Nach vier langen Wochen rollte am Dienstagabend endlich wieder der Ball in einem Regionalliga-Bayern-Spiel im Stadion am Schönbusch. Nachdem das Spiel gegen den FC Pipinsried am 17.September wegen der Coronafälle im Team des FCP nicht stattfinden konnte, musste auch das Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching am 1. Oktober verschoben werden - auch da machten Coronainfektionen beim Gegner eine Austragung unmöglich. Diese Partie wird am 19. Oktober nachgeholt, Anpfiff ist um 19 Uhr. Nach der 0:2-Niederlage beim SV Schalding-Heining, die dem SVA nicht nur null Punkte, sondern auch noch zwei weitere Spieler auf der Verletztenliste bescherte (Tom Schulz Kreuzbandriss und Niklas Meyer Bänderriss im Sprunggelenk), war Cheftrainer Jochen Seitz erneut personell nicht gerade auf Rosen gebettet.
Dementsprechend nahm er einige Änderungen in der Startformation vor: Neben Benjamin Baier lief Roberto Desch im zentralen Mittelfeld auf, Daniel Cheron besetzte das rechte offensive Mittelfeld, Elias Niesigk agierte auf der Zehner-Position und Nicolas Hebisch durfte als zentraler Stürmer auflaufen.
Den ersten Abschluss konnten jedoch die Gäste für sich verbuchen. Gleich in der ersten Spielminute platzierte Faton Dzemailji einen Freistoß genau auf den linken Pfosten aus Sicht von Max Grün, doch der parierte den gefährlichen Aufsetzer zur Ecke. Fünf Minuten später dann die erste Gelegenheit für die Weiß-Blauen: Kapitän Daniel Cheron zog nach einer gelungenen Kombination mit Nicolas Hebisch aus knapp zehn Metern ab, setzte den Ball aber über das Gehäuse von Soma Orban im Tor des FCP. Dass er sich mit diesem Versuch lediglich warm geschossen hatte, zeigte sich in der zehnten Spielminute. Nach einem weiten Einwurf von Hamza Boutakhrit stand der agile Daniel Cheron 20 Meter zentral vor dem Tor genau richtig, traf das von Elias Niesigk für ihn abgelegte Leder optimal, so dass es unhaltbar im linken oberen Winkel zur 1:0-Führung einschlug. Der SVA war nun in Spiellaune: Benedict Laverty bediente in der 23. Minute Elias Niesigk, der für Nicolas Hebisch auflegte. Doch dessen Abschluss ging am Tor vorbei. Nach gut zwanzig Minuten dann wieder ein Angriff der Gäste, doch SVA-Keeper Max Grün präsentierte sich aufmerksam und lief den Ball vor Eren Emirgan ab. Zwei Minuten später zog Benjamin Baier aus halblinker Position ab, sein herrlicher Distanzschuss ging aber am Tor des FCP vorbei. Nach knapp 30 Minuten hätte Elias Niesigk das 2:0 mehr als verdient gehabt: Nach einem herrlichen Fallrückzieher hatten viele der 987 Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen, doch ein Abwehrspieler des FCP konnte gerade noch kurz vor der Linie klären. Die Viktoria präsentierte sich aktiv, zweikampfstark und ideenreich im Angriffsspiel und hätte das 2:0 zu diesem Zeitpunkt schon mehr als verdient gehabt. In der 35. Spielminute tauchte Pablo Pigl im Strafraum der Viktoria auf, doch Niklas Borger konnte ihn so entscheidend stören, dass Max Grün im Tor der Viktoria den Ball problemlos aufnehmen konnte.
Kurz danach wurde es dunkel im Stadionrund, die neue Flutlichtanlage versagte ihren Dienst und Schiedsrichter Steffen Ehwald schickte beide Mannschaften in die Kabinen (39.). Nach gut halbstündiger Unterbrechung und vielen bangen Blicken gen Himmel stand fest: Ein Defekt an der Spannungsversorgung der Flutlichtanlage war der Grund - das Spiel konnte nach einer kurzen Aufwärmphase für beide Mannschaften nach 40 Minuten Unterbrechungspause aber fortgesetzt werden. In der 43. Spielminute war es dann erneut Pablo Pigl, der im Strafraum des SVA auftauchte und mit einem Heber versuchte, Max Grün zu überwinden. Doch der war nach der Unterbrechung hellwach und unterband auch diese Torgelegenheit für den FCP.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Abschluss der Viktoria, doch Benedict Lavertys Abschluss war zu unplatziert. Danach gewannen die Gäste aus Pipinsried etwas die Oberhand. Bei einem Distanzschuss bekam Elmir Muhic gerade noch so den Oberschenkel dazwischen. Und so kam der nächste Treffer genau zum richtigen Zeitpunkt. In der 57. Spielminute war dann Elias Niesigk zur Stelle, der in zentraler Position ein gutes Zuspiel von Benedict Laverty eiskalt aus kurzer Distanz verwertete und zum 2:0 traf.
