Viktoria Aschaffenburg trotzt nach einer spielstarken ersten Halbzeit und einer tollen moralischen Leistung den Amateuren des FC Bayern mit dem 1:1 erneut ein Unentschieden ab.
Es ist einfach ein gutes Pflaster für die Seitz Elf, dieses Städtische Stadion an der Grünwalder Straße. Zugegebenermaßen hat es natürlich jede Menge Charme, mitten im Wohngebiet Giesings die altehrwürdigen Flutlichtmasten in den Himmel ragen zu sehen. Trotzdem gibt es hier für die Gastmannschaften der Profi-Reserve des FC Bayern München oftmals nicht viel zu holen. Der SVA, seit 2016 ohne Niederlage, trotzte den Roten auch am Sonntagnachmittag (07.08.) wieder ein Unentschieden ab und hätte nach einer spielstarken ersten Hälfte mit einigen hochkarätigen Torchancen sogar als Sieger vom Platz gehen können.
Cheftrainer Jochen Seitz entschied sich vor der Partie für eine Dreierkette mit Hamza Boutakhrit, Niklas Borger und Jan Philipp Stein und brachte mit der Hereinnahme von Felix Metzler an der Seite von Benjamin Baier im zentralen Mittefeld nicht nur mehr Robustheit in das Spiel seiner Mannschaft, sondern auch zusätzliche Dynamik. Der Plan ging auf, denn der SVA präsentierte sich nicht nur zweikampfstark und diszipliniert, sondern suchte immer wieder mit viel Dynamik und Wucht den Weg auf das Tor des FCB.
Die erste Gelegenheit des Spiels ging an die Hausherren. Schon nach zwei Minuten zog Lovro Zvonarek aus spitzem Winkel ab und verpasste den langen Pfosten des SVA-Gehäuses aber deutlich. Vier Minuten später hätte die Seitz-Elf in Führung gehen müssen, als nach einer herrlichen Flanke von Benjamin Baier aus halbrechter Position Benedict Laverty im Strafraum den Ball direkt abnahm, den herausstürmenden FCB-Keeper Jakob Mayer aber nicht überwinden konnte (6.). Das temporeiche Spiel nahm weiter an Fahrt auf. Fast im Gegenzug musste SVA-Schlussmann Max Grün erstmals sein Können zeigen, als er zunächst gegen Gabriel Vidovic mit einer starken Parade klärte, als auch den Nachschuss von Lucas Copado parieren konnte (8.). Nach gut 20 Minuten dann die nächste Großchance für die Weiß-Blauen: Nachdem ein Schuss von Nicolas Hebisch zunächst geblockt wurde, legte dieser auf dem neben ihm postierten Benedict Laverty ab, der aus 18 Metern abzog und das Spielgerät - noch leicht abgefälscht - an den Pfosten donnerte (22.). In dieser Phase hatte der FCB zwar erwartungsgemäß mehr Ballbesitz, zwingende Torchancen erarbeitete sich das Team von Trainer und Ex-Bayern-Profi Martin Demichelis aber nicht. Der SVA ließ aber auch nicht viel zu und kam selbst immer wieder zu gelungenen Vorstößen. So auch in der 33. Spielminute, als wieder ein gelungenes Zuspiel von Benjamin Baier in den Strafraum flog, dort aber Nicolas Hebisch einen Moment zu lange zögerte, statt das Leder direkt auf das Tor zu bringen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff blieb Max Grün Sieger gegen David Herold, der einen Kopfball nach einem Freistoß auf den kurzen Pfosten platzierte, den erfahrenen Keeper damit aber nicht überraschen konnte. Mit dem 0:0 ging es in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel bauten die Gastgeber enormen Druck auf. Vor den Augen von Bayerns Profi-Neuzugang Mane, der auf der Tribüne Platz genommen hatte, wollten die Amateure des Rekordmeisters das Spiel für sich entscheiden. Die Viktoria hielt körperlich dagegen, holte sich zwei Gelbe Karten innerhalb von zwei Minuten ab, und konnte dann doch den Rückstand nicht verhindern. Nach einem Freistoß von Eyüp Aydin kam Justin Janitzek in zentraler Position völlig frei zum Kopfball und vollendete aus sechs Metern zur 1:0-Führung (56.). Doch die Viktoria gab sich nicht geschlagen und zeigte läuferisch als auch kämpferisch eine starke Leistung. Dennoch kam der FCB durch Herold (66.) und Copado (71.) noch zu guten Gelegenheiten, die allesamt aber durch Max Grün vereitelt wurden. Cheftrainer Seitz reagierte und brachte mit Elias Niesigk und Florian Pieper frische Offensivkräfte. Pieper war es dann auch, der kurz nach seiner Einwechslung einen Abschluss aus halbrechter Position zu hoch ansetzte und weit über das Gehäuse des FCB platzierte (77.). Eine Minute später dann endlich die Erlösung für alle Viktorianer: Nach einer Balleroberung nahm sich Benedict Laverty ein Herz, zog in den Strafraum und schob den Ball ins kurze Eck an Keeper Mayer zum 1:1-Ausgleich ein (78.). Danach ergaben sich noch weitere Konterchancen für die Weiß-Blauen, die aber nicht mehr konsequent genug zu Ende gespielt werden konnten. Nach einer tollen moralischen Leistung fehlte hier vielleicht dann auch etwas die Kraft. Quasi mit dem Abpfiff hatte Lucas Copado die erneute Führung für die Gastgeber auf dem Fuß, doch wieder einmal brachte er das Spielgerät nicht an Max Grün im Tor der Viktoria vorbei. Dass Copado zuvor zu Fall kam, erachtete Schiedsrichter Elias Wörz nicht als Grund um auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Es blieb beim erneuten Unentschieden im Stadion an der Grünwalder Straße.
Fotos: Nikolas Verhoefen
Schon am kommenden Freitag (12.08.) empfängt die Viktoria im Stadion am Schönbusch die U23 der SpVgg Greuther Fürth. Anpfiff ist um 19 Uhr.
Jochen Seitz: “Wir haben ein interessantes und sehr temporeiches Spiel gesehen, in dem beide Teams oft den Weg nach vorne gesucht haben. Dementsprechend gab es bereits in der ersten Hälfte Torchancen auf beiden Seiten. Ich denke, wir hatten dabei im ersten Durchgang die klareren Gelegenheiten, bevor wir dann in der zweiten Hälfte nach einer Standardsituation in Rückstand geraten sind. Dafür, dass meine Mannschaft danach noch einmal zurückgekommen ist, muss ich ihr einfach meinen großen Respekt aussprechen. Wir sind um 7 Uhr morgens in den Bus gestiegen und dass wir nach einem Rückstand gegen eine so starke Mannschaft nochmal reagieren, ist aller Ehren wert.”
05. Spieltag Regionalliga Bayern 2022/23, am Sonntag, 07. August 2022, um 14:00 Uhr in München (Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße / Grünwalder Straße 2-4 / 81547 München)
FC Bayern München II - Viktoria Aschaffenburg 1:1 (0:0)
München: Jakob Mayer 33, Angelo Brückner 2, David Herold 3, Eyüp Aydin 6 (89. Frans Krätzig 29), Lucas Copado Schrobenhauser 9, Behar Neziri 14 (64. Luca Denk 16), Justin Janitzek 15, Antonio Tikvic 20, Gabriel Vidovoc 21, Grant-Leon Ranos 22, Lovro Zvonarek 23 (Trainer: Martin Demichelis) Aschaffenburg: Max Grün 27 (TW) - Silas Zehnder 2 (53. Daniel Cheron 21), Hamza Boutakhrit 22, Niklas Borger 38, Jan Philipp Stein 19, Philipp Beinenz 8 (76. Florian Pieper 11) – Felix Metzler 20 (72. Clay Verkaj 9), © Benjamin Baier 10 – Niklas Meyer 17 (70. Elias Niesigk 25), Benedict Laverty 7, Nicolas Hebisch 33 (Trainer: Jochen Seitz) Im Kader: Ricardo Döbert 1 (TW), Veit Klement 13, Kai Philipp 18, 37 Benedict Mbuku 37 Tore: 1:0 Janitzek (56.), 1:1 Laverty (78.) Gelbe Karten: Tikvic (5.), Neziri (59.) / Borger (38.), Metzler (54.), Beinenz (55.), Stein (81.), Laverty (85.) Schiedsrichter: Elias Wörz - Hendrik Hufnagel, Tim Bruckner Zuschauer: 665 (Städt. Stadion an der Grünwalder Straße)
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Stand: 08. August 2022 / Autorin und Redaktion: Melanie
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