Viktoria News
Wer frisst wen im „Duell der kleinen Fische“?
15. März 2019

Viktoria am Samstag (14 Uhr) zu Gast beim Senkrechtstarter VfB Eichstätt / Jochen Seitz fordert kämpferische Tugenden ein

Der 2:0-Heimsieg gegen den in letzter Zeit etwas schwächelnden SV Wacker Burghausen am vergangenen Wochenende kam für die Viktoria genau zur rechten Zeit, um etwaig aufkommenden Spekulationen über einen Absturz in den Tabellenkeller entgegenzutreten. Dass dieses Erfolgserlebnis nicht als Eintagsfliege konzipiert ist, soll nun der Tabellenzweite VfB Eichstätt zu spüren bekommen, der „als Mannschaft der Stunde“ derzeit die Liga aufmischt. Um auf der Ölspur des Liqui Moly Stadions nicht auszurutschen, komme es vor allem darauf an, das körperliche Spiel der Gastgeber anzunehmen, weiß Viktoria-Coach Jochen Seitz.Ganz im Sinne ihres Sponsors Liqui Moly läuft es für den VfB Eichstätt in seiner erst zweiten Saison in der Regionalliga Bayern bisher wie geschmiert. Angedeutet hatte sich die Leistungsexplosion schon in der Vorsaison. Der 17. Tabellenplatz nach der ersten Halbserie ließ damals vermuten, dass der Klassenerhalt für den damaligen Neuling eine ganz harte Nummer werden würde. Doch das Team stabilisierte sich, nicht zuletzt dank einiger kurzfristig getätigter Neuverpflichtungen, und holte aus den folgenden 18 Partien satte 34 Punkte. Am Ende lief man als bestes lupenreines Amateurteam auf dem siebten Tabellenplatz ein.[caption id="attachment_20597" align="alignleft" width="600"] Viktoria Aschaffenburg zu Gast beim Tabellenzweiten VfB Eichstätt. Das Hinspiel am 25. August entschied der SVA mit 2:0 für sich (© Moritz Hahn)[/caption]

Auch in Eichstätt reklamiert man den kleinen Fisch für sich…

Kein Grund, die Ziele für die neue Saison anders zu definieren, folgt man den Worten des seit Januar 2015 im Amt befindlichen VfB-Coach Markus Mattes vor Rundenbeginn: Wir haben mit dem Aufstieg in die Regionalliga etwas Tolles für den Verein und die Region geschaffen. In dieser Liga bleibt das Ziel für uns einzig und allein der Klassenverbleib. Alles andere wäre utopisch. Wir sind nun einmal einer der kleinsten Fische im Teich.“Sieht man sich die aktuelle Tabelle an, würde man eher auf den Hecht im Karpfenteich tippen. Nach mittlerweile 24 absolvierten Spieltagen sind die Grün-Weißen Tabellenzweiter und verdienen mit fünf Punkten Rückstand auf die führenden Bayern momentan als einziges Team das Prädikat „Verfolger“. Solch ein Höhenflug bringt die Verantwortlichen an der Altmühl paradoxerweise fast schon in Erklärungsnöte. Erst vergangene Woche, nach dem 2:0-Auswärtssieg des VfB in Garching und der gleichzeitigen 0:2-Pleite der kleinen Bayern in Bayreuth, musste Markus Mattes zum wiederholten Male beteuern, dass man in Eichstätt einen Aufstieg in die 3. Liga nicht in Betracht ziehe. Kenner der dortigen infrastrukturellen Gegebenheiten wird das freilich kaum verwundern. Von allen Teams aus der Liga haben nur die kleinen Bayern und der FC Memmingen eine Lizenz für die 3. Liga beantragt.Eines würde man an der Altmühl ganz sicher nicht verschmähen: einen Startplatz in der ersten Runde des DFB-Pokals, der bekanntlich der besten Amateurmannschaft in der Liga winkt. Bei mittlerweile sieben Punkten Vorsprung auf Verfolger 1. FC Schweinfurt 05 hat man in dieser Angelegenheit alle Trümpfe in der Hand.

Jochen Seitz: „Wir stecken weiter im Abstiegskampf“

Die ersten drei Punkte im neuen Jahr wurden am Schönbusch als das registriert, was sie waren: ein Etappenziel. „Das war ohne Zweifel ein wichtiger Sieg, auf den wir freilich auch hingearbeitet haben. Natürlich war die Erleichterung entsprechend groß. Aber uns ist bewusst, dass wir nach wie vor im Abstiegskampf stecken und weitere Punkte benötigen. Ich nenne es mal einen Schritt in die richtige Richtung“, ist Jochen Seitz um eine richtige Einordnung bemüht.Nun erwartet am kommenden Samstag die Weiß-Blauen mit dem Tabellenzweiten VfB Eichstätt eine richtig harte Nuss. Die bemerkenswerte sportliche Entwicklung beim Club aus dem Altmühltal hat nach Beobachtung von Jochen Seitz triftige Gründe: „Eichstätt hat schon große Qualität. Mit Markus Steinhöfer vom SV Darmstadt 98 hat man in dieser Saison sogar einen Ex-Profi geholt. Überhaupt hatte der VfB in Sachen Spielerverpflichtungen ein gutes Händchen, so dass es mich nicht überrascht, dass er dort oben steht.“

Konzentrierte Defensivleistung nötig

Dennoch, im Hinspiel am Schönbusch hatte die Viktoria mit 2:0 das bessere Ende für sich und fügte dem Team von Markus Mattes eine seiner vier Saisonniederlagen zu. „Da hatten wir einen guten Tag und beim Siegtreffer durch Michél Harrer auch das nötige Quäntchen Glück, das man gegen Topmannschaften immer braucht“, erinnert sich Jochen Seitz. Hinzu sollten am Samstag idealerweise eine konzentrierte defensive Leistung und eine gewisse Effektivität kommen, wolle man denn eine reelle Chance haben, so der Coach.[caption id="attachment_19560" align="alignleft" width="600"] Michél Harrer sorgte mit 2 Toren für den Sieg der Viktoria (© Moritz Hahn)[/caption]Als „Mannschaft, die über die Körperlichkeit kommt und viel mit langen Bällen auf ihren Ausnahmestürmer Fabian Eberle operiert“ beschreibt Jochen Seitz den VfB Eichstätt. Offensiv setzen neben Eberle Marcel Schelle und der pfeilschnelle Florian Grau die Glanzpunkte. In der Defensive verfügen die Oberbayern mit Benjamin Schmidramsl und Thomas Haas über zwei extrem starke Innenverteidiger.

Schnitzer und Toch fehlen

Die derzeitigen widrigen Witterungsverhältnisse möchte Jochen Seitz nicht problematisieren: „Das sind Gegebenheiten, mit denen beide Teams fertig werden müssen.“ Unabhängig davon beurteilt er die Platzverhältnisse im Liqui Moly Stadion kritisch und verweist auf das letzte Heimspiel des VfB gegen Bayreuth, als viele Bälle versprangen. „Deswegen agiert der VfB auch oft mit weiten Bällen und spekuliert dann darauf, die zweiten Bälle zu erobern“, so seine Aufforderung an das Team, konsequent in die Zweikämpfe zu gehen.Definitiv fehlen werden Björn Schnitzer und Daniele Toch (beide krank), zudem plagen sich laut Jochen Seitz noch einige Spieler mit leichteren Blessuren. Lukas Oppermann ist zwar wieder im Training, ist aber noch nicht bei „hundert Prozent“. Wieder dabei nach abgebüßter Rotsperre ist Ugurtan Kizilyar. zurück

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