Viktoria News
Interview: „Wenn wir 100 Prozent geben, können wir jeden schlagen“
05. September 2022

Nach den ersten zehn Spieltagen und vor dem Achtelfinale des BFV-Toto-Pokals haben wir mit Kapitän Daniel Cheron und seinem Stellvertreter Benjamin Baier gesprochen. 

Wechselhafte Wochen liegen hinter den Weiß-Blauen, die in der Liga zunächst mit zwei Siegen stark gestartet waren, dann eine längere Durststrecke überwinden mussten und nun zuletzt mit zwei Siegen in Folge wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden haben. Im Pokal lief es hingegen in den ersten beiden Runden wie am Schnürchen, so dass wir vor dem Achtelfinal-Heimspiel am Dienstag (06.09.) gegen den 1. FC Schweinfurt 05 der Meinung waren, dass dies genau der richtige Zeitpunkt ist, uns mit den beiden Chefs auf dem Platz über die Ausgangslage zu unterhalten. 

Daniel und Beni, was ist das erste Wort oder das erste Gefühl, welches euch spontan in den Kopf kommt, wenn ihr an die zurückliegenden ersten zehn Spieltage denkt? 

Daniel Cheron: „Durchwachsen.” 

Benjamin Baier: “Nach dem Sieg vom vergangenen Freitag gegen den 1. FC Nürnberg II überwiegt natürlich ein gutes Gefühl. Aber ich gebe Cheri recht, dass unsere Leistungen und vor allem die Ergebnisse zu wechselhaft gewesen sind.” 

Ihr sprecht es beide an, was sind eurer Meinung nach die Gründe für die wechselhaften Leistungen und Ergebnisse? 

Daniel Cheron: “Das ist wirklich schwer zu sagen, denn wenn wir es wüssten, würden wir es sofort abstellen. Aber wir sind mit zwei Siegen gestartet, haben dann bei den beiden Niederlagen schlecht gespielt, waren dann in den folgenden Spielen immer gut im Spiel und nur Kleinigkeiten haben gefehlt oder das Glück war nicht auf unserer Seite. Wir haben weiter hart gearbeitet und uns in den Spielen in Hankofen und gegen den Club wieder belohnt. Das war wichtig.” 

Benjamin Baier: “Die Spiele, in denen wir ohne Sieg geblieben sind, waren ja keine schlechten Spiele von uns. Aber es hat nach vorne die Durchschlagskraft etwas gefehlt, vielleicht auch die nötige Überzeugung. Das hat zu der Serie geführt, mit der wir alle nicht zufrieden waren. Und dafür, dass wir zwar ordentlich gespielt haben, können wir uns am Ende nichts kaufen. Jetzt geht es in die richtige Richtung und die zwei Siege der letzten Woche tun gut, weil die Liga wieder einmal so ausgeglichen ist und die Abstände extrem gering sind.” 

Es sind also oft Nuancen, die die Spiele entscheiden? 

Daniel Cheron: „Genauso ist es.” 

Benjamin Baier: “Wenn wir nicht an unsere 100 Prozent Leistungsvermögen rankommen, verlieren wir Spiele. Auf der anderen Seite ist es so, wenn wir die 100 Prozent auf den Platz bringen, können wir gegen jeden gewinnen. Und das macht es in diesem Jahr extrem schwierig.” 

Habt ihr in den Wochen, als der Erfolg ausblieb, innerhalb des Teams Verunsicherung gespürt oder seid ihr so gefestigt als Mannschaft, dass ihr ruhig weiterarbeiten konntet? 

Daniel Cheron: „Ich persönlich habe mir diesbezüglich keinerlei Sorgen gemacht. Ich bin schon lange dabei und weiß, wie eine solche Situation abläuft.  Wir haben im Training und in den Spielen kein Stück nachgelassen und wussten, dass sich der Erfolg auch wieder einstellen wird, wenn wir ruhig und diszipliniert weiterarbeiten.” 

Benjamin Baier: “Wir haben ja doch einige erfahrene Spieler in unseren Reihen und wir wissen, was wir können. Dazu bleiben das Umfeld und die Medienlandschaft ruhig, so dass auch von außen keinerlei Hektik aufkommt. Wir wissen, dass wir eine Vielzahl an Spielen gewinnen, wenn wir das auf den Platz bringen, was wir können. Aber Unruhe habe ich keine verspürt, dafür ist die Mannschaft aber eigentlich auch viel zu verrückt (lacht).” 

Verrückt? 

Benjamin Baier: “Nein, wir haben gute Jungs im Team mit unterschiedlich (verrückten) Charakteren (lacht wieder).  Aber insgesamt bleiben wir immer am Boden der Tatsachen. Wir heben im Erfolg nicht ab, verfallen aber auch nicht in Panik, wenn es mal nicht so läuft.” 

