Schnitzer und Clay Verkaj fielen bereits in der ersten Halbzeit. Schiri Potemkin hätte im Prinzip bereits nach 45 Minuten abpfeifen können, denn der zweite Durchgang fügte diesen spielentscheidenden Ereignissen wenig bis gar nichts hinzu.[caption id="attachment_21190" align="alignleft" width="600"]
Viktoria Aschaffenburg setzte sich am Freitagabend (16. August) zuhause vor 1.182 Zuschauern mit 2:0 gegen den TSV Rain/Lech durch (© Moritz Hahn)[/caption]Die Knospe der Blumenstädter öffnete sich nur für einige Minuten in der Anfangsphase, als sie mit ihrer körperbetonten Spielweise der Viktoria das Leben schwer machten. Aus der 4. Minute stammt denn auch die gefährlichste Offensivaktion der Gäste im ganzen Spiel. Johannes Müller düpierte nach einem Fehler auf der rechten Abwehrseite seinen Gegenspieler, traf aus spitzem Winkel aber nur den rechten Pfosten. Ein Freistoß von Björn Schnitzer bereitete in der 16. Spielminute der kurzen Rainer Herrlichkeit ein Ende. Aus 17 Metern halblinks zirkelte er das Leder aufs kurze Eck. TSV-Keeper Kevin Maschke streckte sich mächtig, kam aber nicht mehr ran und konnte den Einschlag nicht verhindern.[caption id="attachment_21191" align="alignleft" width="600"]
Nichts zu halten. Björn Schnitzer zirkelte den Ball perfekt zum 1:0 in die Maschen (© Moritz Hahn)[/caption]Die Blumenstädter waren nun kurzeitig etwas „geknickt“ und die Gelegenheit nachzusetzen günstig. Einen strammen, aber unplatzierten Schuss von Björn Schnitzer faustete Maschke nach vorne, der nachfolgende Kopfball von Egson Gashi ging über die Latte (18.). Eine schöne Einzelleistung war verantwortlich für das 2:0 in der 29. Spielminute: Mit einem sehenswerten Antritt ließ Clay Verkaj im zentralen Mittelfeld mehrere Gegenspieler stehen, um dann mit einem verdeckten Flachschuss ins rechte Eck Keeper Maschke keine Chance zu lassen.[caption id="attachment_21192" align="alignleft" width="600"]
Die Weiß-Blauen bejubeln das 2:0 von Clay Verkaj (© Moritz Hahn)[/caption]Man wusste es zu diesem Zeitpunkt freilich noch nicht, aber dies sollte zugleich das letzte wirkliche Highlight in einem Spiel bleiben, das viel Kampf im Mittelfeld bot und in dem sich beide Mannschaften in aussichtsreichen Spielsituationen durch Ungenauigkeiten immer wieder um den eigenen Vorteil brachten.
Viktoria musste nicht mehr, Rain konnte nicht
Jochen Seitz hatte seiner Mannschaft in der Pause mit auf den Weg gegeben, etwas tiefer zu stehen, um in Kontersituationen zu kommen, von denen eine dann zur endgültigen Entscheidung genutzt werden sollte.
„Was man der Mannschaft vorwerfen muss, ist, dass wir den Konter zum 3:0 nicht gesetzt haben. Wir hatten genug Möglichkeiten, haben aber dann den letzten Pass schlampig gespielt, zuweilen war aber auch schon die erste Ballannahme nicht gut“, waren Jochen Seitz die Schwächen nicht entgangen, die verantwortlich für das etwas zerfahrene Spiel im zweiten Durchgang waren. Mit einer 2:0-Führung im Rücken war das aus weiß-blauer Sicht allerdings eine lässliche Sünde. Die Gäste aus dem Schwabenland, die bei dem Spielstand in erster Linie gefordert waren, machten es nicht besser und präsentierten sich an diesem Tag als ein kreuzbraves Team, dem in vorderster Front Kreativität fast vollständig abging. Aus der zweiten Halbzeit nachzutragen sind zwei Freistöße aus aussichtsreicher Position von Björn Schnitzer, die ihr Ziel verfehlten und zwei Gelegenheiten des eingewechselten Daniel Meßner. Sein Volleyschuss aus spitzem Winkel verfehlte das Tor um einige Meter, bei einem Anspiel in die Spitze war er offenbar überrascht und verstolperte. In der Schlussphase, als die mittlerweile ziemlich ratlosen Gäste nur noch mit langen Bällen operierten, unterlief die Viktoria-Abwehr eine Flanke. Diese landete vor den Füßen eines Gästespielers, der das Leder am langen Pfosten vorbei drosch.[caption id="attachment_21193" align="alignleft" width="600"]
Viktoria-Trainer Jochen Seitz kann nach dem Sieg gegen den TSV Rain/Lech gut gelaunt in Richtung englische Woche blicken (© Moritz Hahn)[/caption]
Die Defensive streicht wieder die Meriten ein
Der Sieg der Viktoria sei ohne Zweifel verdient, aber
„vielleicht ein Tor zu hoch“ gewesen, befand Jochen Seitz in direkter Replik auf seinen Amtskollegen Alex Käs, der zuvor darauf verwiesen hatte, dass die Viktoria außer den beiden Toren auch nicht viele Chancen generieren konnte.Einem Mannschaftsteil wollte Jochen Seitz die lobende Anerkennung nicht versagen.
„Gerade mit der Defensivleistung bin ich heute sehr zufrieden. Wir haben wenig zugelassen“, ließ der Viktoria-Coach durchblicken, dass nicht nur wegen der Abschlussschwäche der TSV-Stürmer die Null hinten steht. Am kommenden Freitag (19.30 Uhr) steht die Viktoria-Abwehr im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion vor einem schweren Prüfstein. 15 Tore haben die Schnüdel in sieben Partien erzielt und somit dreimal so viel wie der in Sachen Sturmschwäche führende TSV Rain. Hinter Eichstätt (16) ist der 1. FC Schweinfurt 05 momentan das torgefährlichste Team der Liga.
7. Spieltag Regionalliga Bayern 2019/20, am Freitag, 16. August 2019, um 18:15 Uhr in Aschaffenburg (Stadion am Schönbusch // Kleine Schönbuschallee, 63741 Aschaffenburg)
Viktoria Aschaffenburg - TSV Rain/Lech 2:0 (2:0)
Aschaffenburg: Kevin Birk - Silas Zehnder, Simon Schmidt, Luca Dähn, Hamza Boutakhrit - Max Grünewald, Clay Verkaj (83. Zaki Ech-Chad) - Daniel Cheron, Björn Schnitzer, Philipp Beinenz (52. Tom Schulz) - Egson Gashi (68. Daniel Meßner) (Trainer: Jochen Seitz)
Im Kader: Ricardo Döbert (TW), Hendrik Ehmann
Rain/Lech: Kevin Maschke - Dominik Bobinger, Fabian Treibel, Marko Cosic (74. Julian Brandt), Stefan Müller, Maximilian Bär, Maximilian Käser, Johannes Müller, Andreas Götz (46. Tjark Dannemann), David Bauer, Michael Knötzinger (Trainer: Alex Käs)
Tore: 1:0 Björn Schnitzer (16., direkter Freistoß), 2:0 Clay Verkaj (29.)
Gelbe Karten: Egson Gashi (39.) / Marko Cosic (10.), Fabian Triebel (14.), Stefan Müller (38.), Dominik Bobinger (72.)
Schiedsrichter: Roman Potemkin - Fabian Gratzke, Tobias Blay
Zuschauer: 1.182 (Stadion am Schönbusch)
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