Der Treffer sorgte nicht nur bei allen Anhängern der Viktoria für große Erleichterung, auch die Spieler in den weißen Jerseys wirkten nun wieder selbstbewusster und gefestigter, obwohl die Gäste aus Pipinsried keine Gelegenheit ausließen, den Spielfluss durch kleinere und größere Nickeligkeiten und Verletzungspausen zu unterbinden. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff war es Roberto Desch, der sich kampfstark in den Sechzehner tankte, dann aber nicht mehr genug Kraft hatte, den Abschluss platziert auf das Tor zu bringen. In der 77. Minute der erste Wechsel auf Seiten der Viktoria. Für Benedict Laverty kam Philipp Beinenz ins Spiel. Drei Minuten später ersetzte Clay Verkaj den Torschützen Elias Niesigk. In der 83. Spielminute entschied Schiedsrichter Steffen Ehwald auf Strafstoß, nachdem Niklas Borger den Ball mit der Hand im eigenen Strafraum berührt hatte. Pablo Pigl ließ mit einem Panenka-Elfmeter Max Grün keine Chance und verwandelte sicher zum 2:1. Der FCP warf in den verbleibenden Minuten alles nach vorne, die Viktoria hielt aber nach Kräften dagegen. Kurz vor dem Abpfiff kam der eingewechselte Marco Raimondo-Metzger noch zu einem Kopfballabschluss, doch der Ball ging weit über das Gehäuse der Gäste. Auch ein Abschluss von Clay Verkaj fand in der 90. Minute nicht den Weg ins Tornetz, so dass es an diesem denkwürdigen Abend beim wichtigen 2:1-Heimsieg bleib. Beim Auswärtsspiel am kommenden Samstag beim TSV 1860 Rosenheim wird Trainer Jochen Seitz allerdings auch noch auf Hamza Boutakhrit und Roberto Desch verzichten müssen, beide holten sich ihre jeweils fünfte Gelbe Karte ab.
Jochen Seitz: „Wir haben heute ein kurioses Spiel gesehen mit der Unterbrechungspause. Wir sind grundsätzlich gut in die Partie gekommen, gehen dann auch mit 1:0 in Führung. Wie ich finde auch hochverdient, da wir zuvor schon durch Daniel Cheron hätten treffen können. Danach war es ein ausgeglichenes Spiel mit vielen Zweikämpfen und einer hohen Intensität. Nach der Unterbrechung haben wir uns dann etwas schwergetan und sind nicht mehr so ins Spiel gekommen, zum Schluss war es eine Willensleistung, dass wir dieses Spiel gewonnen haben, weil Pipinsried doch Druck auf unser Tor gemacht hat. Die Situation, die zum Handelfmeter führt, müssen wir besser verteidigen und so dann eben am Ende doch noch zittern. Dennoch war es ein verdienter Sieg aus unserer Sicht, da wir durch die vielen Verletzungen gerade auch eine schwierige Phase haben und mit den drei Punkten nun etwas Ruhe haben und uns wieder im Mittelfeld der Tabelle befinden.”
14. Spieltag (Nachholspiel) Regionalliga Bayern 2021/22, am Dienstag, 5. Oktober 2021, um 19:00 Uhr in Aschaffenburg (Stadion am Schönbusch / Kleine Schönbuschallee, 63741 Aschaffenburg)
Aschaffenburg: Max Grün 27 - Hamza Boutakhrit 22, Elmir Muhic 5, Niklas Borger 38 , Tim Littmann 31 - Benjamin Baier 10, Roberto Desch 6 (89. Veit Klement 13) - Benedict Laverty 7 (77. Philipp Beinenz 8), Elias Niesigk 25 (80. Clay Verkaj 9), © Daniel Cheron 21 (87. Marco Raimondo-Metzger 24), Nicolas Hebisch 33 (90. Jan-Philipp Stein 19) (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Nicolas Willhelm 26 (TW) Pipinsried: Soma Orban 28 - Jannik Fippl 6, Pablo Pigl 7, Serhat Imsak 9 (80. Julian Kirr 41), Albano Gashi 11, Nikola Jelisic 20, Eren Emirgan 21, Faton Dzemailji 22, Daniel Julisic 24 (60. Marian Knecht 10), Alexander Langen 29, Dominik Schröder 30 (Trainer: Andreas Thomas) Tore: 1:0 Daniel Cheron (10., Elias Niesigk), 2:0 Elias Niesigk (57., Benedict Laverty), 2:1 Pablo Pigl (83., HE) Besondere Vorkommnisse: 40 Minuten Spielunterbrechung wegen Flutlichtausfall ab der 39. Spielminute Gelbe Karten: Roberto Desch (19.), Hamza Boutakhrit (45.), Veit Klement (90.+2) / Serhat Imsak (39.1), Eren Emirgan (74.), Faton Dzemailji (90.+1) Schiedsrichter: Steffen Ehwald - Alexander Arnold, David Kern Zuschauer: 987 (Stadion am Schönbusch)
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Stand: 6. Oktober 2021 / Autorin: Melanie Kahl-Schmidt / Redaktion: Moritz Hahn
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