Benjamin Baier streift Daniel Cheron die Kapitänsbinde über. Wegen einer Zerrung wird Cheron im Spiel gegen die Schnüdel aber nicht mitwirken können. (Foto: Julien Chrst / sportfotografie.de)

Konstant gut lief es in den ersten beiden Pokalrunden in diesem Jahr, so dass am Dienstag das Achtelfinal-Spiel gegen die Schnüdel aus Schweinfurt vor heimischem Publikum ansteht. Ist der Pokalwettbewerb eine gute Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen, gerade wenn man in der Liga vermutlich weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun haben wird? 

Daniel Cheron: „Der Pokalwettbewerb ist immer etwas ganz Besonderes und das große Ziel ist letzten Endes das Ding zu gewinnen und im DFB-Pokal mitzuspielen. Auch wenn das in Bayern mit den vielen Regionalliga- und Drittligamannschaften nicht leicht ist haben wir in der Vergangenheit schon gezeigt, dass wir durchaus das Zeug haben, auch im Pokal für die eine oder andere Überraschung gut zu sein.” 

2019 gab es im Stadion am Schönbusch einen 2:1-Erfolg im Viertelfinale des Toto-Pokals gegen Schweinfurt. Damals waren knapp 2000 Zuschauer live dabei. Was waren eure ersten Gedanken nach der Auslosung des diesjährigen Achtelfinales? 

Benjamin Baier: “Ich persönlich bin total froh, dass wir endlich im Pokal mal wieder ein Heimspiel austragen dürfen. Wir waren viel unterwegs in den vergangenen Wochen. Ich hoffe, dass viele Zuschauer ins Stadion kommen und uns unterstützen werden. Denn ich habe schon einmal im DFB-Pokal gespielt und es gibt wenig Schöneres, als mit einer Mannschaft als Underdog im DFB-Pokal antreten und auf sich aufmerksam machen zu können. Solch ein Erfolg wäre auch für unseren Verein sensationell und würde uns voranbringen.” 

Daniel Cheron: “Wir haben in den Spielen im Halbfinale und Finale des Toto-Pokals vor der Corona-Pandemie gemerkt, wieviel Strahlkraft dann von solchen Erfolgen ausgeht und das sind die Momente, die man als Spieler liebt und die der Verein braucht.  Jedes Spiel ist ein Endspiel, man kann sich auf nichts ausruhen und muss immer alles geben. Und wenn man ins Finale kommen möchte, muss man ohnehin gegen jeden gewinnen, so dass der Gegner eigentlich egal ist. Aber ein Derby zu spielen, macht immer zusätzlich Spaß, so dass wir uns riesig auf Dienstag freuen.” 

Wie stark schätzt ihr die Schnüdel ein, die zuletzt mit erheblichem Verletzungspech zu kämpfen hatten? 

Benjamin Baier: “Schweinfurt ist immer ein starker Gegner und man muss immer auf der Hut sein. Aber wir müssen uns nicht verstecken, im Gegenteil, wir spielen ein Heimspiel und der Pokal hat ohnehin seine eigenen Gesetze. Wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen, werden wir auch weiterkommen.” 

Geübt für eine erste Runde im DFB-Pokal habt ihr ja bereits mit dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt (0:1) in der Sommervorbereitung und gezeigt, dass ihr vor großer Kulisse auch gegen einen solchen Gegner mithalten könnt.  

Daniel Cheron: “Eine große Kulisse ist immer gut und bereitet extrem viel Freude. Aber wir brauchen wenn möglich in allen Spielen eine große Kulisse und vor allem gute Stimmung im Stadion. Davon leben wir Spieler und wenn der Funke vom Platz auf die Tribüne - oder auch umgekehrt - überspringt, dann ist es perfekt und man kann gemeinsam viel bewegen.” 

Anpfiff der Partie am Dienstagabend (06.09.) ist um 19 Uhr. Bitte beachtet, dass die normalen Dauerkarten (bis auf VIP-Deluxe) im Pokalwettbewerb keine Gültigkeit haben. Ermäßigungen gelten laut den offiziellen Regularien des BFV nur für Schüler, Studenten, Rentner und Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Mitglieder erhalten keine Ermäßigung. 

Personelles:

Cheftrainer Jochen Seitz muss auf Tom Schulz (noch nicht wieder fit nach seinem Kreuzbandriss), Philipp Beinenz (Kreuzbandriss), Felix Metzler (Zerrung), Marco Fritscher (Zerrung) und Daniel Cheron verzichten. Der Kapitän zog sich im Spiel am vergangenen Freitag gegen den 1. FC Nürnberg II eine Zerrung zu.


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Stand: 05. September 2022 / Autorin und Redaktion: Melanie Grün-Schmidt  

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